HSV – FCB: Labbadias schwerstes Spiel

HSV – FCB: Labbadias schwerstes Spiel

Nord-Süd-Gipfel in Hamburg: Der HSV empfängt am Samstag den FC Bayern. Für die Rothosen geht es gegen den Rekordmeister um den ersten Sieg der Saison und um die Zukunft von Bruno Labbadia. Der Trainer ist nach dem schwachen Start bereits angezählt.

Die Stimmung in Hamburg war schon mal besser. Am Dienstag verpassten die Norddeutschen beim SC Freiburg wieder den erhofften Befreiungsschlag und schlichen mit 0:1 als Verlierer vom Platz. Mit lediglich einem Punkt belegt der HSV nur Rang 16 in der Bundesliga. Ein Bekenntnis zu Trainer Bruno Labbadia ließ die Vereinsführung anschließend vermissen. Dass jetzt ausgerechnet die Bayern im Volksparkstadion gastieren, macht die Situation für Labbadia nicht gerade einfacher. Die letzten Aufeinandertreffen mit den Münchnern würden die Hamburger lieber aus dem Gedächtnis streichen.

Sparringspartner HSV

Die Bayern-Maschine lässt sich derzeit kaum aufhalten. Die Hertha aus Berlin war am Mittwochabend selbst mit einem 0:3 noch gut bedient. Aus Hamburger Sicht hießen die Ergebnisse gegen die Bayern in den letzten Jahren unter anderem 0:6, 0:5, 2:9 oder 0:8. Gute Voraussetzungen sehen anders aus.

Labbadia braucht aber dringend Ergebnisse. Ob er noch eine Chance dafür bekommt, hängt stark von der Partie gegen den Rekordmeister ab. Verlieren kann man gegen die Bayern, Hamburg muss sich aber so gut es geht verkaufen. „Es kommt am Samstag ein übermächtiger Gegner auf uns zu“, sagte Labbadia auf der Pressekonferenz am Donnerstag. Gegen diesen steht er nun mehr denn je unter Druck, weil die Punkte zuletzt gegen Mannschaften wie Leverkusen, Leipzig oder eben Freiburg liegengelassen wurden.

Kommt die Reaktion?

Ohne eine klare Leistungssteigerung in allen Bereichen wird gegen die Münchner aber nichts zu holen sein. In den ersten vier Spielen hat der HSV nur siebenmal aufs gegnerische Tor geschossen. Der Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer bezeichnete die zuletzt gezeigte Leistung als „völlig unzureichend“. Dass nun auch noch der Einsatz von Rekordeinkauf Filip Kostic auf der Kippe steht, kommt dem Spiel der Hamburger und Labbadia sicher nicht entgegen.

Kampflos geschlagen geben will sich der 50-Jährige aber nicht. „Wir haben heute schon ein paar Sachen angesprochen, bereiten jetzt eine Videoanalyse vor. Wir haben eine kleine Chance, und die wollen wir nutzen“, so Labbadia weiter.

Schwacher HSV mit grausiger Bilanz

Gibt es wieder eine deutliche Klatsche, könnte es seine letzte Chance sein, sich im Amt zu halten. Schließlich ist Hamburg nicht nur in diese Saison schwach gestartet. Im Kalenderjahr 2016 ist der Traditionsklub von der Elbe mit nur 20 Punkten aus 21 Spielen der schwächste Klub der Bundesliga. Die Partie gegen die Bayern könnte vielleicht schon das Abschiedsspiel des früheren Stürmers sein.

Die Statistik gegen den Branchenprimus gibt kaum Hoffnung. In sieben der letzten 13 Pflichtspiele kassierte Hamburg mindestens vier Gegentore gegen die Bayern. Seit 15 Pflichtspielen reichte es nicht mehr zum Sieg. Nur in Stuttgart (27 Mal) haben die Münchner öfter gewonnen als in Hamburg (23 Mal).

Mein Tipp:

Die HSV-Profis werden am Samstag zwar sicher nicht gegen den Trainer spielen, doch gegen die Klasse der Bayern und deren individuelle Stärke ist auch diesmal kein Kraut gewachsen. Der FCB wird sich im Volkspark wieder auf seine Offensive verlassen können und den HSV aus dem Stadion fegen. Zum Ehrentreffer wird es zwar reichen, doch am Ende geht Hamburg mit einem 1:5 baden.

Die letzten 5 Spiele:

Hamburger SV:

N 0:1 Freiburg (Liga)

N 0:4 Leipzig (Liga)

N 1:3 Leverkusen (Liga)

S 4:0 BFC Dynamo (Freundschaftsspiel)

U 1:1 Ingolstadt (Liga)

FC Bayern:

S 3:0 Hertha BSC (Liga)

S 3:1 Ingolstadt (Liga)

S 5:0 Rostov (CL)

S 2:0 Schalke (Liga)

S 6:0 Bremen (Liga)

Der direkte Vergleich (Bundesliga):

19 Siege HSV, 22 Unentschieden, 61 Siege FC Bayern

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

HSV:

Adler

G. Sakai, Djourou, Spahic, Douglas Santos

Ekdal, Holtby

N. Müller, Gregoritsch, Waldschmidt

Wood

FCB:

Neuer

Lahm, Javi Martinez, Hummels, Alaba

Thiago

Renato Sanches, Kimmich

T. Müller, Coman

Lewandowski

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