Denn damals gab es gegen die Eidgenossen, ebenso in Riga, einen 3:2-Erfolg nach Penaltyschießen. Bei den Olympischen Spielen 2018 feierte Deutschland im Entscheidungsspiel um den Viertelfinaleinzug einen 2:1-Sieg nach Verlängerung. Und bei der Heim-WM 2010 kam man im Viertelfinale dank eines 1:0 eine Runde weiter.
Den letzten Direktvergleich gegen die Schweizer verlor das deutsche Nationalteam allerdings: Bei der letztjährigen WM hieß es in der Gruppenphase 3:4 nach Penaltys. Wettbewerbsübergreifend gingen immerhin vier der vergangenen zehn Duelle beider Erzrivalen in die Overtime. Wird die Begegnung am Donnerstag auch eine enge Kiste?
Außerdem stehen sich im WM-Viertelfinale die USA und Tschechien, Kanada und Finnland sowie Schweden und Lettland gegenüber. Topfavorit auf die WM-Krone ist derzeit aufgrund der enorm starken Vorrunde die Schweiz – vor Titelverteidiger Finnland, Schweden, USA und Kanada. Wer wird Weltmeister 2023?
Die Eishockey-WM im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es die Eishockey-WM auf Sport1, Sport1+ und auf Magentasport.
Deutschland freut sich auf de Showdown
Beim DEB-Team ist der Respekt vor den bisherigen Leistungen der Schweizer groß: Das Team von Trainer Patrick Fischer gewann gleich sechs seiner sieben Vorrundenspiele.
Doch bei der Mannschaft von Bundestrainer Harry Kreis überwiegen die Zuversicht und die Vorfreude. „Mit unserer Truppe, mit unserem Willen, mit unserem Können und unserer Geschlossenheit wird das ein sehr gutes Spiel werden“, sagte Kreis, der schon 2010 beim 1:0-Coup gegen die Schweiz als Co-Trainer von Uwe Krupp dabei gewesen war.
Obwohl man als Außenseiter in diese Partie geht, wolle man sich das Spiel von den Eidgenossen nicht diktieren lassen, verspricht Kreis, der von den Spielern unter anderem für seine Gelassenheit gelobt wird: „Wir werden vorbereitet sein und auf Augenhöhe antreten“.
Mutmacher aus deutscher Sicht sind die guten bis sehr guten Leistungen in der Vorrunde. Nach drei knappen Niederlagen gegen Schweden (0:1), Finnland (3:4) und den USA (2:3) hielt das Nationalteam dem immensen Druck stand und erreichte mit vier Siegen in Serie doch noch die K.-o.-Runde. Besonders das jüngste 5:0 gegen Frankreich beeindruckte: Man ließ Les Bleux zu keiner Phase ins Spiel kommen und hinten kaum Torchancen zu.
Dazu kommt die Ausgeglichenheit der Reihen: Die erzielten 27 Tore verteilen sich auf 16 Torschützen. Einer davon: Stürmer Marcel Noebels, der 2021 gegen die Schweiz den entscheidenden Penalty in sehenswerter Manier verwandelte. Der Routinier der Eisbären Berlin ist sich sicher: „Der Schweizer freut sich nicht, dass am Donnerstag schon wieder der Deutsche vor ihm steht.“
Die Schweiz will endlich den großen Wurf landen
Doch die Eidgenossen wollen endlich den WM-Thron besteigen: 2018 und 2013 wurden sie bereits Vize-Weltmeister, jetzt soll der Titel her. Und selten zuvor waren die Vorzeichen so gut wie jetzt. Die Gruppe B beendete man souverän auf Rang eins und setzte sich dabei unter anderem gegen Kanada (3:2) und Tschechien (4:2) durch.
Im unbedeutenden letzten Spiel gegen Co-Gastgeber Lettland schonte man dann einige Stars und unterlag 3:4 nach Verlängerung. Apropos Stars: Trainer Fischer hat acht NHL-Spieler in seinen Reihen. Doch nicht nur die glänzen: Die 29 Treffer gingen auf das Konto von 19 verschiedenen Akteuren. Andres Ambühl und Nino Niederreiter sind dabei mit jeweils vier Treffern hervorzuheben.
Die Schweiz ist gegen Deutschland fraglos Favorit, hat aber nach wie vor Respekt vorm DEB-Team. Patrick Fischer vor dem Nachbarduell bei blick.ch: „Vor zwei Jahren haben wir das Spiel aus der Hand gegeben. Das tat weh. Seither sind wir gewachsen und sie auch. Wir haben Respekt für sie. Aber sie wissen auch, dass wir gutes Hockey spielen.“