In der Hinrunde verlor Werder zuhause mit 0:2 gegen Union Berlin. Sheraldo Becker brachte die Eisernen Anfang Januar nach 12 Minuten in Führung. Taiwo Awoniyi stellte schon nach einer halben Stunde den Endstand her.
Es war der vierte Auswärtssieg im vierten direkten Duell zwischen beiden Teams. Denn auch in der vergangenen Saison setzte sich Berlin in Bremen 2:0 durch. In Köpenick gewannen die Norddeutschen mit 2:1. Sogar 5:0 siegten sie dort in der ersten DFB-Pokalrunde der Saison 2009/2010, an deren Ende Werder sogar das Finale erreichte. Gibt es nun wieder einen Auswärtssieg oder den ersten Heimsieg im fünften Match zwischen beiden Teams?
Union Berlin – Werder Bremen im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 15:30 Uhr bei Sky.
Union will europäisch spielen
Vor der Saison waren die Eisernen als Abstiegskandidat gehandelt worden. Das zweite Bundesligajahr ist das schwerste, wurde getönt. Doch Union ließ sich davon nicht beirren und spielt eine starke Saison – genauso wie in der vergangenen Spielzeit als Aufsteiger.
Dieses Mal hat man sogar realistische Chancen auf eine Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb. Momentan rangiert man auf Rang acht, ist jedoch punktgleich mit Mönchengladbach. Überholt man die Borussia, würde man sich am Saisonende für die neu geschaffene Conference League qualifizieren. Wenn Dortmund oder Leipzig das Pokalfinale gewinnen, dann würde man sogar Europa League spielen. So weit denkt man in Köpenick jedoch nicht. Hier will man zunächst gegen Werder gewinnen.
Es wäre der dritte Heimsieg in den letzten vier Spielen in der Alten Försterei. Insgesamt hat man dort nur zum Saisonauftakt gegen Augsburg verloren, danach 14 Partien nicht mehr. Auswärts setzte es unter der Woche jedoch eine Niederlage in Dortmund. Allerdings war Coach Urs Fischer mit seiner Mannschaft trotzdem zufrieden:
„Vor allem in der ersten Hälfte empfand ich das heute als offenes Spiel, in dem beide Teams ihre Möglichkeiten hatten. Die Mannschaft hat das toll gemacht, nach der Pause hat man ein bisschen den Unterschied gemerkt. Aber auch da hatten wir gute Momente, weil Dortmund das zweite Tor nicht macht. Wenn da einer reingeht, können wir das Spiel vielleicht nochmal drehen. Meine Mannschaft hat es trotz des Ergebnisses wirklich gut gemacht.“
Werder wieder mittendrin im Abstiegskampf
Anfang März gewann Bremen das Nachholspiel gegen Bielefeld und hatte gefühlt den Klassenerhalt geschafft. Doch dieses Gefühl war trügerisch. Denn während Werder sechs Partien in Folge verlor, punkte die Konkurrenz fleißig. Zuletzt siegte Mainz an der Weser und überholte die Norddeutschen in der Tabelle. Trainer Florian Kohfeldt haderte mit der Niederlage:
„Ein Punkt wäre definitiv möglich gewesen. Es war ein Spiel mit verteilten Chancen. Ich fand, dass wir die bessere Spielanlage hatten. Die Leistung, der Einsatz waren gut, aber es war nicht gut genug, um es zu erzwingen. Wir müssen weiter mit dem gleichen Aufwand spielen, dann werden wir auch wieder punkten. Ich bin weiter optimistisch, auch wenn es schwer wird. Wir haben es in der eigenen Hand. Jetzt werden wir wohl vier Finals haben.“
Und die werden alles andere als einfach. Denn nach Union muss man auch noch gegen die anderen beiden Europa-League-Aspiranten Leverkusen und Gladbach ran. Dazwischen geht es nach Augsburg. Auch die Fuggerstädter haben im Kampf um den Klassenerhalt nichts zu verschenken. Am besten wäre deshalb ein Dreier bei Union.
Denn vor der Partie hat Bremen nur noch vier Zähler Vorsprung auf die Hertha und Köln, die auf dem Relegationsrang und auf dem ersten Abstiegsplatz stehen. Doch die Herthaner haben noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand, so dass Werder nun in Köpenick unbedingt gewinnen sollte.
Voraussichtliche Aufstellungen
Union
Luthe – Friedrich, Knoche, Schlotterbeck – Trimmel, Gentner, Andrich, Lenz – Ingvartsen – Musa, Kruse
Bremen
Pavlenka – Moisander, Friedl – Gebre Selassie, Augustinsson – Groß – Eggestein, Möhwald – Sargent, Rashica – Füllkrug