Wimbledon: Alles Williams, oder was?

Wimbledon: Alles Williams, oder was?

Seit dem Jahr 2000 ist das Grand-Slam-Turnier in London untrennbar mit dem Namen Williams verbunden: Serena und Venus sammelten dort insgesamt 12 Einzeltitel in den letzten 17 Jahren. Kommt nun Nummer 13 dazu?

Wenn sich die Tenniselite Ende Juni, Anfang Juli in England trifft, dann ist der Rasen im Londoner Stadtteil Wimbledon das Ziel. Beim dritten Grand Slam des Jahres  verlangt die Etikette des Veranstalters ein weißes Outfit. Deswegen wurde nun mit Spannung der erste Auftritt von Comebackerin Serena Williams erwartet. Nachdem die US-Amerikanerin in Paris im schwarzen Catsuit ihre Bälle übers Netz schlug, gab es im Vorfeld der Championships mehr Diskussionen über die Kleidung als über die sportliche Stärke der sechsfachen Turniersiegerin. Der Start ist Serena zumindest gelungen. Mit 7:5, 6:3 setzte sich die 36-Jährige in Runde eins gegen die Niederländerin Arantxa Rus durch. Ihre zwei Jahre ältere Schwester Venus musste da schon ein wenig mehr ackern: Nach drei Sätzen (6:7, 6:2, 6:1) warf sie die Schwedin Johanna Larsson raus.

Die letzten 17 Jahre Wimbledon

Jahr Paarung ERG
2017 G. Muguruza – V. Williams 7:5 6:0
2016 S. Williams – A. Kerber 7:5 6:3
2015 S. Williams – G. Muguruza 6:4 6:4
2014 P. Kvitova – E. Bouchard 6:3 6:0
2013 M. Bartoli – S. Lisicki 6:1 6:4
2012 S. Williams – A. Radwanska 6:1 5:7 6:2
2011 P. Kvitova – M. Scharapowa 6:3 6:4
2010 S. Williams – W. Swonarjowa 6:3 6:2
2009 S. Williams – V. Williams 7:6 6:2
2008 V. Williams – S. Williams 7:5 6:4
2007 V. Williams – M. Bartoli 6:4 6:1
2006 A. Mauresmo – J. Henin-H. 2:6 6:3 6:4
2005 V. Williams – L. Davenport 4:6 7:6 9:7
2004 M. Sharapova – S. Williams 6:1 6:4
2003 S. Williams – V. Williams 4:6 6:4 6:2
2002 V. Williams – S. Williams 6:7 3:6
2001 V. Williams – Justine Henin 6:1 3:6 6:0
2000 V. Williams – L. Davenport 6:3 7:6

Serena Williams (36) ist nach ihrer Babypause auf dem Weltranglistenplatz 181 abgerutscht. Nach ihrem Abschied im Januar 2017 – mit dem Gewinn der Australian Open! – ist sie nun seit März wieder auf der WTA-Tour. Allerdings startete Serena in der Zeit nur bei drei Turnieren. Und das mit mäßigen Erfolg. Trotzdem muss man sie auf dem Londoner Rasen auf der Rechnung haben. Schließlich hat sie das Turnier bereits sechsmal gewonnen.

13 Endspiele mit Williams-Beteiligung

Es gab in den letzten 17 Jahren nur vier Damenendspiele ohne eine der beiden Williams-Schwestern. Letztes Jahr fehlte Serena wegen ihrer Schwangerschaft. Also hielt Venus die Familienfahne hoch. Allerdings hatte sie im Finale gegen Garbine Muguruza keine Chance. Warum sie auch 2018 wieder zu meinen Favoriten gehört? Weil Venus auf dem englischen Rasen zurecht kommt wie kaum eine Zweite: Die US-Amerikanerin hat den Grand Slam bereits sechsmal gewonnen. Kaum zu glauben, im Jahr 2000 hat sie zum ersten Mal auf dem berühmtesten Tennisrasen der Welt den Turniersieg geholt. Damals gegen Landsfrau Lindsay Davenport mit 6:3, 7:6. 17 Jahre später stand sie wieder im Endspiel – im stolzen Tennisalter von 37 Jahren! Wenn sie ihren Rhythmus findet und möglichst selten über drei Sätze gehen muss, dann ist ihr alles zuzutrauen.

Kerber in Form?

Topfavoritin Petra Kvitova (Tschechien) scheiterte sensationell in der ersten Runde. Bessere Chancen nun für Serena Williams sowie die spanische Vorjahressiegerin Garbine Muguruza? Wir hoffen natürlich auf Angelique Kerber. Nach dem Erstrundenerfolg über Vera Zvonareva mit 7:5, 6:3 könnte die Finalistin von 2016 wieder ein gute Rolle in London spielen. Denn die Vorbereitung aufs wichtigste Rasenturnier der Saison war beinahe perfekt. Die Nummer zehn der Welt scheiterte in Eastbourne im Halbfinale nur knapp an Caroline Wozniacki (Dänemark) 6:2, 6:7, 4:6.

Mein Tipp

Kann die 30-jährige Kielerin in Wimbledon noch einen draufsetzen? Ich glaube schon. Deswegen lautet mein Tipp für Wimbledon Angelique Kerber.

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