Da liegt man in der Tabelle auf Rang vier mit nur drei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz und trotzdem wird der Trainer entlassen. Die Ansprüche bei Union Berlin sind in dieser Saison richtig hoch. Drei sieglose Spiele in Folge wurden Jens Keller zum Verhängnis. Jetzt soll Andre Hofschneider die Kohlen aus dem Feuer holen. Alles andere als ein Sieg im Traditionsduell am Samstag gegen Dresden wäre zu wenig. Ansonsten hätte man ja auch an Keller festhalten können. Vielleicht unnötiger Druck, den die Vereinsführung da einen Spieltag vor Ende der Hinrunde aufgebaut hat. Mal sehen wie sich das auf die Spieler auswirkt.
Union in einer Krise?
Mit der Keller-Entlassung hatten sie nicht gerechnet. Abwehrspieler Fabian Schönheim war „genauso überrascht wie alle“. Mit Blick auf die Tabelle nur zu verständlich. Union befindet sich mit 26 Punkten weiter auf Kurs in Richtung Bundesliga. Sechs Punkte Rückstand zu Platz eins. Nichts was man nicht aufholen könnte. Gut, derzeit steckt die Mannschaft in einer Krise, anders sind nur vier Punkte aus den letzten fünf Spielen nicht zu erklären, aber gleich ein Trainerwechsel? Solange es den erhofften Erfolg bringt, haben die Bosse alles richtig gemacht. Gelingt unter Hofschneider gleich der erste Sieg, gibt es 1,75.
Was wird der neue Coach ändern? Nicht viel, dafür war die Zeit zusammen mit der Mannschaft einfach zu kurz. Außerdem gibt es dazu gar keinen Grund. Seine Mannschaft habe einen „Top-Charakter“ und eine „gewisse individuelle Qualität“, wie Hofschneider verdeutlichte. Das konnte man in den letzten Wochen nur nicht mehr auf dem Platz bringen. Vor allem am Defensivverhalten muss Hofschneider arbeiten. Neun Gegentore hagelte es in den letzten drei Spielen. Die Vorstöße des Gegners unterbinden und selbst aus einem kontrollierten Spiel heraus gefährlich nach vorne stoßen. Klingt eigentlich ganz einfach oder?
So könnte Union spielen:
Busk – Trimmel, Leistner, Torrejon, Pedersen – Kreilach, Prömel – Skrzybski, Hartel, Hedlund – Polter
Dresden mit viel Selbstvertrauen
Solange der Gegner das zulässt, wäre es das auch. Vor wenigen Wochen hätte man Dresden auch kaum zugetraut, in Berlin etwas mitzunehmen. Doch pünktlich zum Ost-Klassiker hat sich Dynamo wieder gefangen. Der Sieg gegen Düsseldorf (3:1) war eine richtige Ansage. Dann folgte sogar ein 4:0 gegen Aue. Dresden hat sich rechtzeitig zum Jahresendspurt wieder gefangen. Als Lohn ging es in der Tabelle um vier Plätze bis auf Rang zwölf nach oben. Nimmt man auch in Berlin einen Sieg mit, wäre man sogar bis auf drei Zähler an den Eisernen dran. An Selbstvertrauen sollte es den Dresdnern nicht mangeln.
„Wenn wir so weiterspielen, bin ich mir absolut sicher, dass wir auch in Berlin und danach in Duisburg was holen“, sagte Abwehrchef Florian Ballas. Als Grund für den Aufwärtstrend sieht der 24-Jährige die geschlossene Mannschaftsleistung. Jeder ackert für den anderen. Zur Not wird mit allen zehn Feldspielern verteidigt. Dann bleibt man auch mal ohne Gegentor, wie zuletzt gegen Aue. Gelingt das auch in Berlin, sollte am Samstag auch nur eine Mannschaft treffen. So wollen es zumindest die Dresdner. Die ODDSET-Quote dafür: 1,90.
So könnte Dresden spielen:
Schwäbe – Seguin, Müller, Ballas, Heise – Konrad – Benatelli, Hauptmann – Berko, Röser, Duljevic
Union seit sechs Jahren ungeschlagen
In den letzten Jahren war das Duell zwischen Union und Dynamo stets ein Spiel auf Augenhöhe. Vier Unentschieden und ein Sieg der Berliner aus den letzten fünf Vergleichen verdeutlichen das recht gut. Dresdens einziger Sieg in Liga 2 liegt schon sechs Jahre zurück. Die Union-Profis müssen nun dafür sorgen, damit das auch so bleibt. Dass es ein Derby ist, darauf hat Hofschneider seine Mannschaft schon eingeschworen. Jetzt müssen sie nur noch mit dem Druck klarkommen. Denn alles andere als ein Sieg würde dann doch wieder einige Fragen aufwerfen.
Statistiken:
Die letzten 5 Spiele:
Union:
N 1:2 Bochum (Liga)
U 3:3 Darmstadt (Liga)
N 3:4 Heidenheim (Liga)
S 1:0 St. Pauli (Liga)
U 1:1 Duisburg (Liga)
Die letzten Duelle:
0:0 Dresden – Union
2:2 Union – Dresden
0:0 Union – Dresden
1:3 Dresden – Union
0:0 Union – Dresden
Dresden:
S 4:0 Aue (Liga)
S 3:1 Düsseldorf (Liga)
N 1:2 Kaiserslautern (Liga)
N 0:3 Kiel (Liga)
U 1:1 Braunschweig (Liga)
Mein Tipp:
Dresden ist gut drauf, Berlin muss gut drauf sein. Mal sehen, wer sich am Ende durchsetzen kann. Beide haben Chancen. Daher gehe ich von einer ausgeglichenen Partie aus. Von mir gibt es diesmal ein Unentschieden mit Toren auf beiden Seiten. Ich tippe ein 1:1. Das bringt 5,75. Für 2-3 Tore zusätzliche 1,85.