Den Cowboys bleibt nicht viel Zeit, um sich von der herben Heimniederlage gegen die Philadelphia Eagles (37-9) zu erholen. Schon vier Tage später warten die Los Angeles Chargers. Die Kontrahenten besitzen ähnliche Bilanzen, aber ein unterschiedliches Momentum.
Cowboys ohne Zeke
Nach den Niederlagen gegen Philly und eine Woche zuvor Atlanta findet sich „America’s Team“ im Mittelfeld der NFC wieder. Die Bilanz der zwei Wochen ist ein verheerendes 16-64. Dallas muss seit zwei Spieltagen auf Top-Runningback Ezekiel Elliott verzichten, der suspendiert ist. Ohne Zeke erwirtschaften die Cowboys weniger als 300 Yards. Kombiniert mit einer durchlässigen Defense, die ohne Sean Lee auskommen muss, ist Dallas angreifbar.
Die Stärken der Cowboys aus der vergangenen Saison fehlen. Quarterback Dak Prescott leistete sich ohne die hervorragende Offensive-Line gegen Philadelphia drei Interceptions. Das Selbstvertrauen bröckelt. Sollte Left-Tackle Tyron Smith nach zwei Ausfällen wieder zurückkommen, könnte dies die O-Line stärken und dem QB mehr Zeit einräumen. Und Prescott in der Read Option zum Runner machen. Das macht Dallas variabler und bindet die Wide Receiver besser ein.
ODDSET sieht den Gastgeber als knappen Favoriten auf den Sieg bei einer Quote von 1,70. Das Handicap der Cowboys liegt bei -0,5 (Quote: 1,75).
Die Chargers stürmen
Seit dem Saisonstart mit vier Niederlagen in Serie haben die Los Angeles Chargers die Kurve gekriegt und vier der vergangenen sechs Spiele gewonnen. Die zwei Niederlagen kamen auswärts bei den Patriots (13-21, duh) und den Jaguars in der Verlängerung (17-20). Darauf folgte ein vernichtender Sieg gegen Buffalo und Rookie-QB Nathan Peterman, der in seinem ersten Spiel mit fünf Interceptions seine Karriere eigentlich gleich wieder beendete.
L.A. ist zurück im Playoffrennen, gerade in der wässrigen AFC West. Das Passing-Game über die Receiver Keenan Allen und Melvin Gordon klappte für Quarterback Philip Rivers gegen die Bills sehr gut. Die Defense der Chargers ist stark und ließ in den vergangenen fünf Partien durchschnittlich nur 13,2 Punkte zu. Inklusive 21 Punkten für New England und Null (Zero, Ziltch) gegen die Broncos. L.A. wittert die Chance, in der Tabelle weiter nach oben zu klettern, auch wenn es das fünfte Auswärtsspiel in acht Wochen (inklusive Bye-Week) ist.
ODDSET sieht die L.A. Chargers als knappen Außenseiter auf den Sieg bei einer Quote von 1,80. Das Handicap der Gäste liegt bei +0,5 (Quote: 1,75).
Die X’s-and-O’s
Fragen, die beantwortet werden wollen. Wie geht Dallas mit dem Ausfall von Elliott und Sean Lee um? Findet eine Gewöhnung statt und die Cowboys finden andere Wege, zu siegen? Kann das Backfield der Chargers bei einer Pass-Heavy-Offense von Dallas wieder glänzen? Dak Prescott ist nicht Nathan Peterman. L.A. auf der anderen Seite kommt von einem sehr guten Wochenende, an dem Wide Receiver Keenan Allen 159 Yards erspielte und 12 von 13 Pässen fing. Cowboy Dez Bryant laboriert hingegen an kleinen Blessuren, trainiert kaum und kann den Ausfall von Ezekiel Elliott nicht kompensieren. Wird er erneut zugemacht – wie gegen die Eagles, wird es für die Cowboys schwer, gegen diese gut stehende Defense zu brillieren. Zudem hat Dallas 2010 zum letzten Mal gegen die Chargers gewinnen können. Seither gewannen die Chargers alle fünf Partien gegen die Cowboys.
Mein Tipp für das NFL-Spiel der Woche
Bis Dallas nicht beweisen kann, dass es ohne Zeke auskommt und die Ausfälle in der O-Line und D-Line kompensieren kann, sollte Abstand gehalten werden. Nun kommt die Frage auf – wird am Donnerstag der Beweis geführt? Dallas spielt in der kurzen Woche wieder zuhause und musste nicht reisen. Gleiche Vorbereitungszeit, weniger Strapazen. Vorteil Cowboys. Auch die Schelte nach dem Debakel gegen Philly könnte als Motivation dienen.
Dem gegenüber steht eine Chargers-Mannschaft, die ihren Groove gefunden hat und in den vergangenen Partien von der Bilanz her nicht nur bei 4-2, sondern im Handicap 5-1 steht. Das Backfield wird sehr gut patrouilliert, L.A. wartet nur auf weite Pässe von Dak Prescott. Offensiv ist ein gesunder Philip Rivers eine Bank, vor allem in engen Spielen. Ich setze auf die Chargers (1,80).