Das Hinspiel war vielleicht kein fußballerischer Leckerbissen, doch in Sachen Kampf und Einsatz konnte man sowohl dem 1. FC Kaiserslautern als auch Dynamo Dresden nichts vorwerfen. Am Ende trennten sich die beiden Klubs im Fritz-Walter-Stadion mit 0:0. Damit ist im Rückspiel der Relegation der 2. Bundesliga noch alles offen. Dresden ist mit dem Heimvorteil vielleicht knapper Favorit, doch den FCK zu unterschätzen wäre ein großer Fehler. Die Pfälzer werden am Dienstag nochmal alles raushauen. Schon im Hinspiel waren die Roten Teufel die tonangebende Mannschaft und näher dran am Sieg. Anstoß ist um 20:30 Uhr im Rudolf-Harbig-Stadion.
Dresden - Kaiserslautern im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 20:30 Uhr bei Sky und Sat.1.
Dresden mit 30.000 Fans im Rücken
Das 0:0 im Hinspiel beim 1. FC Kaiserslautern war für Dynamo Dresden das 18. Pflichtspiel in Folge, das man nicht gewinnen konnte. Im Nachhinein betrachtet konnte man mit dem Ergebnis am Betzenberg sogar zufrieden sein. Dynamo war die Nervosität im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion förmlich anzumerken, doch die Sachsen hielten wacker dagegen und erkämpften sich so eine gute Ausgangslage für das Rückspiel. Trotzdem muss man sich langsam fragen, ob die Dresdner das Siegen verlernt haben. Natürlich könnte man den Klassenerhalt jetzt mit einem weiteren Unentschieden klarmachen, falls man sich anschließend im Elfmeterschießen durchsetzen sollte. Bock darauf hat in Dresden allerdings keiner.
Mit 30.000 Dynamo-Fans im Rücken will man den Sieg schon nach 90 Minuten klarmachen und den FCK mit dem Heimvorteil an die Wand spielen. Wenn man etwas Positives aus der verkorksten Rückrunde herausziehen möchte, dann vielleicht, dass man von den letzten fünf Ligaspielen nur noch eines verloren und viermal unentschieden gespielt hat. Es ist also doch gar nicht so leicht, gegen Dynamo zu gewinnen. Das mussten im Hinspiel bereits die Lauterer erfahren. Trotzdem könnte die Ausgangslage für die SGD besser sein, denn in neun von 13 Fällen setzte sich in der Zweitliga-Relegation der Drittligist durch. Nach einem Unentschieden im Hinspiel jubelte in fünf Fällen ebenfalls dreimal die unterklassige Mannschaft. Was aber für die Dresdner spricht: Zweimal waren sie bislang in der Zweitliga-Relegation dabei und zweimal konnten sie das Rückspiel gewinnen. Jetzt gegen den FCK wäre der erste Sieg im Jahr 2022 der wichtigste überhaupt.
Fakten zum Spiel:
- Dresden ist seit 18 Pflichtspielen sieglos (7 Unentschieden, 11 Niederlagen).
- Kaiserslautern konnte keines der letzten 4 Spiele gewinnen (1 Unentschieden, 3 Niederlagen).
- Dresden war zweimal in der Zweitliga-Relegation dabei und immer setzten sich die Sachsen mit einem Sieg im Rückspiel durch.
- Dresden hat daheim eine ausgeglichene Pflichtspielbilanz gegen den FCK (4 Siege, 1 Unentschieden, 4 Niederlagen).
- Dresden ist gegen den FCK seit 4 Pflichtspielen ungeschlagen (3 Siege, 1 Unentschieden).
Kaiserslautern auswärts nur Mittelmaß
Dass der 1. FC Kaiserslautern die abgeschlossene Drittligasaison auf dem dritten Platz abgeschlossen hat, lag in erster Linie an der Heimstärke der Pfälzer. Daheim hat der FCK zwölf von 18 Spielen gewonnen und nur zwei verloren. Wäre man auswärts ähnlich dominant aufgetreten, dann wäre der direkte Aufstieg zu realisieren gewesen. In fremden Stadien taten sich die Lauterer jedoch schwer und konnten nur sechs von 18 Spielen gewinnen. Sieben davon gingen sogar verloren. Auch in Dresden konnte der FCK nur eines der vergangenen vier Gastspiele gewinnen und seit mittlerweile vier Spielen wartet man gegen die SGD auf den nächsten Sieg.
Trotzdem gehen die Roten Teufel mit viel Zuversicht in das Gastspiel im Rudolf-Harbig-Stadion. Trainer Dirk Schuster sieht seine Mannschaft auch nicht als Außenseiter. Es sei eine „Fifty-Fifty Situation“. Entsprechend werden seine Spieler mit breiter Brust auftreten, um nach vier Jahren die Rückkehr ins Unterhaus doch noch irgendwie klarzumachen. Sollte der FCK wieder so eine Leistung zeigen wie im Hinspiel, ist die Chance dazu natürlich vorhanden. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sich die Gäste nicht von den frenetischen Fans in Dresden aus dem Konzept bringen lassen. Dann könnte man nach vier vergeblichen Anläufen tatsächlich mal wieder gegen Dynamo gewinnen. Trainer Dirk Schuster hat vollstes Vertrauen in seine Spieler:
Wir sollten das Spiel mit einer gesunden Portion Demut angehen. Es ist ein echtes Endspiel, es muss einen Sieger geben, und darauf sind wir eingestellt. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir das Spiel absolut positiv angehen sollten. Wir wollen versuchen, Dynamo zu ärgern.
Voraussichtliche Aufstellungen
Dresden
Broll
Sollbauer, Knipping, Löwe
Diawusie, Giorbelidze, Akoto, Stark
Weihrauch
Daferner, Königsdörffer
Kaiserslautern
Raab
Zimmer, Kraus, Tomiak, Zuck
Niehues
Ritter
Hercher, Wunderlich, Redondo
Boyd