Bayern – Union: Schon ein Endspiel für die Münchner

Bayern ungeschlagen gegen Union

Die Enttäuschung und der Ärger bei den Bayern sitzen immer noch tief. Enttäuschung über das Ergebnis und der Ärger in erster Linie über sich selbst. Es war einfach zu wenig, was die Münchner da gegen Bremen am Sonntag auf den Rasen brachten. So gewinnt man eben auch nicht gegen Klubs aus dem unteren Tabellendrittel. Manchmal scheint es so, als hätten die FCB-Profis den Ernst der Lage noch nicht erkannt. Wird schon irgendwie werden, am Ende stehen wir schon wieder ganz oben. Eine gefährliche Einstellung, denn durch die Pleite vom Sonntag haben die Münchner nichts mehr in der eigenen Hand und sind auf Ausrutscher der Leverkusener angewiesen. Und selbst darf man sich natürlich auch nichts mehr erlauben. Ein Sieg gegen Union am Mittwoch ist Pflicht. Da führt kein Weg dran vorbei. Statistisch gesehen wäre eine weitere Niederlage ohnehin eine echte Sensation.

Zwei Niederlagen in Folge in der Bundesliga hat es für die Bayern seit über drei Jahren nicht mehr gegeben. Zuletzt war das Zwischen November und Dezember 2019 der Fall, als man unter Hansi Flick erst gegen Leverkusen und dann in Gladbach verloren hat. Zwei Heimpleiten in Folge kassierten die Münchner zuletzt in der Saison 2000/01, als man erst mit 2:3 gegen Bremen und anschließend 1:3 gegen Schalke unterlag. Damals wurde man noch mit neun Saisonpleiten Meister. Das waren noch Zeiten. Gegen Union ist man in der Bundesliga noch gänzlich ungeschlagen. Von den bisherigen acht Duellen wurden fünf gewonnen, dreimal trennte man sich mit einem Unentschieden. Sollte man auch diesmal was Zählbares mitnehmen, wäre dies ein neuer Rekord. Nach den ersten neun Bundesligaspielen gegen einen Klub konnte man ansonsten lediglich gegen Darmstadt ungeschlagen bleiben.

Was sonst noch Mut macht: Die Bayern haben in 14 der vergangenen 15 Spielen eine Reaktion gezeigt und drei Punkte geholt, nachdem sie zuvor in der Liga verloren haben. Nur einmal gab’s daraufhin ein Unentschieden. In diesem 15 Spielen erzielten sie satte 3,8 Treffer pro Partie. Harry Kane wird’s freuen. Sollte er gegen Union treffen, würde er sein 23. Hinrundentor erzielen und damit Robert Lewandowskis Bestmarke von 22 Treffern übertrumpfen. Trainer Thomas Tuchel würde es ebenfalls freuen. Von seinen Spielern fordert er ganz klar eine Reaktion:

Der Schalter wird nicht einfach umgelegt, das ist nicht leicht. Wir sind uns der Ausgangslage sehr bewusst. Es ist unsere Aufgabe und meine Verantwortung, darauf einzuwirken. Wir sind eigentlich sehr positiv, bleiben aber in den Spielen deutlich unter unseren Erwartungen zurück. Wir werden es weiter einfordern, bis der Knoten platzt und wir bereit sind, die Gier zu zeigen, die auch den Funken zu den Fans überspringen lässt. Wir sind hinter unseren Ansprüchen.