Die Hertha will nach dem Abstieg umgehend zurück in die Bundesliga. Daher herrscht nach der Pleite in Düsseldorf schon vor dem 2. Spieltag ein gewisser Druck. Vergeigt man auch das Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden, würde man wohl schon um sechs Punkte hinter den Relegationsplatz zurückfallen. Für die Gäste aus Hessen wäre ein Unentschieden dagegen schon ein Erfolg. Für Wehen Wiesbaden zählt im Kampf um den Klassenerhalt jeder Punkt. Anstoß zu dieser Partie ist am Freitagabend um 18:30 Uhr im Olympiastadion von Berlin. Es wird übrigens eine Premiere. Die beiden Klubs standen sich bislang tatsächlich noch in keinem Spiel gegenüber.
Hertha BSC Berlin - SV Wehen Wiesbaden im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 18:30 Uhr bei Sky.
Hertha will den Fans was bieten
Für die Hertha hat die neue Saison so begonnen, wie die letzte aufgehört hat. Mit einer großen Enttäuschung. Und trotzdem ist die Stimmung nach dem 0:1 in Düsseldorf vor dem ersten Heimspiel gar nicht mal so schlecht. Vielmehr merkt man die Vorfreude auf eine erfolgreiche Spielzeit und endlich mal wieder überzeugenden Fußball im eigenen Stadion. Die Hertha hat letzte Saison nur fünf Heimspiele gewinnen können und war mit 21 Punkten das drittschwächste Heimteam der Liga. Diesmal will man von Beginn an Gas geben und das Olympiastadion wieder zu einer Festung machen. Wehen Wiesbaden könnte dazu der passende Gegner sein. Die Hertha hat in der 2. Bundesliga die letzten acht Spiele gegen einen Aufsteiger gewinnen können.
Im Vergleich zur letzten Woche in Düsseldorf muss Trainer Pal Dardai nun aber umstellen. Deyovaisio Zeefuik und Marten Winkler haben sich verletzt und werden am Freitag gegen die Hessen nicht dabei sein können. Als Alternativen bieten sich Jonjoe Kenny und Neuzugang Palko Dardai an. Mal abwarten, wen der Trainer das Vertrauen schenkt. Mit dem Heimvorteil und als Absteiger sollte die Aufstellung ohnehin keine Ausrede sein. Die Hertha hat die drei Punkte fest eingeplant und wird nach der Niederlage bei der Fortuna nur noch motivierter sein. Allerdings liegt auch noch einiges an Arbeit vor den Berlinern. Nimmt man die Vorbereitungsspiele hinzu, gab es in den letzten fünf Begegnungen nur einen Sieg, dafür aber drei Niederlagen und ein Unentschieden. Auch der Aufsteiger aus Wiesbaden wird es der Hertha nicht leicht machen. Dardai sagte im Vorfeld:
Wiesbaden ist ein unangenehmer Gegner, sie haben letztes Jahr viele Spiele gewonnen & sind euphorisch. Sie haben nichts zu verlieren hier in Berlin, aber wir sind gut vorbereitet. Wir gehen auf Risiko, wollen offensiv spielen und den Gegner müde machen!
Fakten zum Spiel
- Die Hertha hat letzte Saison nur 5 Heimspiele gewonnen (6U, 6N).
- Die Hertha hat in der 2. Bundesliga die letzten 8 Spiele gegen Aufsteiger gewonnen.
- Die Hertha konnte in der Vorbereitung inklusive Saisonauftakt nur 1 der letzten 5 Spiele gewinnen (1U, 3N).
- Wehen Wiesbaden hat vergangene Saison 9 von 19 Spielen auf fremden Plätzen gewonnen (
- Wehen Wiesbaden ist inklusive Vorbereitung seit 10 Spielen ungeschlagen (8S, 2U).
Wehen Wiesbaden will nachlegen
Für Wehen Wiesbaden hat die neue Saison als Aufsteiger ganz ordentlich begonnen. Mit dem 1:1 gegen Magdeburg konnte man durchaus zufrieden sein. Es war das sechste ungeschlagene Pflichtspiel in Folge. Nimmt man die Spiele aus der Vorbereitung hinzu, sind die Wiesbadener seit zehn Begegnungen unbesiegt Das ist schon eine klare Ansage an die Konkurrenz. Wiesbaden will nicht nur dabei sein, sondern sich auch in der zweiten Liga etablieren und in Berlin nachlegen.
Dazu wäre es wichtig, das Spiel nicht wie gegen Magdeburg in Unterzahl zu beenden. Außerdem muss die Abwehr gegen die offensivstarken Berliner stabil stehen und vorne muss man die wenigen Chancen, die man bekommt, nutzen. Nur so kann man beim Aufstiegsanwärter in der Hauptstadt was Zählbares mitnehmen. Dass sich Wiesbaden auswärts nicht verstecken wird, sollte klar sein. Letzte Saison holten die Hessen neun Auswärtssiege und 31 Punkte aus 19 Spielen. Nur Elversberg, Dresden (je 34) und Saarbrücken (32) waren noch effektiver auf fremden Plätzen. Da ist es nur logisch, dass man sich auch in Berlin was ausrechnet. Vorausgesetzt, man befolgt die Vorgaben des Trainers. Markus Kauczinski forderte einen konzentrierten Auftritt seiner Mannschaft:
Es wird darauf ankommen, in der Defensive stabil zu stehen und mehr in die Zweikämpfe zu kommen als gegen Magdeburg. In der Offensive müssen wir insgesamt durchschlagskräftiger werden.
Voraussichtliche Aufstellungen
Hertha BSC
Christensen
Kenny, Leistner, Kempf, Dudziak
Klemens, M. Dardai
P. Dardai, Richter, Reese
Niederlechner
Wehen Wiesbaden
Stritzel
Mockenhaupt, Mathisen, Carstens
Goppel, Fechner, Heußer, Rieble
Lee
Prtajin, Froese