DEL-Playoffs starten: Setzen sich die Favoriten durch?

DEL-Playoffs starten: Setzen sich die Favoriten durch?

Vorhang auf fürs Viertelfinale: Mit den Playoffs beginnt in der DEL die fünfte Jahreszeit. Eine verkürzte Jahreszeit: Viertelfinal-, Halbfinal- und Finalserie gehen nur über maximal drei Spiele. Titelfavorit ist mit Mannheim der Erste der Gruppe Süd. Auch München (Süd-Zweiter) und Berlin (Nord-Erster) haben Chancen.

Die DEL-Playoffs fallen in dieser Saison aufgrund der COVID-19-Pandemie kürzer aus: Wurde in früheren Spielzeiten im Modus „best of seven“ gespielt, gehen die Serien diese Mal im Modus „best of three“  über die Bühne. Während die meisten Klubs überhaupt froh sind, dass nach den ausgefallenen Playoffs 2020 nun wieder ein Deutscher Meister ermittelt wird, hadern einige Trainer in der Liga mit dem Mini-Format:

„Das ist ein Foul am Eishockey, ein Rückfall in die 80er Jahre, eine Lachnummer in ganz Europa und fast Betrug an den Fans, die diese Spiele lieben“,

erklärte beispielsweise Pavel Gross, Coach der Adler Mannheim, der Rhein-Neckar-Zeitung. In der Tat müssen sich die Fans damit begnügen, dass der neue Titelträger nach sechs bis neun Partien beziehungsweise schon in knapp drei Wochen feststeht. An diesem Dienstag und Donnerstag (sowie gegebenenfalls am Samstag) geht zunächst das Viertelfinale über die Bühne – mit folgenden Paarungen:     

Adler Mannheim – Straubing Tigers

Ab Di., 18:30 Uhr: Die Adler wollen ihre Vormachtstellung aus der Hauptrunde unter Beweis stellen: Dort gewannen sie mit 31 Spielen die meisten aller Teams und kassierten mit 71 Gegentreffern die mit Abstand wenigsten. Von den vier Saisonduellen gegen die Straubing Tigers (Süd-Vierter) gewannen sie allerdings nur zwei. „Wir haben schon in den letzten Jahren gut gegen Mannheim ausgesehen, die Serie wird bestimmt spannend“, glaubt Sebastian Vogl, Torhüter der Tigers. Der Außenseiter aus Niederbayern sicherte sich das Playoff-Ticket am letzten Spieltag mit einem 4:2-Sieg in Wolfsburg.

Mein Tipp: Die Serie geht über drei Spiele – am Ende setzen sich die Adler durch.

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Eisbären Berlin – Iserlohn Roosters

Ab Di., 19:30 Uhr: Mit Berlin und Iserlohn der Erste und der Vierte der Nordgruppe aufeinander. Die Eisbären sind zwar Favorit, gewannen aber nur zwei ihrer letzten fünf Spiele (eines nach Penaltyschießen). Die Roosters schafften es wie Straubing erst am letzten Spieltag in die K.-o.-Runde. Sie gewannen
jedoch vier ihrer letzten fünf Partien (eine nach Verlängerung).

Bei den Berlinern fällt Torjäger Leo Pföderl für die restliche Saison verletzt aus. Eisbären-Coach Serge Aubin schonte bei der 5:6-Niederlage nach Penaltyschießen am letzten Spieltag in Augsburg zwar einige Leistungsträger. Aber er zeigte sich unzufrieden mit der Art und Weise, wie sein Team auftrat: „Wir brauchen zweifellos sehr viel mehr für die Playoffs, als das, was wir hier gezeigt haben“.  

Mein Tipp: Die Eisbären gehen überraschend baden – Iserlohn gewinnt die Serie 2:1.

EHC Red Bull München – ERC Ingolstadt

Ab Di., 20:30 Uhr: Im zweiten Viertelfinale im Süden kommt es bei München gegen Ingolstadt (Dritter) zu einer oberbayerischen Paarung. Die Roten Bullen gewannen elf ihrer letzten zwölf Hauptrundenspiele und sind derzeit das formstärkste Team der Liga. Allerdings müssen sie in den DEL-Playoffs auf Kapitän Patrick Hager (Knöchelverletzung) verzichten. Bemerkenswert: Von den vier Aufeinandertreffen 2020/21 mit dem ERCI gewannen die Münchner lediglich eines – dies war aber zugleich das jüngste Duell und endete mit einem 5:2-Auswärtssieg.

„Wir sind sehr zufrieden mit allen Spielern und wie wir zuletzt gespielt haben“, sagte Red-Bull-Coach Jackson der SZ. Die Serie von neun Siegen Ende März und Anfang April habe der Mannschaft viel Selbstvertrauen gegeben, erklärte er.

Mein Tipp: Erstmals begegnen sich München und Ingolstadt in den Playoffs. Und Red Bull, Meister von 2016 bis 2018, macht mit dem ERCI, Champion von 2014, mit zwei Siegen in zwei Spielen kurzen Prozess.

FP Bremerhaven – Grizzlys Wolfsburg

Ab Di., 20:30 Uhr: Bremerhaven gegen Wolfsburg lautet die Paarung im zweiten Viertelfinale im Norden. Die Fischtown Pinguins schlossen die Hauptrunde überraschend als Zweiter ab. Gegen die drittplatzierten Grizzlys sind die Seestädter Favorit: Sie gewannen drei der vier bisherigen direkten Aufeinandertreffen. Erstmals in seiner Vereinsgeschichte könnte Bremerhaven ins Halbfinale einziehen.    

„Wir wissen, wie wir sie packen können“, sagte Fischtown-Coach Thomas Popiesch. „Wir müssen uns vor niemandem verstecken“, konterte Grizzlys-Routinier Sebastian Furchner. Die Wolfsburger verloren nur die letzte der vergangenen fünf Partien (2:4 gegen Straubing).

Mein Tipp: Bremerhaven tut sich gegen Wolfsburg schwer, erlegt die Grizzlys aber letztlich in drei Spielen.

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