In Italien führt auch in dieser Saison kein Weg an Juventus Turin vorbei. Die Alte Dame kann sich am Wochenende die siebte Meisterschaft in Folge sichern. Dazu reicht bereits ein Unentschieden gegen die Roma. Zuvor winkt den Bianconeri aber noch ein weiterer Titel. Am Mittwochabend steigt im Olympiastadion von Rom das Finale der Coppa Italia. Juventus trifft zum Traditionsduell auf den AC Mailand. Die Lombarden blieben auch in dieser Saison wieder hinter den Erwartungen zurück. Unter dem neuen Trainer Gennaro Gattuso hat Milan aber durchaus einen Schritt nach vorne gemacht. Vielleicht kann man den ewigen Rivalen aus Turin überraschen und sich erstmals seit 2003 wieder zum Pokalsieger machen.
Rekordsieger Juventus
Zumindest laut Statistik sieht es nicht danach aus, als können die Rossoneri am Mittwochabend den Pokal in den Nachthimmel von Rom stemmen. Juve ist einfach zur Stelle, wenn es darauf ankommt. Das haben sie in den vergangenen Jahren mehr als eindrucksvoll bewiesen. 2015, 2016 und 2017 hieß der Coppa-Sieger Juventus Turin. Die Alte Dame ist seitdem mit zwölf Titeln auch Rekordsieger des Wettbewerbs vor der Roma (9). Außerdem stand kein anderer Klub so oft im Finale wie der Rekordmeister. Bisher waren es 18 Endspiele. Davon wurden nur sechs verloren.
Vor 15 Jahren zuletzt die Coppa gewonnen
Beim AC Mailand liegt der letzte Erfolg schon etwas länger zurück. 2003 feierten die Rossoneri ihren fünften Titelgewinn. Seitdem schaffte man es noch einmal ins Finale. Das wurde 2016 gegen Juventus mit 0:1 nach Verlängerung verloren. Überhaupt gingen die Lombarden so oft wie keine andere italienische Mannschaft im Endspiel als Verlierer vom Feld. 13 Mal traten sie an, achtmal haben sie verloren. Aus Sicht der Mailänder wäre es mal wieder an der Zeit, sich den Titel zu sichern.
Enge Duelle in den Pokalen
Auf dem Papier gilt Juventus auch diesmal wieder als Favorit, aber warum sollten sich die Mailänder schon im Vorfeld aufgeben? In Pokal-Duellen sahen die Lombarden nämlich immer recht gut aus gegen den Rekordsieger aus Turin. Das bezieht sich nicht nur auf die Coppa. Im Champions-League-Finale 2003 ging Milan mit 3:2 nach Elfmeterschießen als Sieger vom Platz. Auch in der Supercoppa 2016 gewannen die Rossoneri mit 4:3 nach Elfmeterschießen. Im Coppa-Finale von 2016 siegte Juve knapp mit 1:0. Turin gewann auch das letzte Pokal-Duell vergangene Saison im Viertelfinale mit 2:1.
Man sieht also, Milan kann sich durchaus auf die Spielweise des amtierenden Meisters einstellen und ihm auf Augenhöhe begegnen. Das weiß man auch in Turin. Offensivspieler Juan Cuadrado sprach gegenüber „Premium Sport“ von einem ganz schweren Spiel, „weil Duelle mit Milan immer wieder ein besonderer Kampf sind“. Miralem Pjanic sagte bei „Rai“, er sehe sogar eine 50:50-Chance. Coach Massimilaino Allegri fügte an: „Wir treffen auf ein Milan-Team, das zuletzt gute Leistungen gezeigt hat und zu großen Dingen im Stande ist.“ Der Respekt in Turin ist also immer noch vorhanden. Und das ist auch gut so.
Aufwärtstrend bei Milan
Nach sechs sieglosen Spielen in Folge hat sich Milan nämlich wieder gefangen und zuletzt Siege gegen Bologna (2:1) und Hellas Verona (4:1) eingefahren. Das ist ganz ordentlich, aber das wird in Mailand auch erwartet. Jetzt ist es endlich wieder an der Zeit, gegen einen ganz Großen zu bestehen und zu zeigen, dass sich die Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe auf dem Transfermarkt auch gelohnt haben. Jetzt gegen Juventus gewinnen und eine erfolgreiche Zukunft einleiten. So ungefähr ist der Plan von Milan und Coach Gennaro Gattuso. Machbar allemal. Aber bei einer ODDSET Quote von 4 auch richtig schwierig. Schon in der Liga hat man beide Vergleiche mit Juventus verloren. In der Hinrunde musste man sich mit 0:2 geschlagen geben. Erst Ende März setzte es in Turin eine 1:3-Niederlage. Könnte demnach auch mit einem Handicap-Sieg von 0:1 für Turin klappen. Die Quote dazu beläuft sich auf 3,2.
Statistiken:
Die letzten 5 Spiele:
Juventus
Milan
So könnten sie auflaufen:
Juventus: Buffon – Barzagli, Rugani, Asamoah – Cuadrado, Khedira, Marchisio, Matuidi, Alex Sandro – Higuain, Dybala
Milan: Donnarumma – Abate, Bonucci, Romagnoli, Rodriguez – Kessie, Locatelli, Bonaventura – Suso, Cutrone, Calhanoglu
Mein Tipp:
Milan will die lange Durststrecke ohne Titelgewinn nach sieben Jahren endlich beenden. Das Selbstvertrauen sollte stimmen. Das ist aber auch bei Juventus der Fall. Und nachdem die Turiner schon wieder so gut wie sicher Meister sind, wird ihnen das noch einen zusätzlichen Schub geben. Ich rechne zwar mit einem ausgeglichenen Spiel, aber mit dem besseren Ende für die Bianconeri. Juve gewinnt knapp mit 2:1. Dafür gibt es eine Quote von 7. Ein Unentschieden zur Halbzeit und ein Juve-Sieg nach 90 Minuten bringt 4,25.