Brose Bamberg hat vor der Neuauflage des Frankenderby eine turbulente Saison erlebt. Absturz auf die niederen Ränge der Tabelle, Niederlagen gegen die Großen der Liga und einen Trainerwechsel. Mit einem Neustart und einer frischen Herangehensweise will der Meister das Feld von hinten aufräumen. Und beginnt da, wo alles anfing: mit s.Oliver Würzburg.
Bamberg und der neue Ansatz
Zwei Partien absolvierte Bamberg unter dem neuen Trainer Luca Banchi, der Andrea Trinchieri erst in diesem Monat beerbt hat. Beim 90:67-Sieg in Ulm fielen drei Dinge sofort auf. Die exzellente Quote aus dem Feld (75,8 Prozent), sowie das teamdienliche Spiel (21 Vorlagen) und die gute Defense, die 14 Ulmer Ballverluste forcierte.
Der neue Trainer konnte sein Konzept am Donnerstag in der EuroLeague weiter schärfen. Brose gewann gegen Efes Istanbul mit 88:79 und führte den Trend der hochprozentigen Wurfquote aus dem Feld fort. Auffallend erfolgreich unter dem neuen Coach sind Swingman Dorell Wright, beziehungsweise die Big Men Leon Radosevic und Augustine Rubit, die beide das Brett kontrollieren.
Bamberg wirkt nach dem Abgang von Trinchieri befreit. Die Mannschaft spielt besser zusammen, was die Verteilung der Punkte auf viele Schultern beweist. Bamberg hat 17 der vergangenen 18 Spiele gegen Würzburg gewonnen. Die eine Niederlage aus dem ersten Spieltag wollen die Bamberger vergessen machen.
ODDSET sieht Brose Bamberg als Favoriten auf den Sieg bei einer Quote von 1,10. Das Handicap des deutschen Meisters liegt bei -10,5 (Quote 1,75).
Würzburg und die Suche nach Konstanz
Beim ersten Aufeinandertreffen der fränkischen Rivalen schien die Saison von s.Oliver Würzburg eine besondere zu werden. Den deutschen Meister geschlagen und einige Spieltage auf dem ersten Platz verbracht. Würzburg nährte die Hoffnung, in diesem Jahr im Antlitz schwächelnder Bamberger oben anzugreifen.
Headcoach Dirk Bauermann und Nationalspieler Robin Benzing bildeten ein gutes Gespann. Unter dem Trainerfuchs war Benzing lange Zeit Top-Scorer der BBL. Seit Wochen lässt Würzburg allerdings Konstanz vermissen. Aus den vergangenen zehn Spielen konnten die Unterfranken nur sechs gewinnen. Auf drei Siege folgten zwei Niederlagen sowie erneut zwei Siege. Die Offensive gehört mit knapp 80 Punkten pro Spiel nicht mehr zu den zehn besten der BBL. Vor allem die Quote aus der Distanz leidet, obwohl Würzburg die drittmeisten Versuche von dort unternimmt. Zudem ist der Neuntplatzierte nicht reboundstark. Vorbildlich ist Würzburg hingegen bei den Ballverlusten (10,9 Turnover pro Partie).
ODDSET gibt Würzburg im Frankenderby die Rolle des Außenseiters bei einer Quote von 5,25. Das Handicap der Gäste liegt bei +10,5 (Quote 1,75).
Statistiken
Letzte 5 Spiele
Brose Bamberg
s.Oliver Würzburg
Die X’s-and-O’s
Brose Bamberg verlor die Auswärtspartie am ersten Spieltag auch aufgrund der schwachen Ausbeute von der Freiwurflinie. Zwar sind die Rivalen in vielen statistischen Kategorien Nachbarn, die individuelle Qualität ist klar beim deutschen Meister zu finden.
Unter Andrea Trinchieri, mit einer weiterhin verunsicherten Mannschaft wäre das Duell enger. Nun befreit aufspielend und gierig, die schlechte Hinrunde vergessen zu machen, deutet alles auf einen Sieg des Gastgebers hin. Beide Teams sind schwach im Rebound und stark bei der Ballsicherheit. Bambergs neuer Trainer Banchi hat den Fokus auf die Arbeit am Brett geschärft. Kontrolliert Bamberg da das Spiel und trifft weiterhin gut um die Zone herum, wird es schwer für die Würzburger, die keine gute Rim-Protection besitzen.
Mein Tipp für das Frankenderby
Bamberg spielt sich in einen Rausch. Seit der Trennung von Andrea Trinchieri hat die Mannschaft befreit aufgespielt und Partien überzeugend bestritten.
Würzburgs Stärke liegt zuhause, wo die Franken neun von 12 Spielen gewonnen haben. Auswärts stehen sie bei 4-8, während Gastgeber Bamberg erst zwei Spiele auf eigenem Parkett abgeben musste. Die reine Siegquote von 1,10 frohlockt allerdings nicht. Kann Bamberg mit elf Punkten gewinnen, um das Handicap (-10,5) zu schlagen?
Ich sage ja und setze auf Bamberg -10,5 bei einer Quote von 1,75.