Vergangene Saison war St. Pauli noch eine Spitzenmannschaft der 2. Bundesliga. In der laufenden Spielzeit sind die Kiez-Kicker davon weit entfernt. Nach elf Spielen haben sie magere sechs Punkte auf dem Konto. Fünf Zähler beträgt der Rückstand auf den rettenden 15. Tabellenplatz. Vereinspräsident Oke Göttlich forderte bereits, man müsse endlich „anfangen, Punkte zu sammeln, um in den verbleibenden sechs Partien bis Weihnachten in der Tabelle voranzukommen.“
Lienen warnt vor den Kickers
Bisher reichte es in der Liga nur zu einem Sieg. Ein schwacher Aufwärtstrend war mit dem 1:1 am vergangenen Montag gegen den 1.FC Nürnberg schon erkennbar. Nun geht es bei den Würzburger Kickers weiter. Der Aufsteiger ist vielleicht genau der richtige Gegner zur richtigen Zeit. Nach starkem Beginn haben sie die letzten drei Pflichtspiele verloren.
Pauli-Coach Ewald Lienen will sich davon aber nicht blenden lassen. „Was die Würzburger auszeichnet, sind Aggressivität, Wille und Kampfkraft“, lobte er den kommenden Gegner. Auch die letzte Niederlage der Kickers gegen Hannover (1:3) täuscht. Lange Zeit lagen sie in Führung. Am Ende vergaben sie einen Elfmeter und hätten durchaus ein Unentschieden mitnehmen können. Zudem haben die Würzburger kaum Verletzte zu beklagen.
Angespannte Personalsituation in Hamburg
Ganz anders sieht es bei den Kiez-Kickern aus. Lienen muss am Montag gleich auf sieben Stammspieler verzichten. Trotzdem ist der Kult-Trainer zuversichtlich: „Das Unentschieden gegen Nürnberg hat etwas bewirkt. Die Jungs trainieren sehr intensiv und auf hohem Niveau“, versicherte Lienen. Was bleibt ihm auch anderes übrig? Lienen weiß, die Mannschaft steht mit dem Rücken zur Wand. „Wir haben nur noch zu gewinnen.“ Mit nur einem Punkt und 2:11 Toren in fremden Stadien kann es eigentlich nur aufwärts gehen. Denn: „Zu verlieren haben wir eh’ nichts mehr.“
Wiedersehen mit Hollerbach
In Würzburg sieht man die Lage freilich anders. St. Pauli sei weit stärker, als es der Tabellenplatz aussagt. Coach Bernd Hollerbach muss es wissen. Der 46-Jährige spielte von 1991 bis 1995 selbst für die Norddeutschen. „Die hatten einen schwierigen Start, aber wären das letzte Jahr fast aufgestiegen“, erinnerte Hollerbach. Davon kann man sich in Hamburg aber nichts kaufen. Was zählt, sind einzig die Ergebnisse auf den Platz. Und da hat St. Pauli noch deutlichen Nachholbedarf.
Mein Tipp:
Mit den zahlreichen Verletzten wird es für Pauli wieder ein ganz schweres Spiel. In Würzburg sind sie aber nicht chancenlos. Die Kickers haben von fünf Heimspielen schon zweimal verloren und auch gegen Pauli werden sie sich mit einem Unentschieden zufrieden geben müssen. Die Hamburger wissen, dass sie langsam liefern müssen. Mehr als ein 1:1 ist aufgrund der angespannten Personalsituation aber nicht drin.
Die letzten 5 Spiele:
Würzburg:
N 1:3 Hannover 96 (Liga)
N 3:4 n.E. 1860 München (Pokal)
N 0:2 KSC (Liga)
S 1:0 Bielefeld (Liga)
S 2:0 1860 München (Liga)
St. Pauli:
U 1:1 Nürnberg (Liga)
N 0:2 Hertha BSC (Pokal)
N 0:3 Sandhausen (Pokal)
N 1:2 Aue (Liga)
N 0:2 Hannover (Pokal)
Der direkte Vergleich:
Noch keine Spiele
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Würzburg: Wulnikowski – Weil, Pisot, Neumann, Kurzweg – Junior Diaz, Lagos – Weihrauch, Daghfous – Benatelli, Soriano
St. Pauli: Himmelmann – Hedenstad, L. Sobiech, Gonther, Buballa – Neudecker, Buchtmann – Cenk Sahin, Choi, Litka – Ducksch