Zum ersten Mal wird in dieser Saison die neu geschaffene Europa Conference League ausgespielt. Insgesamt 40 Mannschaften sind angetreten. Die AS Rom und Feyenoord Rotterdam haben es bis ins Endspiel im Nationalstadion von Tirana geschafft. Für die Römer bietet sich eine historische Chance, denn der dreifache italienische Meister konnte bislang noch nie einen UEFA-Wettbewerb gewinnen. Etwas anders sieht es da bei Feyenoord aus. Die Niederländer holten in ihrer Vereinsgeschichte schon zweimal den UEFA-Cup sowie 1970 den Europapokal der Landesmeister. Der letzte internationale Erfolg liegt jedoch schon 20 Jahre zurück. Die beiden Klubs standen sich bislang erst einmal im Europapokal gegenüber. 2014/15 setzte sich die Roma knapp in der Zwischenrunde der Europa League durch. Anstoß zum Finale ist um 21:00 Uhr.
AS Rom - Feyenoord im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 21:00 Uhr bei Nitro und im Stream bei RTL+.
Mourinhos Traum mit der Roma
Die Römer haben in der abgelaufenen Saison ein Ziel unabhängig vom Erfolg in der Conference League geschafft. Die Giallorossi haben sich als Sechster der Serie A für die Europa League in der kommenden Spielzeit qualifiziert. Ein gewisser Druck ist daher vor dem Endspiel schon weg. Aber natürlich will man sich nun endlich mal einen europäischen Titel holen. Jose Mourinho scheint dafür genau der richtige Trainer zu sein. Der Portugiese gewann bereits 1996 als Co-Trainer an der Seite von Bobby Robson den Europapokal der Pokalsieger mit Barca. Außerdem 2003 mit Porto den UEFA Cup, 2017 mit Manchester United die Europa League sowie 2004 mit Porto und 2010 mit Inter die Champions League. Noch nie hat er ein Endspiel in einem europäischen Pokalwettbewerb verloren. Jetzt kann er sich mit den Römern ein weiteres Denkmal setzen.
Für den Klub ist es das dritte Endspiel der Vereinsgeschichte. Beide Male scheiterte man knapp vor dem Ziel. 1984 musste man sich im Landesmeistercup dem FC Liverpool geschlagen geben. 1991 im UEFA Cup gegen Inter Mailand. Jetzt soll es im dritten Anlauf endlich klappen. Auf dem Weg ins Endspiel haben die Giallorossi von zwölf Spielen zwei verloren. Beide Pleiten kassierte man auswärts bei FK Bodo/Glimt in Norwegen. Dem stehen sieben Siege und drei Unentschieden gegenüber. Dabei zeigten sich die Römer offensiv recht gefährlich. In den zwölf Spielen gelangen 27 Tore. Das wird interessanterweise nur von Feyenoord (28) überboten. Defensiv stand fünfmal die Null, was sich vor allem gegen Vitesse (1:0, 1:1) im Achtelfinale sowie gegen Leicester (1:1, 1:0) im Halbfinale bezahlt machte. Der Erfolg gegen Vitesse war auch das vierte K.o.-Duell gegen einen Klub aus den Niederlanden und immer kam die Roma eine Runde weiter. Mittlerweile sind sie seit sieben Spielen gegen Klubs aus den Niederlanden ungeschlagen (3 Siege, 4 Unentschieden). Das soll nach Wunsch von Mourinho auch so bleiben:
Endspiele sind immer 50:50, aber wir arbeiten hart, um daraus 51:49 zu machen. Die Arbeit, die man in den Monaten vor dem Finale reinsteckt, ist die Basis für diese 90 oder 120 Minuten. Am Spieltag sind die Spieler gefragt und wir sind nur da, um ein wenig zu helfen. Ich hatte in meinen Europapokal-Endspielen bisher Glück und meine Spieler waren immer voll auf der Höhe. In der Stunde der Wahrheit haben sie abgeliefert.
Fakten zum Spiel:
- Die Roma hat noch kein Europapokalfinale gewinnen können (2 Niederlage). Dafür gewann Trainer Jose Mourinho alle seiner 4 Endspiele.
- Feyenoord stand 3 Mal in einem Europapokalfinale und triumphierte 3 Mal.
- Die Roma ist gegen Klubs aus den Niederlanden seit 7 Spielen ungeschlagen (3 Siege) und hat nur 2 von 10 Spielen verloren (4 Siege, 4 Unentschieden).
- Feyenoord hat gegen Klubs aus Italien eine ausgeglichene Bilanz (5 Siege, 4 Unentschieden,5 Niederlagen).
- Feyenoord setzte sich in der K.o.-Runde in 2 von 3 Anläufen gegen Klubs aus der Serie A durch. Nur nicht 2014/15 gegen die Roma.
Feyenoord die Final-Meister
Für Feyenoord ist es das erste Europapokal-Finale seit 20 Jahren. Damals konnte man sich im UEFA Cup gegen Borussia Dortmund behaupten und sich den dritten internationalen Titel der Vereinsgeschichte holen. Auch 1974 gegen Tottenham und im Landesmeisterpokal 1970 gegen Celtic triumphierten die Niederländer. Damit haben sie eine 100%-Erfolgsquote in UEFA-Endspielen. Entsprechend groß ist auch die Zuversicht in Rotterdam, sich zum ersten Conference-League-Champion der Geschichte zu krönen. Im bisherigen Wettbewerbsverlauf wusste Feyenoord ebenfalls zu überzeugen. Ungeschlagen mit acht Siegen und vier Unentschieden ist die Truppe von Arne Slot ins Endspiel eingezogen. Darunter waren auch zwei Erfolge gegen Union Berlin in der Gruppenphase. In der K.o.-Runde konnten sie Partizan (5:2, 3:1), Slavia Prag (3:3, 3:1) und Olympique Marseille (3:2, 0:0) ausschalten.
Feyenoord hat darüber hinaus nur eines der letzten zwölf Pflichtspiele verloren (7 Siege). Das war am letzten Spieltag gegen Twente (1:2), in dem der Fokus schon ganz auf dem Finale der Conference League lag und einige Stammkräfte geschont wurden. Als Dritter der Eredivisie hat man das Ticket für die Europa League in der kommenden Saison ebenfalls schon gelöst. Jetzt würde man das starke Jahr gerne mit einem weiteren Titel krönen und späte Revanche für das Aus 2014/15 in der Europa League an den Römern nehmen. Slot sagte vor dem Spiel:
Um ein Finale zu erreichen, braucht man im richtigen Moment Glück, aber meine Mannschaft hat auch eine große Qualität. Wir haben unsere Fans stolz gemacht, noch haben wir nichts gewonnen, aber das wollen wir bald nachholen.
Voraussichtliche Aufstellungen
Roma
Rui Patrício
Mancini, Smalling, Ibañez
Karsdorp, Cristante, Sérgio Oliveira, Pellegrini, Zalewski
Zaniolo, Abraham
Feyenoord
Bijlow
Geertruida, Trauner, Senesi, Malacia
Aursnes, Til, Nelson, Kökçü
Sinisterra, Dessers