Am Dienstagabend spielen Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt den ersten Pokalfinalisten in dieser Saison aus. Lang ist’s her, dass einer dieser beiden Klubs das Endspiel in Berlin erreicht hat. Bei der Eintracht elf, bei Gladbach sogar 22 Jahre. Ein Favorit ist in diesem Vergleich nur schwer auszumachen. In der laufenden Saison trennten sich die Traditionsklubs in der Bundesliga beide Male mit einem torlosen Unentschieden. In der Tabelle trennen sie nur zwei Punkte voneinander.
Gladbach mit acht Verletzten
Gladbach hat zwar den Heimvorteil auf seiner Seite, dafür muss Trainer Dieter Hecking gleich auf acht Spieler verzichten. Zuletzt meldete sich Angreifer Josip Drmic mit einer Knieverletzung ab. Dazu fehlen die Offensivkräfte Raffael sowie Thorgan Hazard. Christoph Kramer, Tony Jantschke, Mamadou Doucoure, Fabian Johnson und Marvin Schulz sind ebenfalls nicht dabei.
Nicht gerade gute Voraussetzungen für die Hausherren, die auch die letzten beiden Spiele in der Liga verloren haben und dabei satte acht Gegentore hinnehmen mussten. Hecking sah gegen Hoffenheim (3:5) und Dortmund (2:3) „zu viele individuelle Fehler“ seiner Mannschaft. Trotzdem bleibt der Fußballlehrer zuversichtlich. Schließlich bietet sich am Dienstagabend auch eine Chance, die man in der Liga vielleicht schon vertan hat. „Durch den DFB-Pokal haben wir es selber in der Hand, in der nächsten Saison international zu spielen“, erinnerte Hecking.
Favorit, oder doch nicht?
Dazu muss die Borussia im Falle eines Sieges aber erst noch an den Bayern oder Dortmund vorbei. So oder so, das mögliche Endspiel werden sie als Außenseiter angehen. Im Halbfinale sind sie der Favorit. Das ist zumindest die Meinung von Eintracht-Coach Niko Kovac.
„Heimspiele sind immer ein Vorteil. Aber es ist ein Pokalhalbfinale. Wir können mehr gewinnen als verlieren. Die Borussia ist der Favorit“, sagte er vorausblickend auf das dritte Kräftemessen mit den Fohlen in dieser Saison.
Was sollte Kovac auch anderes sagen? Von der überragenden Hinrunde seiner Mannschaft ist nicht mehr viel übrig. Frankfurt ist nach wie vor das zweitschwächste Rückrundenteam der Liga. Daran ändert auch der letzte 3:1-Erfolg gegen Augsburg nichts. Immerhin hat der Sieg gegen den FCA noch einmal für zusätzliches Selbstvertrauen gesorgt.
Das weiß man auch in Mönchengladbach. Frankfurt konnte sich dadurch wieder um zwei Zähler von der Borussia absetzen. Daher will Hecking von einem vermeintlichen Vorteil am Dienstag auch nichts wissen: „Die Gefahr ist, dass wir als Favorit angesehen werden. Dabei steht die Eintracht in der Tabelle vor uns.“
Statistik spricht für Gladbach
Das ist statistisch gesehen aber das Einzige, was für die Hessen spricht. Im direkten Vergleich sind die Gladbacher seit fünf Spielen (2 Siege, 3 Unentschieden) ungeschlagen. Dabei kassierten sie gerade Mal ein Gegentor. Zudem hat Frankfurt seine letzten fünf Auswärtsspiele allesamt mit einem Torverhältnis von 1:12 verloren.
Auch im Pokal kann sich die Bilanz der Gladbacher gegen Frankfurt sehenlassen. Dreimal standen sich diese beiden Klubs bereits gegenüber. Immer kam die Borussia eine Runde weiter. Die Eintracht konnte nur in der Saison 1971/72 ein Pokalspiel für sich entscheiden. Das 3:2 war nach einer 2:4-Niederlage in Gladbach aber zu wenig fürs Weiterkommen. Auch auswärts taten sich die Frankfurter im Pokal gegen Bundesligisten immer sehr schwer. Der letzte Erfolg liegt schon satte 24 Jahre zurück. Damals gelang ein Sieg im Elfmeterschießen beim Karlsruher SC.
Statistiken:
Die letzten 5 Spiele:
Mönchengladbach:
N 2:3 Dortmund (Liga)
N 3:5 Hoffenheim (Liga)
S 3:2 Köln (Liga)
S 1:0 Hertha BSC (Liga)
U 0:0 Frankfurt (Liga)
Frankfurt:
S 3:1 Augsburg (Liga)
N 1:3 Dortmund (Liga)
U 2:2 Bremen (Liga)
N 0:1 Köln (Liga)
U 0:0 Gladbach (Liga)
Die Head-to-Head-Statistik:
Wett-Tipps: Hättest Du’s gewusst?
- Beide Teams wurden zum 4. Mal im DFB-Pokal gegeneinander gelost – bisher erreichten stets die Fohlen die nächste Runde.
- Dieter Hecking kam in 10 der letzten 11 Pokalspiele mit seinen Teams weiter bzw. gewann den DFB-Pokal.
- In den letzten 12 Auswärtsspielen im Pokal kam die Eintracht in 9 Fällen weiter – keine dieser 12 Partien war jedoch gegen einen Bundesligisten. Auswärtsspiele bei Bundesligisten führten in den letzten 7 Fällen zum Ausscheiden der Hessen.
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Mönchengladbach: Sommer – Elvedi, Christensen, Vestergaard, Wendt – Dahoud, Strobl – Herrmann, Hofmann – Hahn, Stindl
Frankfurt: Hradecky – Chandler, Abraham, Andersson Ordonez – Wolf, Mascarell, Gacinovic, Oczipka – Rebic, Fabian – Seferovic
Mein Tipp:
Gladbach und Frankfurt begegnen sich am Dienstagabend im Borussia-Park auf Augenhöhe. Entsprechend schwierig gestaltet sich eine Prognose. Statistisch gesehen haben die Hausherren aber einen knappen Vorteil. Viele Tore sind nicht zu erwarten. Gladbach setzte sich knapp mit 1:0 nach Verlängerung durch. Die Quote für unter 2,5 Tore: 1,7. Unentschieden nach 90 Minuten: 3,30.