Am 8. Spieltag der Bundesliga ist der VfB Stuttgart bei Union Berlin zu Gast. Die Köpenicker kann man schon fast als Angstgegner der Schwaben bezeichnen, denn in der Bundesliga konnte der VfB noch nie gegen Union gewinnen. So vielversprechend wie jetzt waren die Vorzeichen noch nie. Stuttgart eilt weiter von Sieg zu Sieg, hat mit 18 Punkten nach sieben Spielen den besten Start der Vereinsgeschichte hingelegt. Berlin dagegen steckt in einer handfesten Ergebniskrise. Nach fünf Bundesliga-Pleiten in Folge ist der Champions-League-Teilnehmer schon auf Rang 13 zurückgefallen. Bei einem weiteren Patzer würde man sich gefährlich der Abstiegszone annähern. Langsam steigt der Druck. Anstoß zum Duell der beiden Serien ist am Samstag um 15:30 Uhr an der Alten Försterei.
Union Berlin - VfB Stuttgart im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 15:30 Uhr bei Sky.
Was läuft schief bei Union?
Seit dem Aufstieg in die Bundesliga ging es für den 1. FC Union im Grunde nur in eine Richtung. Und zwar steil nach oben. Jetzt, im fünften Jahr im Oberhaus, scheint Union irgendwie die Rolle der Hertha zu übernehmen. Egal was man versucht, es springt einfach nichts dabei raus. Fünf Niederlagen in Folge in der Bundesliga, dazu zwei Pleiten in der Champions League. Der letzte Sieg gelang den Berlinern am 26. August mit dem 4:1 beim SV Darmstadt. Da war die Welt noch in Ordnung. Mittlerweile liegen die Probleme auf der Hand. Union hat bereits 14 Gegentore zugelassen. So viele waren es noch nie zuvor zu diesem Zeitpunkt der Saison. Auch die elf erzielten Treffer sind nicht gerade aussagekräftig, denn allein acht davon gelangen Union an den ersten beiden Spieltagen. Folglich erzielten die Köpenicker in den letzten fünf Begegnungen nur noch drei Treffer. Viel zu wenig für einen Klub, dessen Anspruch es mittlerweile ist, um die Europapokalplätze mitzuspielen.
Der Nimbus der Unbesiegbarkeit im eigenen Stadion ist ebenfalls Schnee von gestern. Erst gab’s das 1:2 gegen Wolfsburg, dann das 0:2 gegen Hoffenheim. Was zumindest ein bisschen Hoffnung macht: Drei Heimniederlagen in Folge gab es für die Eisernen in der Bundesliga noch nie. Dazu kommt auch noch die recht starke Bilanz gegen den VfB. Seitdem Urs Fischer Trainer bei Union ist, wurde noch keines der acht Pflichtspiele gegen die Stuttgarter verloren. Es gab drei Siege und fünf Unentschieden. Insgesamt wurde ebenfalls erst eines von zehn Spielen verloren. Und nicht zu vergessen: Gegen Stuttgart schaffte man einst in der Relegation den Aufstieg in die Bundesliga. Eigentlich hat man an den kommenden Gegner fast nur gute Erinnerungen. Da kann man aus Berliner Sicht nur hoffen, dass das auch am Samstag so bleiben wird.
Fakten zum Spiel
- Union hat in der Bundesliga die letzten 5 und insgesamt die letzten 7 Pflichtspiele verloren.
- Union hat in den letzten 5 Ligaspielen nur 3 Tore erzielt.
- Union ist gegen Stuttgart daheim ungeschlagen (2S, 3U).
- Stuttgart hat mit 18 Punkten aus 7 Spielen den besten Start der Vereinsgeschichte hingelegt.
- Stuttgart stellt mit 22 Toren die beste Offensive neben Bayern und Bayer (je 23).
Stuttgart nicht aufzuhalten
Vor der bisherigen Leistung der Stuttgarter kann man einfach nur den Hut ziehen. Dass die Schwaben letzte Saison fast abgestiegen wären und sich nur über die Relegation gerettet haben, würde mit Blick auf die Tabelle keiner glauben. Fakt ist jedoch, Stuttgart hat sechs der ersten sieben Spiele gewonnen. So stark ist der VfB noch nie zuvor in eine Saison gestartet. Vor allem die Offensive um Knipser Serhou Guirassy wusste bis dato zu überzeugen. 22 Tore und allein 13 davon gehen auf das Konto des Nationalspielers aus Guinea. Guirassy und Stuttgart, das passt derzeit wie die Faust aufs Auge. Da auch die Defensive einen starken Job verrichtet, ist Platz zwei mehr als nur gerechtfertigt. Wenn man bedenkt, dass man allein fünf der acht Gegentore gegen Leipzig kassiert hat, ist das umso bemerkenswerter. Seitdem passt beim VfB scheinbar alles.
Einfach nur mal zur Erinnerung: Letzte Saison hatte der VfB nach der gesamten Hinrunde 21 Punkte gesammelt. Diese Marke können sie nun schon am Samstag in Berlin erreichen. In Stuttgart darf man sich berechtigte Hoffnung auf die erste Europapokal-Teilnahme seit der Saison 2013/14 machen. Auswärts konnte der VfB letzte Saison auch nur zweimal gewinnen. Diese Marke können sie nun ebenfalls an der Alten Försterei überbieten. Derzeit scheint es fast so, als wäre für Stuttgart alles möglich. Sogar noch mehr, wenn der Gegner in einer derartigen Krise steckt. Diesmal spricht alles für einen Sieg der Gäste.
Voraussichtliche Aufstellungen
Union
Rönnow
Doekhi, Knoche, Leite
Khedira
Trimmel, Tousart, Haberer, Gosens
Becker, Behrens
Stuttgart
Nübel
Stenzel, Rouault, Anton, Ito
Karazor, Stiller
Silas, Millot, Führich
Guirassy