Endlich wieder einmal Viertelfinale. Das zumindest gilt für einen der beiden Klubs aus Donezk und Rom. Einer muss nämlich weiterkommen. Im Achtelfinale der Champions League hatte sowohl Schachtar als auch der AS Rom immer so ihre Probleme. Die Italiener schieden bei den letzten drei Anläufen immer in der Runde der letzten 16 aus. Donezk schaffte es überhaupt erst zum vierten Mal in die K.-o.-Runde. Zweimal musste man im Achtelfinale gegen deutsche Vertreter die Koffer packen. Nur einmal hat es für das Viertelfinale gereicht. Der Gegner damals, die Roma. In der Saison 2010/11 hatten die Giallorossi in der Ukraine keine Chance. Auch diesmal baut Schachtar wieder auf seine Heimstärke.
Nur eine Niederlage in 13 Spielen
Dabei spielt es nicht mal eine Rolle, dass Donezk seine Heimspiele aufgrund der politischen Lage in der Ukraine derzeit in Charkiw austragen muss. Auch da lässt man mal so gar nichts anbrennen. Vor den eigenen Fans wurde der Grundstein zum Einzug ins Achtelfinale gelegt. Drei Spiele, drei Siege. Darunter gegen den SSC Neapel und Manchester City (2:1). Gut, zu diesem Zeitpunkt waren die Engländer schon Gruppensieger, trotzdem muss man die Startruppe von Pep Guardiola erstmal schlagen. Außerdem gelang ein 3:1 gegen Feyenoord.
Das ist ja noch nicht alles. Die Mannen von Trainer Paulo Fonseca haben gerade mal eines ihrer letzten 13 Heimspiele auf der europäischen Fußballbühne verloren (10 Siege, 2 Unentschieden). Wie unangenehm Donezk auswärts du bespielen ist, hat die Roma schon am eigenen Leib erfahren. Bei beiden Gastspielen gab es nichts zu holen. 2006 gewann Schachtjor in der Gruppenphase mit 1:0. Fünf Jahre später wurden die Römer gar mit 3:0 vom Platz gefegt. Die Italiener haben also nicht mal ein Tor erzielt. Trifft am Mittwoch wieder nur eine Mannschaft, dann gibt es eine Quote von 1,85.
Schachtar kam zwar erst einmal in drei Anläufen im Achtelfinale weiter, dafür ist man in dieser Runde in Heimspielen aber noch ungeschlagen. Gegen Dortmund erkämpfte man sich 2012/13 ein 2:2, 2014/15 endete die Partie gegen die Bayern torlos. Die Bilanz gegen italienische Klubs ist hingegen noch ausbaufähig. Von zehn Heimspielen wurden nur vier gewonnen und sechs verloren. Unentschieden gegen Serie-A-Teams sind anscheinend kein Thema in der Ukraine. Daher vielleicht die doppelte Chance auf Sieg Donezk oder Sieg Roma. Das bringt eine Quote von 1,21.
Rom zum sechsten Mal dabei
Für die Roma ist es die sechste Teilnahme an der K.-o.-Runde der Champions League. Zweimal gelang der Sprung ins Viertelfinale, die letzten dreimal hat man sich im Achtelfinale verabschiedet. Irgendwie kommt es einem so vor, als ginge den Italienern in dieser Phase der Saison immer die Puste aus. In den Pflichtspielen blieb man siebenmal in Folge sieglos. Dieser Abwärtstrend wurde nun aber mit drei Siegen in Folge gestoppt. Dafür hat man die letzten fünf Achtelfinalspiele in der Königsklasse allesamt verloren.
