Münchner Löwen gegen die Adler aus Frankfurt

Münchner Löwen gegen die Adler aus Frankfurt

3. Liga gegen Bundesliga heißt es am Samstag in der ersten Runde des DFB Pokals zwischen 1860 München und Eintracht Frankfurt. Die Gastgeber wollen nach einer starken Rückrunde und Saisonvorbereitung gleich mal für eine Überraschung sorgen. Frankfurt verspürt Druck. Im Hinterkopf hat man nach wie vor das Erstrundenaus 2018 gegen einen Viertligisten.

Eintracht Frankfurt muss in dieser Saison erstmals unter Coach Adi Hütter ohne Europapokalspiele planen. Da bekommt der DFB Pokal gleich eine ganz andere Bedeutung. In diesem Wettbewerb fühlten sich die Hessen in den vergangenen Jahren pudelwohl. Gleich dreimal hat man in den letzten vier Spielzeiten mindestens das Halbfinale erreicht. Einmal hat man den Pott sogar gewonnen. Entsprechend klar sind die Rollen am Samstag gegen Drittligist 1860 München verteilt. Doch Pokal ist eben Pokal und dass die Adlerträger auch mal einen schwachen Tag erwischen können, zeigte sich schon 2018, als man dem SSV Ulm 1846 in der ersten Runde mit 1:2 unterlag. Für die Löwen ist also durchaus was möglich. Zumal die Münchner durch die starke Rückrunde der letzten Saison und einer ansprechenden Vorbereitung reichlich Selbstvertrauen tanken konnten. Anstoß ist am Samstag um 15:30 Uhr im Stadion an der Grünwalder Straße in München.

1860 München - Eintracht Frankfurt im TV oder Livestream

Zu sehen gibt es das Spiel live ab 15:30 Uhr bei Sky.

Daten und Fakten zum Spiel

1860 hat den ersten Pokal schon sicher

Beim TSV 1860 kann man den Start in die neue Saison kaum erwarten. Gut, eigentlich hat die Spielzeit für die Löwen sogar schon begonnen, denn der Klub aus Giesing musste bereits im bayrischen Toto Pokal antreten und hat diesen sogleich gewonnen. Im Finale besiegten die Löwen die Würzburger Kickers im Elfmeterschießen mit 4:1. Es war der Lohn für die harte Arbeit, die die Sechzger schon seit der Rückrunde der vergangenen Saison an den Tag legen. Da blieben die Blauen zwischenzeitlich 16 Mal in Folge ungeschlagen. Nur im Endspurt ging etwas die Kraft aus und durch vier Pleiten in den letzten sieben Spielen wurde der mögliche Aufstieg doch noch verspielt. Dennoch stellten die Münchner die viertbeste Rückrundenmannschaft der Liga. Da steht wieder eine Einheit auf dem Platz, die es jedem Gegner schwer machen kann.

Das versuchen die Löwen natürlich auch gegen die Eintracht. Selbstredend gehen die Gastgeber gegen einen Bundesligisten als Außenseiter in die Partie. Aber Pokal ist eben Pokal und Ulm hat vor zwei Jahren ja schon gezeigt, wie man den Hessen wehtun kann. Seitdem hat sich in Frankfurt ja nicht so viel geändert. Der Trainer und die Spielidee sind immer noch gleich. Also einfach mal befreit aufspielen und schauen, was dabei herauskommt. Vorne hat man ja immer noch einen Sascha Mölders, der mit seiner Erfahrung den Unterschied ausmachen kann. 15 Tore und 15 Vorlagen in der abgelaufenen Saison zeigen den Stellenwert des Routiniers bei den Sechzgern.

