Das nennt sich doch einmal kontinuierlich gesteigert: Nach der 0:1-Niederlage bei Möhlmanns Premiere in Lotte erkämpfte sich Münster ein 1:1 gegen Kiel und zuletzt einen 1:0-Erfolg bei Fortuna Köln. Damit haben die Preußen den letzten Tabellenplatz in der 3. Liga an Mainz II abgegeben. Zufrieden kann man als Vorletzter aber trotzdem nicht sein. Zwar gewann Münster am vergangenen Wochenende auch mit 2:1 im Westfalenpokal-Achtelfinale gegen Außenseiter Neuenkirchen, doch Möhlmann war vom Auftreten seiner Mannschaft in der Schlussphase nicht sonderlich angetan.
„Mit den ersten 60 Minuten und dem 2:0 kann ich mich auch noch identifizieren“, fasste er nach der Partie zusammen. Wie seine Mannschaft den Oberligisten durch Nachlässigkeiten aber wieder ins Spiel brachte, gefiel dem ehemaligen Löwen-Trainer weniger. „So kommen wir nicht voran“, führte Möhlmann weiter aus und richtete den Blick dabei auch auf das kommende Drittligaspiel gegen Erfurt.
Gute Bilanz gegen RWE
Schließlich will man sich gegen RWE in eine gute Ausgangsposition für das Kellerduell am übernächsten Spieltag in Zwickau bringen. Derzeit liegt Münster noch einen Zähler hinter dem Aufsteiger und vier Punkte hinter dem rettenden 17. Platz. Dass seine Mannschaft aus den letzten zwei Spielen ohne Niederlage blieb, will Möhlmann nicht überbewerten. Der 62-Jährige will „die Dinge bis Weihnachten beobachten und dann ein Resümee ziehen“.
Zumindest 60 Minuten gegen Neuenkirchen geben Hoffnung und auch die Statistik gegen Erfurt kann sich sehen lassen. Seit dem Aufstieg in die 3. Liga hat Münster kein Heimspiel gegen die Thüringer verloren. In fünf Begegnungen holten sie drei Siege und drei Unentschieden im Preußenstadion.
Erfurt blickt nach oben und unten
In Erfurt rechnet man daher mit einem ganz engen Spiel. Mit leeren Händen will man die Heimreise aus Westfalen aber nicht antreten. „Wir müssen erst einmal standhalten, das ist uns schon klar und es wird wahrscheinlich auch nicht unbedingt Fußball-Feinkost. Da brauchst du Typen. Da musst du Jungs haben, die die Ärmel hochkrempeln können“, sagte REW-Coach Stefan Krämer.
Schließlich ist die Partie auch für Erfurt richtungsweisend. Auf Rang zwölf haben sie nur drei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz zur 2.Bundesliga. Andererseits müssten sich die Gäste bei einer Niederlage nach unten orientieren. Mit sechs Punkten Vorsprung auf den Abstiegsplatz ist die Situation keinesfalls komfortabel.
Erfurt holte aus den letzten fünf Ligaspielen acht Punkte. Nur das Gastspiel bei Werder Bremen II wurde mit 0:1 verloren. Eigentlich keine schlechte Ausbeute, wäre da nicht die schwächelnde Offensive. Erfurt hat in der laufenden Saison erst zwölfmal getroffen. Weniger als jeder andere Drittligist. Nur Carsten Kammlott sticht mit fünf Treffern aus der Mannschaft heraus. Sollten die Preußen den Angreifer in den Griff bekommen, haben sie gute Chancen, dass ihre Serie gegen Rot-Weiß bestehen bleibt.
Die letzten 5 Spiele:
Münster:
S 1:0 Fortuna Köln (Liga)
U 1:1 Kiel (Liga)
N 0:1 Lotte (Liga)
U 2:2 Wehen-Wiesbaden (Liga)
N 0:1 VfR Aalen (Liga)
Erfurt:
U 0:0 Kiel (Liga)
S 1:0 Wehen-Wiesbaden (Liga)
N 0:1 Werder II (Liga)
S 1:0 Magdeburg (1:0)
U 1:1 Mainz II (Liga)
Der direkte Vergleich (3.Liga):
3 Siege Münster, 6 Unentschieden, 1 Sieg Erfurt
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Münster: Schulze Niehues – Tritz, Kittner, Mai, Al-Hazaimeh – Tekerci, Rizzi, B. Schwarz, Weißenfels – Rühle, Warschewski
Erfurt: Klewin – Pigl, Erb, Struß, Sumusalo – Vocaj, Bergmann – Aydin, Tyrala, Brückner – Kammlott
Mein Tipp:
Beide Mannschaften haben sich für den Auftakt in den 15. Spieltag viel vorgenommen und werden sich auf dem Platz nichts schenken. Es wird ein richtiger Kampf über 90 Minuten, der am Ende ohne Sieger enden wird. Erfurt kann zumindest einen Punkt aus dem Preußenstadion mitnehmen. Die Mannschaften trennen sich mit einem leistungsgerechten 1:1.