Das deutet nicht gerade auf einen Sieg der Italiener hin. Auch nicht die Bilanz in der Ukraine. Viermal trat man an, dreimal flog man mit einer Niederlage im Gepäck zurück in die Heimat. Der einzige Sieg, damals 4:1 in Kiew, liegt nun schon fast elf Jahre zurück. Auch in der Gruppenphase konnte man auswärts nur bedingt überzeugen. Vier Punkte holten die Römer. Darunter war der 2:1-Pflichtsieg bei Qarabag, aber auch ein achtbares 3:3 beim FC Chelsea. Trotzdem holte man dadurch mit nur elf Zählern die wenigsten Punkte aller Gruppensieger der Königsklasse.
AS Rom: Vorteil Spielpraxis?
Was der Roma aber in die Karten spielt, im Gegensatz zu Donezk stehen sie voll im Saft. Eine Winterpause gab es für die Gäste nicht. Im Jahr 2018 hat man schon sieben Spiele absolviert. Donezk hingegen stand am letzten Freitag beim 5:0 gegen Tschornomorez Odessa erstmals seit dem 10. Dezember 2017 wieder auf dem Platz. Die mangelnde Spielpraxis könnte den Hausherren durchaus zum Verhängnis werden.
Was ist mit den Toren?
Donezk hat in der Gruppenphase neun Tore in sechs Spielen erzielt. Hört sich jetzt nicht so überragend an, wenn man aber bedenkt, dass davon sieben in den Heimspielen gelangen, ist das schon eine Ansage. Mindestens zwei Tore sind den Ukrainern daher durchaus zuzutrauen, sollten sie gegen das Abwehrbollwerk der Römer eine Lösung finden. Das Torverhältnis der Italiener in der Gruppenphase lautet 9:6. Im Schnitt also ein Gegentreffer pro Spiel. Klingt irgendwie nach einem 2:1-Heimsieg oder? Jedenfalls nach mehr als 2,5 Toren im Spiel. Das bringt eine Quote von 1,85.
Zeigen sich die Römer aber so gefestigt wie in der Liga, dann wird es für Donezk richtig schwer. In der Serie A haben die Giallorossi nur sechs Gegentore in zwölf Spielen zugelassen. Das ist der beste Wert in Italien. Da in der Abwehr alle Leistungsträger dabei sind, wird Trainer Eusebio Di Francesco auch wenig experimentieren. Die Defensive ist in Charkiw ein ganz entscheidender Faktor. Steht hinten die Null, stehen die Chancen gut, dass sich die Römer für das Achtelfinal-Aus aus der Saison 2010/11 revanchieren.
Statistiken:
Die letzten 5 Spiele:
Donezk:
(H) S 5:0 Odessa
(A) N 1:2 Luhansk
(H) S 2:1 Manchester City
(H) S 2:0 Riwne
(H) S 4:0 Riwne
Die direkten Vergleiche:
3:0 Donezk – Roma
2:3 Roma – Donezk
1:0 Donezk – Roma
4:0 Roma – Donezk
Roma:
(A) S 2:0 Udinese
(H) S 5:2 Benevento
(A) S 1:0 Hellas Verona
(H) N 0:1 Sampdoria
(A) U 1:1 Samdoria
So könnten sie spielen:
Donezk: Pyatov – Ismaily, Khocholava, Krytsov, Butko – Bernard, Patrick, Taison, Stepanenko, Marlos – Ferreyra
Roma: Allison – Nunes Jesus, Fazio, Manolas, Florenzi – El Shaarawy, De Rossi, Nainggolan, Pellegrini, Ünder – Dzeko
Mein Tipp:
Auf ukrainischem Boden macht man Donezk im Europapokal so schnell nichts vor. Schachtar steht berechtigterweise im Achtelfinale und ist gegen Rom allemal ein Gegner auf Augenhöhe. Im Hinspiel sehe ich die Gastgeber sogar einen Tick stärker. Daher lege ich mich auch im dritten Heim-Duell gegen die Roma auf einen Sieg von Donezk fest. Ich tippe auf ein 2:1. Das bringt eine Quote von 8,25. 2-3 Tore 1,8.