Was ist denn zurzeit mit dem SV Werder los? Das ist eine berechtigte Frage, wenn man sich die Rückrundentabelle der Bundesliga anschaut. Da rangieren die Norddeutschen auf dem starken fünften Platz. Acht Punkte holten sie aus den fünf Spielen im neuen Jahr. Wäre die Hinrunde nicht so schlecht verlaufen, wer weiß, wo die Bremer jetzt stehen würden. So aber geht es auf Rang 15 nach wie vor um den Klassenerhalt. Nach Siegen über Schalke und Wolfsburg führt der Weg am Samstag zum SC Freiburg. Der Sportclub hat nur noch zwei Punkte Vorsprung. Werder kann also am 23. Spieltag noch weiter nach oben klettern.
Freiburg der Lieblingsgegner
Bremen vor richtungsweisenden Wochen
Dass das gelingt, da kann man in Bremen durchaus optimistisch sein. Freiburg liegt dem SV Werder einfach. So lässt sich das wohl am besten beschreiben. Warum? Das macht der direkte Vergleich deutlich. 35 Mal standen sich die Klubs in der Bundesliga gegenüber. 21 Mal gewann Werder. Freiburg nur achtmal. Gegen keinen anderen Verein holte Bremen im Schnitt mehr Punkte. Außerdem wurden sieben der letzten neun Duelle im Schwarzwald-Stadion gewonnen.
Hinzu kommt, dass der Lauf von neun ungeschlagenen Spielen der Freiburger in der Liga am vergangenen Wochenende von Hannover gestoppt wurde. Wohlgemerkt war das in der Liga. Im Pokal setzte es für die Freiburger zwischendrin nämlich eine Niederlage. Das war, man kann es erraten, im Achtelfinale in Bremen. Grün-Weiß wird nun alles daran setzen, den Sieg zu wiederholen. Die Quote dafür beläuft sich auf 2,5.
Statistiken bringen aber nicht viel, wenn man sich zu sicher fühlt und die Leistung auf dem Platz nicht abrufen kann. Dann könnte es nämlich schnell wieder auf den Relegationsplatz gehen. Der Vorsprung auf Mainz beträgt nur drei Punkte. Mainz hat zwar das deutlich schlechtere Torverhältnis, aber die Saison ist noch lang. Es kann alles ganz schnell gehen für Bremen. In die eine wie die andere Richtung. Gewinnt man nämlich in Freiburg, besteht sogar die Chance auf Platz zwölf. Den hält derzeit der Sportclub.
Manager Frank Baumann richtete sich daher schon unmissverständlich an die Spieler: „Es ist immer wieder ein Kampf. Jedes Spiel in der Liga ist hart umkämpft, deshalb dürfen wir da keinen Zentimeter nachlassen.“ Das gilt natürlich auch beim „Lieblingsgegner“ in Freiburg. Denn, so gerne man gegen die Breisgauer spielt, in dieser Saison hat das Streich-Team erst eines von elf Heimspielen verloren. Patzt Werder am Samstag, steht man vor dem kommenden Spiel schon wieder richtig unter Druck. Dann steht das Derby gegen Hamburg auf dem Programm. Ein weiteres Sechs-Punkte-Spiel für die Bremer.
Freiburg nur schwer zu bezwingen
In Freiburg sollte man die 1:2-Niederlage vom vergangenen Wochenende in Hannover einfach mal aus Ausrutscher abhaken und sich wieder auf die eigene Stärke besinnen. Vorher lief es für die Breisgauer nämlich richtig gut. Wenn man es spielerisch nicht drauf hätte, würde man auch nicht gegen Mannschaften wie Frankfurt, Leipzig, Dortmund oder Leverkusen punkten. Im Schwarzwald-Stadion bissen sich in dieser Saison schon so einige Klubs die Zähne aus. Vor allem an Freiburgs starker Defensive. Nur sieben Gegentore sind zusammen mit Stuttgart Bestwert in der Liga. Bremen hat auswärts erst neunmal eingenetzt. Da Freiburg in Heimspielen selbst nur zehnmal getroffen hat, deutet eigentlich alles auf wenig Tore am Samstag hin. Unter 2,5 bringt bei ODDSET eine Quote von 1,75. Auch ein Tipp wert: Beide Mannschaften treffen nicht. Das gibt 1,9.
Für Freiburg geht es am Samstag nicht nur darum, den kommenden Gegner in der Tabelle hinter sich zu halten, sondern auch um die Revanche für das Aus im Pokal. Im Achtelfinale musste man sich in Bremen mit 2:3 geschlagen geben. Auch das Hinspiel konnten die Breisgauer nicht gewinnen. Da nahm man beim torlosen Unentschieden im Weserstadion aber zumindest einen Punkt mit. Jetzt drei Zähler einzusacken, scheint ebenfalls nicht unwahrscheinlich. Bremen hat nämlich erst zwei Auswärtsspiele in dieser Saison gewonnen. Und eine Niederlage würde die Freiburger nur zu gerne vermeiden. Es wäre die 100. in der Bundesliga-Historie des Klubs.
Statistiken:
Die letzten 5 Spiele:
Freiburg:
(A) N 1:2 Hannover
(H) U 0:0 Leverkusen
(A) U 2:2 Dortmund
(H) S 2:1 Leipzig
(A) U 1:1 Frankfurt
Die letzten Duelle:
3:2 Bremen – Freiburg
0:0 Bremen – Freiburg
2:5 Freiburg – Bremen
1:3 Bremen – Freiburg
0:1 Freiburg – Bremen
Bremen:
(H) S 3:1 Wolfsburg
(A) N 2:4 n.V. Leverkusen
(A) S 2:1 Schalke
(H) U 0:0 Hertha BSC
(A) N 2:4 FC Bayern
So könnten sie spielen:
Freiburg: Schwolow – Söyüncü, Gulde, Kempf – Stenzel, Günter – Koch – Höfler – Haberer, Terrazzino – Petersen
Bremen: Pavlenka – Gebre Selassie, Veljkovic, Moisander, Augustinsson – Bargfrede – Delaney, Eggestein – Johannsson, Kainz – Kruse
Mein Tipp:
Für beide Klubs steht am Samstag einiges auf dem Spiel. Trotz der Freiburger Niederlage in Hannover und den zwei Siegen der Bremer zuletzt sehe ich keine Vorteile für den SV Werder. Im Schwarzwald-Stadion ist der Sportclub nur schwer zu bezwingen. Auch für die Bremer. Ich rechne mit einem Spiel mit wenigen Torchancen und keinem Sieger nach 90 Minuten. Ich tippe sogar auf ein 0:0. Das bringt 9,25. 0-1 Tor: 3,25.