England: mit Sieg über Ukraine zurück nach Wembley?

Ukraine will auch England überraschen

So richtig war mit der Mannschaft von Trainer Andriy Shevchenko nicht zu rechnen bei dieser EM. Die Gruppenphase begann mit einer 2:3-Niederlage gegen die Niederlande. Allerdings hatten die Osteuropäer da zwischenzeitlich ein 2:0 egalisiert, ehe sie dann doch noch verloren. Im zweiten Gruppenspiel siegte man gegen Nordmazedonien mit 2:1. Danach gab es zwar ein 0:1 gegen Österreich, man kam jedoch auch als Gruppendritter weiter.

Im Achtelfinale ging es gegen starke Schweden. Trotzdem erzielten die Ukrainer durch Manchester Citys Oleksandar Zinchenko das 1:0. Emil Forsberg glich vor der Pause aus und hatte danach große Chancen. Doch die Osteuropäer retteten sich in die Verlängerung, wo der Schwede Danielson wegen eines groben Fouls an Basyedin des Feldes verwiesen wurde. Als jeder mit dem Elfmeterschießen rechnete, schlugen die Shevchenko-Jungs durch Dovbyk in der 120. Minute doch noch zu und gewannen. Nun ist man gegen England großer Außenseiter , trotzdem will man die Three Lions schlagen und ins Halbfinale einziehen. Zinchenko macht jedoch auf Understatement:

„Ich freue mich, meine Teamkollegen zu sehen, aber sobald wir aufs Spielfeld gehen, gibt es keine Freunde. Sie haben viele richtig gute Spieler, ihre Ersatzbank kostet wahrscheinlich so viel wie drei ukrainische Teams. Ich kann es kaum erwarten. Wir können mehr schaffen. Wir schreiben Geschichte für das ganze Land.“

England muss mit der Favoritenrolle klarkommen

Im Mutterland des Fußballs ist man immer noch stolz, endlich mal wieder Deutschland besiegt zu haben. Es war der erste Sieg in einem K.o.-Spiel gegen den alten Widersacher seit dem WM-Endspiel 1966. Nun soll endlich der zweite große Titel her. Doch dafür muss man erst einmal die Ukraine schlagen.

Und in diesem Spiel ist man klarer Favorit. Mit einem Sieg wäre man im Halbfinale, das man – genauso wie ein mögliches Finale – wieder zuhause in Wembley austragen würde. Doch Vorsicht: Auch 2016 ging man bei der EM gegen Island als klarer Favorit in ein K.o.-Spiel, damals war es die Runde der letzten 16. Doch die Nordmänner gewannen mit 5:2. Das soll jetzt nicht wieder passieren.

Denkbar ist, dass Nationaltrainer Gareth Southgate etwas offensiver spielen lässt und wieder zur Viererkette zurückkehrt. Außerdem könnte er Jack Grealish von Anfang an bringen, der nach seiner Einwechslung maßgeblich an beiden Toren gegen Deutschland beteiligt war. Southgate freut sich schon auf das Viertelfinale:

„Das ist jetzt eine fantastische Herausforderung für uns. Wir müssen weg von Wembley, in ein potenziell ziemlich heißes Klima, kaum England-Fans im Stadion und vielleicht ein nicht besonders volles Stadion. Wir haben die Ukraine im letzten Jahr oder so beobachtet, aber natürlich spielen nicht viele von ihnen in der Bundesliga oder in der englischen Premier League. Es gibt natürlich ein paar, die das tun. Und dann gibt es diese Vorstellung, dass wir nur auftauchen müssen, und schon sind wir auf dem Weg. Uns ist sehr klar, dass der totale Fokus auf Samstag liegt. Wir müssen das Spiel richtig vorbereiten, und unsere Mentalität ist entscheidend.“