Ziehen die Adler an Red Bull vorbei?

Ziehen die Adler an Red Bull vorbei?

Viereinhalb Monate nach der Playoff-Finalserie heißt es wieder Adler gegen Red Bull. Meister Mannheim gewann nur eines der beiden Spiele am ersten Wochenende und holte vier Punkte, Vizemeister München ergatterte die Maximalausbeute von sechs Zählern. Mit einem Sieg könnten die Adler wieder an RB vorbeiziehen.

Am ersten Spieltag gingen die beiden Finalisten der Vorsaison noch im Gleichschritt: Die Adler kamen zu einem klaren 4:1-Auswärtserfolg in Nürnberg. Die roten Bullen triumphierten in Augsburg knapp mit 2:1. Jenes Nachbarschaftsderby war eine Neuauflage der letzten DEL-Halbfinal-Serie. Am vergangenen Sonntag dann trennten sich die Wege der beiden Spitzenteams in der Tabelle: Während Mannheim mit 1:2 in Overtime gegen Köln den Kürzeren zog, war München erneut nervenstark und gewann hauchdünn mit 3:2 gegen Düsseldorf.

Und schon am ersten DEL-Wochenende zeigte sich wieder einmal, dass kaum etwas so schnelllebig ist wie die schnellste Mannschaftssportart der Welt: Von den zehn Toren, die beide Teams insgesamt erzielten, gingen sechs Treffer auf das Konto von vier Neuzugängen. Noch erstaunlicher: Unter diesen Neuzugängen befinden sich zwei 17-Jährige sowie ein 19-Jähriger!

Die Fans beider Lager dürfen sich also auf frische Gesichter freuen. Und auf zwei Mannschaften, die sich auf internationalem Parkett schon in Bestform zeigten. Die Adler gewannen in der Champions Hockey League (CHL) alle vier Partien in Gruppe F und sind bereits fürs Achtelfinale qualifiziert. CHL-Vizemeister Red Bull siegte bei drei seiner vier Auftritte in Gruppe G und nimmt Kurs Richtung Runde der letzten 16.

Die Lage bei den Adlern:

225 Sekunden: Nur so eine kurze Zeit brauchte Toptalent Tim Stützle, um am vergangenen Freitag bei seiner DEL-Premiere in Nürnberg sein erstes DEL-Tor zur erzielen. Mit dem 1:0 ebnete der 17-Jährige seinen Adlern den 4:1-Erfolg in Franken. Der Meister ließ sich auch durch den 1:1-Ausgleich nicht aus der Ruhe bringen. In einer ausgeglichenen Partie ließen die Mannheimer in Überzahl ihre Muskeln spielen  und zogen auf 3:1 davon. Das Tor zum 4:1-Endstand erzielten sie per Empty-Net-Goal.

Weniger erfreulich verlief die Heimpremiere gegen Köln: Zwar brachte der kroatische Neuzugang Borna Rendulic, der schon in der KHL und NHL seine Angriffsqualitäten zeigte, seine Farben in Front. Doch die etwas aktiveren Haie markierten den verdienten Ausgleich (29.) und holten sich in der Overtime (63.) den Zusatzpunkt. Die Pleite brachte Adler-Coach Pavel Gross auf die Palme:

„Mir hat die Bereitschaft gefehlt. Wenn Du nicht bereit bist, bist Du überall zu spät. Man muss aber geil sein, um Zweikämpfe zu gewinnen“,

sagte er dem „Mannheimer Morgen“. In der Finale-Wiederauflage erwartet Gross nun eine deutliche Reaktion seines Teams.

Adler gegen Red Bull im Livestream

Das Spiel könnt ihr live ab 19:15 Uhr auf Magenta Sport sehen.

Die Lage bei Red Bull:

Was Mannheim am Wochenende in Tim Stützle hatte, hatte München gleich im Doppelpack: Mit dem 17-jährigen John-Jason Peterka und dem 19-jährigen Justin Schütz feierten zwei deutsche Talente gleich vierfach ihre DEL-Tor-Premiere. Beide erhielten ihren Feinschliff in der Red-Bull-Hockey-Akademie, die ihren Sitz in Salzburg hat.

Schütz gelang am ersten und zweiten Spieltag das Kunststück, die jeweiligen Siegtreffer zu erzielen: Der aus Kassel stammende Stürmer traf zum 2:1 in Augsburg und beim 3:2 gegen die ambitionierten Düsseldorfer. Schütz durfte dabei in Reihe eins für den verletzten Frank Mauer ran. Davor stürmte er in der CHL mit Peterka in einer Reihe. Der gebürtige Münchner Peterka machte bei Ex-Meister Bad Tölz seine ersten Schritte auf dem Eis. Gegen die DEG traf er zum 1:1-Ausgleich und zur 2:1-Führung.

Am Ende also gab es für die Youngster und die roten Bullen zwei knappe Auftaktsiege und sechs Punkte zu feiern. Sechs Punkte, die auch ein besonderer Verdienst der starken EHC-Defensive waren: Keeper Danny aus den Birken hielt in Augsburg 19 von 20 Schüsse fest, gegen die DEG waren es 24 von 26.

Voraussichtliche Aufstellungen (Starting Six):

Adler Mannheim

Endras

Reul – Akdag

Plachta – M. Goc – Wolf

Red Bull München

Aus den Birken

Parlett – Bodnarchuck

J. Schütz – Voakes – Kastner

Mein Tipp

Das letzte Aufeinandertreffen beider Teams war eine enge Kiste: Das fünfte Spiel der Playoff-Finalserie entschied Mannheim erst in der 14. Minute der Verlängerung für sich. Am Ende stand ein 5:4 für die Adler auf der Anzeigetafel – damit war der Meistertitel für die Kurpfälzer perfekt. Ähnlich knapp könnte es auch dieses Mal wieder in der SAP-Arena zugehen. Red Bull hat bereits Nervenstärke gegen zwei schwere Gegner bewiesen und zieht daraus viel Selbstbewusstsein für den Auftritt in Mannheim. München nimmt daher mindestens einen Punkt mit nach Hause: Ich tippe auf ein 2:2 nach 60 Minuten, also Tipp 0 sowie Tipp W bei der Wette Tore Weniger/Mehr als 5,5 .

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