Wer folgt England ins Halbfinale?

Wer folgt England ins Halbfinale?

Kann Gastgeber Frankreich tatsächlich Turnierfavorit USA stoppen? Ziehen Europameister Niederlande und Ex-Weltmeister Deutschland ins Halbfinale ein? Die Viertelfinalspiele der Frauen-WM.

Mit England steht der erste Halbfinalist bereits fest. Heute Abend wird im Duell zwischen Frankreich und den USA der Gegner der Engländerinnen ermittelt. Die anderen Halbfinalisten werden ab Samstag gesucht. Zuerst will sich Europameister Niederlande gegen Italien behaupten. Danach wollen Deutschlands Fußball-Frauen zeigen, dass Schweden in K.-o.-Spielen gegen die DFB-Mädels stets den Kürzeren zieht.

Frankreich – USA im TV oder Livestream

Zu sehen gibt es das Spiel live ab 21 Uhr im ZDF.
Die Samstagsspiele gibt es beide live in der ARD zu sehen.

Halbfinale mit Gastgeber Frankreich? Siegquote 3,3

Europa unter sich: Werfen die Französinnen mit den USA das letzte Nicht-europäische Team aus dem Wettbewerb? Schwer vorstellbar, denn die Gastgeberinnen haben zuletzt nicht gerade Bäume ausgerissen. Im Achtelfinale gegen Brasilien brauchten sie die Verlängerung, um die Sambatänzerinnen aus dem Turnier zu kicken. Und auch vorher in der Gruppenphase gab es reichlich Schatten: Dem souveränen Auftakterfolg gegen Südkorea (4:0) folgten zwei glückliche Siege gegen Norwegen (2:1) und Nigeria (1:0). Bleibt höchst spannend, ob das reicht gegen Titelverteidiger USA.

Starke Amerikanerinnen?

Allerdings schwächelten zuletzt selbst die hochfavorisierten US-Girls. Im Achtelfinale beim 2:1 gegen Spanien schafften sie kein eigenes Tor aus dem Spiel heraus. Beide Treffer erzielte Kapitän Megan Rapinoe vom Elfmeterpunkt. Vorher in der Gruppenphase allerdings gabs es nichts an den us-amerikanischen Erfolgen zu mäkeln. Zuerst wurde Thailand mit 13:0 zerrissen, dann bekam Chile drei Stück eingeschenkt. Und zu guter letzt blieb auch Schweden beim 0:2 chancenlos. 18:0 Tore in der Vorrunde! Ein starkes Statement. Aber trotzdem wackelte man beim 2:1 gegen Spanien bedenklich.

Favorit Niederlande | Siegquote 1,95

Beim Duell Italien gegen Niederlande am Samstagnachmittag sind die Rollen klar verteilt: Europameister Niederlande will auch das fünfte Duell mit den Südeuropäherinnen nicht verlieren. Denn die haben noch nie gegen die Holländerinnen gewonnen. Zweimal siegten die Meisjes mit 2:1, zweimal trennte man sich 1:1. Oranje zeigte sich zuletzt von seiner besten Seite: acht Siege in Folge, darunter sämtliche vier WM-Spiele in Frankreich. Aber auch die Italienerinnen sind gut drauf, feierten in den letzten sechs Spielen fünf Siege. Allerdings gab es bei der WM bereits eine Pleite. Und zwar ein 0:1 gegen Brasilien. Wie läuft Italiens zweites Duell mit einem richtig starken Gegner?

Alles wie immer: Deutschland gewinnt | Siegquote 1,65

Am frühen Samstagabend dann das immer junge Duell zwischen Deutschland und Schweden. Und wer gewinnt dieses Mal? Bleibt alles wie gehabt, dann muss man sich um die DFB-Frauen keine Sorgen machen. Noch nie ging ein wichtiges Match gegen die Wikingerinnen verloren. 28 Vergleiche, 20 deutsche Siege, sieben schwedische. Die gelbblauen Erfolge waren aber bis auf den 4:0-Sieg beim Spiel um Platz drei der WM 1991 eher unwichtige Siege. Die wichtigen Duelle gewannen stets die Damen in schwarz-weiß. 2016 das Finale bei den Olympischen Spielen (2:1), 2015 das WM-Achtelfinale mit 4:0, 2003 das WM-Finale mit 2:1 n.V., 2013 das EM-Halbfinale mit 1:0, 2001 das EM-Finale mit 1:0 n.V. und 1997 das EM-Halbfinale mit 1:0.

Siegesserie gegen Schweden

Die deutsche Truppe wird die Schwedinnen aber deswegen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Zwar marschierte der deutsche WM-Express bisher ohne Gegentor durchs Turnier. Doch vor den schnellen schwedischen Angreifern um Asllani und Blackstenius sind die deutschen Mädels gewarnt. Im April, als man einen Test knapp mit 2:1 gewinnen konnte, hatte die Abwehr alle Hände voll zu tun mit den Skandinavierinnen. Viel zu tun? Gerne! Hauptsache die Arbeit wird mit dem Einzug ins Halbfinale belohnt.

Comeback des Zehners

Zumal jetzt auch wieder überraschende, unvorhersehbare Momente ins deutsche Spiel einziehen werden. Denn der Zehner ist wieder fit. Dzsenifer Marozsan, gleich im ersten Spiel von einer Chinesin aus dem Turnier getreten, ist wieder da. Der gebrochene Zeh ist verheilt, oder zumindest wieder so weit hergestellt, dass er zum Kicken taugt. Jetzt liegt die Last nicht mehr nur auf den Schultern der glänzend aufspielenden Nachwuchsstars Giulia Gwinn und Lea Schüller. Bleibt nur zu hoffen, dass Marozsan ohne Angst in die Duelle mit den zweikampfstarken Schwedinnen geht. Dann dürfte es auch mit dem Halbfinale klappen.

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