Langsam wird es eng für Mainz

Langsam wird es eng für Mainz

Hertha BSC Berlin und der FSV Mainz eröffnen am Freitagabend den 23. Spieltag der Bundesliga. Ein richtungsweisendes Spiel für beide Mannschaften. Die Hertha kann mit einem Dreier wieder auf den Europapokal hoffen, Mainz hängt im Tabellenkeller fest. Nach drei Niederlagen in Folge geht die Abstiegsangst um.

Hertha gegen Mainz, das war vor zwei Jahren noch ein Kampf um die Europapokalplätze. Das ist lange her. Mittlerweile schaut der Blick auf die Tabelle etwas anders aus. Die Gastgeber aus Berlin können, wenn am Freitag drei Punkte gelingen, vielleicht noch vom internationalen Wettbewerb träumen. Bei den Mainzern wäre man hingegen schon mehr als zufrieden, wenn man die Klasse halten kann. So sieht es derzeit aus bei den Rheinhessen. Nämlich besorgniserregend. In der Rückrunde hat man schon vier Spiele verloren. Nur der HSV ist in der Rückrundentabelle noch schlechter.

Mainz mit Problemen in der Defensive

Woran es liegt, das muss Trainer Sandro Schwarz nun schnellstens herausfinden. Und warum seine Defensive teilweise vogelwild agiert. In der Rückrunde hat Mainz schon 13 Gegentore in der Liga kassiert. Außerdem hat ihnen die Eintracht aus Frankfurt drei Buden im Pokal eingeschenkt. Mit gehöriger Mithilfe der Defensive. So kann man natürlich keine Spiele gewinnen. Vor allem nicht auswärts. Da ist die Bilanz der Mainzer noch schlimmer. Null Siege in dieser Saison. Seit 17 Spielen wartet man in der Ferne bereits auf das nächste Erfolgserlebnis. Da machte es auch keinen Unterschied, ob Schwarz eine Dreier- Vierer- oder sogar Fünferkette aufbot. Und weil wir gerade dabei sind. 41 Gegentore sind der schwächste Wert der Liga. Zusammen mit den Kölnern. Aber die hängen ja bekanntlich auch unten drin.

Bei den Gästen muss jedem der Spieler der Ernst der Lage bewusst sein. Auf dem Relegationsplatz hat man zwar nur drei Zähler Rückstand auf Bremen, aber auch nur drei Punkte Vorsprung auf den HSV. Scheinbar ist das aber noch nicht passiert. „Die Laufleistung muss erhöht werden“, forderte Schwarz vor der Partie in Berlin. Auch mit der Aggressivität ist es so eine Sache. Wenn man unten drin hängt, muss man kratzen und beißen. Da haben die Mainzer ebenfalls noch ihre Probleme. Genau wie beim Vertrauen in die eigene Stärke. Das haben die Profis aber immerhin schon selbst erkannt. Das ist eben derzeit eine mentale Geschichte. Wenn es auswärts nicht läuft, kann man auch kein Selbstvertrauen aufbauen. Egal wie, am Freitagabend in Berlin muss der erhoffte Befreiungsschlag gelingen. Ansonsten sieht es für die Mainzer wirklich düster aus.

Hertha im Aufwärtstrend

Und warum sollte es jetzt ausgerechnet in Berlin anders werden? Die Hertha ist derzeit das genaue Gegenteil der Mainzer. Die Formkurve zeigt deutlich nach oben. Die letzten vier Spiele wurden nicht mehr verloren. Gegen die starken Leverkusener wurden sogar drei Punkte mitgenommen. Damit sind es nur noch vier Zähler zu Rang sechs. Klar, dass man da gegen verunsicherte Mainzer auf Sieg spielen wird. Die Quote spricht mit 1,9 im Vergleich zu 3,2 auf einen Auswärtssieg für die Gastgeber. Zudem hat man die letzten beiden Heimspiele gegen Mainz gewonnen. Eine bessere Gelegenheit zur Revanche für die 0:1-Niederlage aus dem Hinspiel gibt es aus Sicht der Berliner eigentlich nicht.

Aber auch bei der Hertha hat man in dieser Saison schon Höhen und Tiefen erlebt. Daher will Coach Pal Dardai den Blick nicht zwingend nach vorne richten. „Warten wir die nächsten drei Spiele ab. Dann können wir sagen, wo es hingeht“, meinte der Ungar nach dem ersten Sieg in Leverkusen seit zehn Jahren. Im Idealfall wäre das am kommenden Spieltag Platz sieben. Bei einer Niederlage bleibt man Elfter. Dann ist aber auch der Europapokal kein Thema mehr. Also steht auch für Berlin einiges auf dem Spiel. Die Heimstatistik könnte mit vier Siegen, vier Unentschieden und drei Niederlagen besser sein. Auch die Mainzer haben in neun Anläufen schon zweimal in Berlin gewonnen.  Also Vorsicht!

Tore garantiert

Dafür dürfen wir uns relativ sicher auf eine torreiche Partie freuen. In elf Spielen im Olympiastadion fielen 33 Treffer. Sind genau drei im Schnitt. In den Auswärtsspielen der Mainzer geht es noch wilder zur Sache. Da waren es sogar 35 in elf Spielen. Also sind mehr als 2,5 Tore am Freitag mit 1,85 ein solider Tipp. Ebenso die Option, dass beide Mannschaften treffen. Das bringt 1,7.  Das war übrigens in sieben der neun Duelle in Berlin der Fall. Auch in drei der letzten vier Vergleiche in der Hauptstadt zappelte der Ball mehr als 2,5 Mal im Netz.

Statistiken:

Die letzten 5 Spiele:

Hertha BSC:

(A) S 2:0 Leverkusen

(H) U 1:1 Hoffenheim

(A) U 0:0 Bremen

(H) U 1:1 Dortmund

(A) N 0:1 Stuttgart

Die letzten Duelle:

1:0 Mainz – Hertha BSC

1:0 Mainz – Hertha BSC

2:1 Hertha BSC – Mainz

0:0 Mainz – Hertha BSC

2:0 Hertha BSC – Mainz

Mainz:

(A) N 2:4 Hoffenheim

(A) N 0:3 Frankfurt

(H) N 0:2 FC Bayern

(A) N 0:2 Leverkusen

(H) S 3:2 Stuttgart

So könnten sie spielen:

Hertha BSC: Jarstein – Pekarik, Stark, Torunarigha, Plattenhardt – Lustenberger, Maier – Lazaro, Darida, Kalou – Ibisevic

Mainz: Adler – Balogun, Gbamin, Bell – Donati, Brosinski – De Jong – De Blasis, Latza – Muto, Berggreen

Mein Tipp:

Was spricht eigentlich für Mainz? Recht wenig aus meiner Sicht. Die Auswärtsstärke bestimmt nicht. Berlin hingegen kann nach dem ersten Sieg in der Rückrunde optimistisch nach vorne blicken. Das neue Selbstvertrauen der Hauptstädter wird auch der FSV zu spüren bekommen. Ich tippe auf einen klaren Heimsieg mit vier oder mehr Toren (3,2). Als Ergebnis ein 3:1. Dafür gibt es eine Quote von 15.

Teile den Beitrag mit Fans:

Weitere Beiträge