Der Heimvorteil ist auch ohne Fans nicht zu verachten. Die Löwen wittern ihre Chance. Nach zwei Erstrundenpleiten in Folge will man nun endlich wieder im Pokal feiern. Warum auch nicht? Vielleicht geht es ja wieder ins Elfmeterschießen und Marco Hiller avanciert einmal mehr zum Helden wie gegen Würzburg. Da fischte der Löwen-Keeper zwei Elfmeter von der Linie und sicherte so den Pokalsieg. Zudem stehen Köllner diesmal auch die Neuzugänge Richard Neudecker und Stephan Salger zur Verfügung. Qualitativ wird der Kader also nochmal stärker.

Fakten zum Spiel:

  • Der TSV 1860 musste sich zuletzt zweimal in Folge in der ersten Runde verabschieden.
  • In vier Pokal-Duellen kam der TSV 1860 dreimal weiter.
  • Die Gesamtbilanz spricht mit 31 Siegen, elf Unentschieden und 28 Niederlagen ebenfalls für 1860.
  • Frankfurt stand dreimal in den letzten vier Jahren mindestens im Halbfinale. Einmal folgte jedoch das Aus in der ersten Runde gegen einen Viertligisten.
  • 1860 hat drei der letzten fünf Heimspiele verloren.

Pokalmannschaft Frankfurt?

Der Druck lastet in dieser Erstrundenpartie natürlich klar auf den Frankfurtern. Wenn man als Bundesligist zu einem Drittligisten reist, dann wird das Weiterkommen einfach erwartet. Doch ganz so einfach wird es sicherlich nicht werden, denn die Löwen sind hochmotiviert und Frankfurt muss erst noch zeigen, dass sie schon für die neue Saison gerüstet sind. Die Vorbereitung war ganz in Ordnung. Da gelang ein 1:1 gegen Monaco, ein 2:1 gegen die PSV und auch gegen Ajax spielte man trotz einer 1:2-Niederlage gut mit. Ob man noch an den zwei Pleiten in der Europa League gegen Basel (0:3, 0:1) zu knabbern hat, muss sich aber erst noch zeigen.

Denn immerhin sehen sich die Frankfurter als Pokalspezialisten. Das haben sie in den letzten Jahren auch mehrmals unter Beweis gestellt. Nur im direkten Vergleich mit den Münchner Löwen kann man das nicht gerade behaupten. Bisher kreuzte man viermal die Klingen. Dreimal ging die SGE dabei als Verlierer vom Platz. Unter anderem 1964 im Finale. Ist zwar schon lange her, dennoch wird man sich zumindest in München noch gerne daran erinnern. Überhaupt sind die Löwen nicht gerade als Lieblingsgegner bekannt. Die letzten sechs Liga-Duelle in der Bundesliga und 2. Bundesliga gingen aus Sicht der Frankfurter ebenfalls verloren. Auch die Gesamtbilanz gegen die Blauen aus Giesing ist negativ. Trainer Adi Hütter forderte daher von Beginn an eine konzentrierte Leistung seiner Mannschaft:

Das ist eine kampfkräftige und körperlich robuste Mannschaft. Wir müssen die Zweikämpfe von der ersten Sekunde weg annehmen. Wenn wir das nicht machen, kann es unangenehm werden. Wenn wir das aber schaffen und unsere Qualitäten auf den Platz bringen, bin ich davon überzeugt, dass wir eine Runde weiterkommen.

Voraussichtliche Aufstellungen

1860 München

Hiller

Willsch, Moll, Salger, Steinhart

Wein

Tallig, Dressel

Neudecker

Mölders, Lex

Eintracht Frankfurt

Trapp

Abraham, Hasebe, Hinteregger

Kohr, Rode

da Costa, Kamada, Zuber

Dost, Silva

Mein Tipp

Die Löwen werden es den Frankfurtern nicht leicht machen. Doch gegen einen Bundesligisten gewinnen? Da muss schon alles passen. Ich sehe Frankfurt natürlich als Favorit, doch eine Prognose auf einen Sieger will ich nicht abgeben. Daher entscheide ich mich für ein 1:1 nach 90 Minuten. Vielleicht wird’s ja auch diesmal erst im Elfmeterschießen entschieden.

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