Nach einem furchtbar engen Spiel 1 (109:107) ließen die Milwaukee Bucks den Miami Heat in der zweiten Partie keine Chance. Das Team um Superstar Giannis Antetokounmpo erzielte im ersten Abschnitt schon 46 Punkte und gewann 132:98. Miami steht mit dem Rücken zur Wand und muss im ersten Heimspiel der Playoff-Serie nachziehen. Sonst droht der schnelle Abschied.
Heat: Wo ist die Bubble-Magie?
In der vergangenen Saison überraschten und dominierten die Miami Heat die NBA-Bubble und zogen ins NBA-Finale ein. Erst da endete der beeindruckende Run des Teams aus Florida. In dieser Saison taten sich die Heat oft schwer und beendeten die Spielzeit auf Platz 6.
Es fehlte an Kontinuität – aufgrund etlicher Ausfälle – aber auch an der gewissen Magie, die in der Bubble entfacht wurde. Die fußte nicht auf Unerklärbarem. Miami spielte als echtes Team, maximierte so die individuellen Fähigkeiten jedes Einzelnen und hatte in Jimmy Butler einen Leistungsträger, der sich auf den Olymp der NBA-Welt spielte.
All das klappt in diesem Jahr nicht so. Nun gut, die Heat gewannen fast Spiel 1 und kamen in der zweiten Partie einfach unter die Räder. Eine Anomalie oder rächen sich die Bucks für das Ausscheiden im Halbfinale vergangene Saison?
Fakt ist, weder Butler, noch All-Star Bam Adebayo spielen auf Niveau. In der ersten Partie wurden sie vom Shooting eines Duncan Robinson getragen, sowie der Erfahrung von Goran Dragic. Die Identität der Heat ist aber Defense. Und diese hatte in Spiel 2 keine Mittel gegen die Bucks .
Bucks: Hat Milwaukee gelernt?
Die Milwaukee Bucks – ein grandioses Team in der regulären Saison, eine Enttäuschung in den Playoffs. Es ist Jahr drei des Projekts, das zwei Mal den gleichen Ausgang hatte. Ein MVP in Antetokounmpo, der in den Playoffs seine Schwächen aufgezeigt bekommt. Namentlich Shooting und Freiwürfe.
Auch in Spiel 1 schien sich die Geschichte zu wiederholen. Doch Milwaukee gewann mit dem letzten Wurf 109:107. In Spiel 2 spielten die Bucks wie entfesselt. Allein die Bank traf 16 Dreier. Milwaukee führte nach Viertel eins 46:20 und geriet nie in Gefahr.
Ist Miami also schon geknackt? Diese Serie ist defensiv die beste der Playoffs. Beide Teams sind exzellent in der Verteidigung. Vor allem die Bucks limitieren Butler und Adebayo sehr gut. Der offensive Fluss der Heat ist meistens gestört, Würfe werden schwer gemacht.
Offensiv hat Milwaukee bisher harmoniert. Noch mal 22 von 53 (!) aus der Distanz? Wohl nicht, allerdings haben die Bucks gezeigt, dass sie eine gute Rollenverteilung gefunden haben .
Die X-and-O’s
Die Milwaukee Bucks kommen nach Miami und dürfen nicht erwarten, noch mal so stark von außen zu treffen. Nach wie vor ist es wichtig, über Antetokounmpo, Middleton und Holiday zu spielen. Giannis traf 6 von 7 von der Freiwurflinie in Spiel 2. Gut, allerdings muss er das auswärts wiederholen. Defensiv hat die Taktik gegen Butler gut funktioniert. Steht die Defense weiterhin so stark, ist’s die halbe Miete .
Miami wird defensiv anders agieren und Antetokounmpos Schwächen in den Vordergrund rücken wollen. Dazu müssen die Sets in der Offense besser laufen. Butler darf nichts zwingen, muss aber entschlussfreudiger agieren.
Die Heat brauchen eine Team-Leistung, vor allem aber muss die Guard-Rotation um Nunn, Dragic, Robinson und vor allem Tyler Herro treffen. Gerade der Shooting-Star der Bubble, Tyler Herro, enttäuscht bisher.
Mein Tipp
Milwaukees Effizienz wird in diesem Spiel leiden. Die Bucks haben sich in diesem Jahr auswärts nicht mit Ruhm bekleckert. Nerven könnten flattern. Das müssen die Heat ausnutzen und über Aggressivität, Engagement und Shooting kommen.
Die Partie wird kein Blowout, dafür sind beide Teams zu gut. Die Rollenspieler der Bucks werden wieder normal agieren und es kommt auf die „Big 3“ an. Miami zieht nach in dieser Serie.
Ich tippe auf die Heat .