Die 2. Bundesliga geht in die entscheidende Phase und längst sind noch nicht alle Entscheidungen im Auf- und Abstiegskampf gefallen. Der KSC muss nach wie vor richtig zittern. Mit 30 Punkten rangieren die Badener vor dem Derby auf dem Relegationsplatz. Der Vorsprung zu Schlusslicht Dresden beträgt nur noch einen Punkt. Deutlich entspannter sieht die Lage beim VfB aus. Mit einem Sieg würde man definitiv als Tabellenzweiter in die letzten drei Saisonspiele gehen. Alles andere wäre für Stuttgart im Dreikampf mit Hamburg und Heidenheim um die direkten Aufstiegsränge viel zu wenig. Auch ohne Zuschauer ist ein packendes Derby im Wildpark zu erwarten. Anstoß ist am Sonntag um 13:30 Uhr.
KSC - VfB im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 13:30 Uhr bei Sky.
Daten und Fakten zum Spiel
KSC kämpft ums Überleben
Dass es die Karlsruher in diesem Jahr schwer haben würden, kommt jetzt als Aufsteiger nicht überraschend. Aber noch ist alles möglich für den KSC und wer weiß, so ein Sieg gegen Stuttgart könnte im Endspurt der Saison ganz neue Kräfte freisetzen. Das Restprogramm wird mit Regensburg (A), Bielefeld (H) und Fürth (A) auch nochmal richtig schwer. Viel dürfen die Karlsruher nicht mehr liegenlassen, will man die Saison zumindest noch auf den Relegationsplatz beenden. Den Heimvorteil sollte man am Sonntag nicht außer Acht lassen. Seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs hat Karlsruhe keines seiner drei Spiele im Wildpark verloren (1 Sieg, 2 Unentschieden). Vielleicht reicht es ja tatsächlich zum ersten Sieg gegen den VfB seit 2007. Oder zumindest zu einem Punkt . Das wäre gegen einen Aufstiegsanwärter sicherlich zufriedenstellend.
Vor allem, wenn man die bisherigen drei Zweitliga-Duelle als Maßstab nimmt. Die hat der KSC allesamt mit einem Torverhältnis von 1:8 verloren. Bereits im Hinspiel waren die Badener beim 0:3 chancenlos. Insgesamt gab es gegen Stuttgart sogar schon sechsmal in Folge nichts Zählbares zu holen. Doch das zählt jetzt alles nichts mehr. Nur eine Niederlage aus den letzten fünf Ligaspielen stimmen einfach zuversichtlich. Daran ändert auch das 0:1 zuletzt in Aue nichts. Trainer Christian Eichner ist von seiner Mannschaft überzeugt:
Meine Jungs haben in den vergangenen Wochen viele Dinge auch gut und richtig gemacht und das gibt mir Hoffnung, dass ich zumindest hier sitzen kann und sagen kann: „Warum sollten wir am Sonntag den VfB nicht schlagen können?“
Fakten zum Spiel:
- Die letzten sechs Derbys gingen an den VfB. Der letzte KSC-Sieg liegt 13 Jahre zurück.
- Karlsruhe ist seit drei Spielen im heimischen Wildpark ungeschlagen.
- Ein Unentschieden wäre eine Überraschung: In den letzten 17 Duellen gab es immer einen Sieger. 14 Mal triumphierte in diesem Zeitraum der VfB.
- Stuttgart ist die beste Heimmannschaft der Liga, auswärts mit 4 Siegen aus 15 Spielen aber nur Mittelmaß.
- Der VfB holte nur einen Punkt aus vier Spielen, ehe man den Schalter umlegte und zuletzt zwei Siege und ein Unentschieden einfuhr.
VfB auswärts verwundbar
Bei den Stuttgartern ist wie beim KSC noch lange nichts entschieden. Steigen die Schwaben direkt auf, geht es in die Relegation, oder droht sogar noch ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga? Alles scheint derzeit möglich zu sein. Gut, die Meisterschaft angesichts von fünf Punkten Rückstand zu Bielefeld und einem absolvierten Spiel mehr wohl nicht mehr. Aber ansonsten ist alles zwischen den Plätzen zwei und vier nicht ausgeschlossen. Der HSV hat nur zwei, Heidenheim vier Zähler Rückstand. Da ist es nur logisch, dass für die Stuttgarter am Sonntag nur ein Sieg zählen kann.
Auswärts ist das allerdings nicht immer garantiert. Zweifelsohne bringen die Stuttgarter mehr Qualität auf den Platz als die Karlsruher. Doch das trifft in 90 Prozent der Spiele in der 2. Bundesliga zu. Dennoch läuft es auswärts noch lange nicht so rund wie im eigenen Stadion. Lediglich vier Siege, fünf Unentschieden und sechs Niederlagen bedeuten Rang acht in der Auswärtstabelle. Sollte man in Karlsruhe ein leichtes Spiel erwarten, kann das ganz schnell ins Auge gehen. Dem ist sich auch Trainer Pellegrino Matarazzo bewusst:
Wir wissen, was das für den Verein und das Umfeld bedeutet. Es geht um den Derbysieg, aber gleichzeitig auch um den Aufstieg. Wir wollen mit Mut und Leidenschaft das Spiel am Sonntag gewinnen.
Voraussichtliche Aufstellungen
Karlsruhe
Uphoff
Thiede, Gordon, Pisot, Roßbach
Wanitzek, Fröde, Gondorf
Stiefler, Lorenz
Hofmann
Stuttgart
Kobel
Stenzel, Badstuber, Kempf, Mola
Endo, Karazor
Klement, Didavi, Gonzalez
Al Ghaddioui