Bulls – Celtics: Der NBA-Klassiker im Osten

Bulls – Celtics: Der NBA-Klassiker im Osten

Im letzten Spiel vor dem All Star Wochenende kommt Boston nach Chicago. Für die Bulls dreht sich alles um eine Frage – wie können sie den kleinsten Celtic auf dem Feld kontrollieren?

Beide Teams haben vor der traditionellen Pause inmitten der NBA-Saison eine andere Ausgangslage vor sich. Viel hat sich verändert, seit sich die Teams zum letzten Mal gegenüber standen. Am ersten Spieltag der Saison gewann Chicago zuhause, getragen von der Euphorie und der Rückkehr von Superstar Dwyane Wade in seine Heimatstadt. Wenige Tage später revanchierten sich die Celtics mit einem Heimsieg. Seither ist die Marschroute der Kontrahenten genau gegensätzlich. Die Bulls konnten ihren heißen Start in die Spielzeit nicht konservieren, Boston hingegen ist derzeit eines der besten Teams der Liga und Favorit im dritten Duell in der Windy City. 

Die Formkurven: Vorteil Celtics

In Zahlen: Neun Siege aus den vergangenen zehn Spielen für die Celtics. Chicago konnte lediglich vier aus zehn Partien gewinnen und sitzt seit Monaten in einer Achterbahnfahrten ohne Konstanz. Verletzungen spielen bei den Bulls eine Rolle. Paul Zipser beispielsweise laboriert derzeit an einer Blessur, nachdem er seit Jahresbeginn konstant Spielzeit von Coach Fred Hoiberg erhielt. Auch ein Testament daran, dass in Chicago derzeit gar nicht klar ist.

Zwar hat Boston mit der Verletzung von Starter Avery Bradley ebenfalls nicht die ganze Truppe beisammen, dem Spielfluss und Selbstvertrauen tut dies jedoch keinen Abbruch. Die Celtics sind das zweitbeste Team im Osten, nur zwei Spiele hinter dem Meister aus Cleveland. Chicago liegt auf Platz sieben und muss den Blick momentan nach hinten auf die Verfolger richten, als nach oben. Beide Teams kommen frisch von ihren Auswärtstrips im Westen zurück. Boston mit einer Menge Siegen und breiter Brust – Chicago mit fiesen Klatschen, unter anderem in Minnesota und Phoenix. Zuletzt konnten die Bullen zumindest daheim Toronto bezwingen. 

Die Match-ups: Bulls ohne Wade? 

Die positionsbezogenen Duelle zeigen deutlich den Unterschied im spielerischen System auf. Boston spielt schnellen, aggressiven Small-Ball-Basketball mit teils drei Guards und einem Small Forward auf der Vier. Chicago vertraut hingegen auf die Kombo Robin Lopez und Taj Gibson auf den großen Positionen. Das gibt den Bulls einen klaren Vorteil beim Rebound (Platz 1 in der Liga), gerade gegen die Celtics (Platz 27). In der Defense werden die Big-Men gegen das schnelle Bostoner Spiele allerdings in schwitzen kommen. Big Man Al Horford geht bis an die Dreier-Linie raus und zieht so das Spiel weit auseinander, was die Rim-Protection seziert. Diese Räume nutzt Superstar Isaiah Thomas für seine Drives zum Korb aus. Und kollabiert die Defense, passt „IT“ auf den freien Schützen.

Individuell kann Chicagos All Star Jimmy Butler die Last in der Offense und Defense tragen. Butler ist einer der besten Two-Way-Player der Liga. Sein Duell mit Defensiv-Spezialist Jae Crowder ist einer der X-Faktoren in diesem Spiel. Ob Dwyane Wade für Chicago spielen wird, ist derzeit unklar. Wade pausiert mit einer Handverletzung und könnte für das letzte Spiel vor der Pause draußen sitzen bleiben. 

Zahlen und Fakten

Boston nimmt, ausgehend von der Anzahl ihrer Würfe pro Partie, anteilig die meisten Dreier. Chicago die wenigsten. Während Boston bei den Freiwurfversuchen im unteren Drittel der Liga weilt, sind die Bulls auf Platz eins. Butler und Co. nehmen und treffen auch mit die meisten Zweipunkte-Würfe der NBA, weisen allerdings die schwächste Quote auf. In der Defense steht Chicago dem Gegner am Perimeter auf den Füßen, sie wollen also den Dreier wegnehmen. 

The King in the Fourth 

Für die Bulls kommt es gegen die Celtics auf einen Umstand an. Können sie All Star Isaiah Thomas zumindest etwas eindämmen. Ganz ausschalten kann den MVP-Kandidaten aus Bean Town in dieser Saison eh kein Team. Ist Thomas, der die Liga in Punkten im vierten Viertel anführt, in der Lage, in die Zone zu ziehen und entweder zu punkten, oder den freien Mitspieler zu finden, wird’s ein langer Abend für die Bulls. Weder Michael Carter-Williams, noch Jerian Grant oder Rajon Rondo können Thomas bändigen. Thomas’ Punkteschnitt gegen Chicago bisher: 24 Zähler. Unterbewerteter Fakt: Unter Brad Stevens konnten die Celtic in sechs Spielen in Chicago erst ein mal gewinnen. 

Mein Tipp:

Brad Stevens wird seinen zweiten Sieg in Chicago feiern können. Die normale Sieg-Quote für Chicago von 1,75 ist konservativ. Das Handicap von -1,5 bei einer Quote von 1,80 schon eine Herausforderung. Die Bulls verlieren eher selten wirklich hoch zuhause. Und ohne Dwyane Wade sind die Bulls variabler. Dennoch ist Isaiah Thomas so „en fuego“, dass es für Chicago nicht reichen wird. Crowder kann Butler beschäftigen, gegen Thomas gibt’s kein Antidot. Celtics gewinnen knapp. Bei einer Quote von 2,10 auch lohnend. 

Statistiken:

Die letzten 5 Spiele:

Chicago:

S 105:94 Toronto Raptors

N 117:89 Minnesota Timberwolves

N 115:97 Phoenix Suns

N 123:92 Golden State Warriors

S 112:107 Sacramento Kings

Boston:

S 116:108 Philadelphia 76ers

S 111:98 Dallas Mavericks

S 112:104 Utah Jazz

S 120:111 Portland Trail Blazers

N 108:92 Sacramento Kings

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