Zieht Barca mit einem Sieg ins Viertelfinale ein? In Vigo an der spanischen Westküste schonte Barca-Trainer Ernesto Valverde mehrere Stars. So spielten weder Lionel Messi noch Luis Suarez oder Kapitän Andrés Iniesta. Auch Torwart Marc-Andre Ter Stegen war nicht mit von der Partie. Das hat aber Tradition bei den Katalanen. In der Copa del Rey spielt bei Barca gerne die etatmäßige Nummer zwei. In diesem Fall ist dies der Holländer Jesper Cillessen.
José Arnaiz brachte Barca nach 15 Minuten mit 1:0 in Führung. Der Angreifer spielt normalerweise in Barcelonas Reserveteam. Doch bereits nach einer halben Stunde erzielte Celta den Ausgleich durch Pione Sisto. Dabei blieb es bis zum Ende. Dadurch ist das Duell auch im Rückspiel noch spannend:
Gewinnen die Galizier oder holen ein hohes Unentschieden, werfen sie den Cup-Titelverteidiger aus dem Wettbewerb. Ein 2:2 wie im Ligaspiel Anfang Dezember würde Celta reichen. Damals hatten Maxi Gomez und Iago Aspas für Vigo getroffen. Messi und Suarez waren für die Gastgeber erfolgreich.
Barcelona im Coutinho-Fieber
Bei den Katalanen ist das Pokalspiel etwas aus dem Fokus geraten. Der 160-Millionen-Euro-Transfer von Mittelfeldspieler Philippe Coutinho vom FC Liverpool ist in aller Munde. Der Brasilianer soll in Zukunft Kapitän Andrés Iniesta ersetzen. Bereits jetzt wird der Weltmeister von 2010 immer spärlicher eingesetzt. Doch mit seinem Debüt muss Coutinho noch warten. Er hat Oberschenkelprobleme und kann erst in drei Wochen spielen.
Lionel Messi und Luis Suarez hingegen werden am Donnerstag wohl spielen. Im Hinspiel waren sie ja noch geschont worden. Doch weil das Weiterkommen völlig offen ist, dürfte Trainer Valverde die beiden gegen Vigo einsetzen. Dass sie im neuen Jahr bereits in Form sind, zeigten sie am Sonntag im Heimspiel gegen Levante (3:0). Beide trafen. Auch der Brasilianer Paulinho war erfolgreich. Eigentlich war der als Ergänzungsspieler vor der Saison gekommen. Er hat sich nun aber einen Stammplatz erkämpft.
Zieht Barca mit einem Sieg ins Viertelfinale ein?
Auflaufen dürfte gegen Celta auch der Kroate Ivan Rakitic. Auch für seinen Stammplatz ist Coutinho eine Gefahr. Dennoch freut er sich über den Neuzugang. Gleichzeitig ermahnt er aber seine Mitspieler, an die kommenden Aufgaben zu denken:
„Wir kennen ihn alle und werden viel Spaß mit ihm haben. Aber wir müssen unserer Linie treu bleiben. Wir dürfen uns nicht ändern, egal ob der Verein sich verstärkt oder nicht. Die Linie ist positiv. Die Idee ist, von Spiel zu Spiel zu denken. Jetzt müssen wir an Celta und wenig mehr denken. Wir wollen unsere Aufgabe erledigen und weiter Spaß haben.“
Celta mit breiter Brust
Die Galizier kommen selbstbewusst nach Katalonien. Schließlich schaffte man im Hinspiel ein 1:1. Und vor einem Monat trotzte man Barcelona in der Liga ein 2:2 im Camp Nou ab. Dieses Ergebnis würde Celta zum Einzug ins Viertelfinale reichen.
Auftrieb gibt auch das 2:2 gegen Real Madrid am Sonntag. Der Däne Andre Wass hatte die Hausherren mit 1:0 in Führung gelupft. Doch der Waliser Gareth Bale drehte noch vor dem Seitenwechsel mit einem Doppelpack das Spiel. In der zweiten Halbzeit verschoss Nationalspieler Iago Aspas einen Foulelfmeter. Doch Maxi Gomez erzielte noch das 2:2.
Entsprechend froh war Trainer Juan Carlos Unzué. Am Donnerstag misst sich der Coach mit seiner alten Liebe. Denn zuvor war er jahrelang Torwarttrainer und Co-Trainer des FC Barcelona:
„Ich bin zufrieden. Aber ich habe ein süßsaures Gefühl, weil wir unser Spiel über 90 Minuten aufziehen konnten und dafür wenig bekommen haben. Aber es war ein spektakuläres Match: Beide Mannschaften haben Fußball gespielt. Und das Ergebnis war völlig offen. Ich habe viele Jahre beim FC Barcelona gearbeitet. Aber jetzt bin ich Trainer von Celta. Mein Ziel ist es, dass meine Mannschaft die bestmöglichen Ergebnisse erzielt. Alles darüber hinaus interessiert mich nicht.“
Ein Sieg im Camp Nou oder ein hohes Unentschieden wären ganz nach dem Geschmack des Coaches.
Pokalschreck Vigo
Dass Vigo im Pokal brandgefährlich sein kann, bekam Real Madrid vor einem Jahr zu spüren. Im Copa-Viertelfinale behielten die Galizier mit 2:1 und 2:2 die Oberhand. Im Nachhinein verhinderten sie so den totalen Triumph der Königlichen. Denn die anderen fünf Titel des Jahres holten die Madrilenen 2017: Liga, Champions League, europäischer Supercup, spanischer Supercup und Klub-WM.
Letzte fünf Spiele Barcelona:
3:0 gegen Levante (Liga)
1:1 bei Celta (Pokal)
3:0 bei Real Madrid (Liga)
3:0 gegen Deportivo (Liga)
2:0 bei Villarreal (Liga)
Letzte fünf direkte Duelle:
Vigo-Barca 1:1 (Pokal)
Barca-Vigo 2:2 (Liga)
Barca-Vigo 5:0 (Liga)
Vigo-Barca 4:3 (Liga)
Barca-Vigo 6:1 (Liga)
Letzte fünf Spiele Vigo:
2:2 gegen Real Madrid (Liga)
1:1 gegen FC Barcelona (Pokal)
3:1 bei Deportivo (Liga)
0:1 gegen Villarreal (Liga)
1:2 gegen Valencia (Liga)
Voraussichtliche Aufstellungen:
Barcelona: Cillessen – Semedo, Piqué, Vermaelen, Jordi Alba – Rakitic, Busquets, Paulinho – Sergi Roberto, Luis Suarez, Messi.
Vigo: Ruben – Mallo, Roncaglia, Cabrol, Castro – Hernandez, Radoja, Wass – Aspas, Gomez, Sisto.
Mein Tipp:
Im dritten Anlauf gelingt dem FC Barcelona der erste Saisonsieg gegen Celta de Vigo. Die Klasse von Lionel Messi und Luis Suarez ist zu viel für das starke Team aus Galizien. Am Ende heißt es 3:1 für die Gastgeber, die damit im Pokal-Viertelfinale stehen.