Leipzigs Defensive wackelt
Dass Leipzig überhaupt im Achtelfinale dabei sein darf, haben sie einem starken Hinspiel in Neapel (3:1) zu verdanken. Den komfortablen Vorsprung hätte man gegen die Italiener aber beinahe noch aus der Hand gegeben. Das Rückspiel verlor Leipzig im eigenen Stadion mit 0:2. Auch in der heimischen Liga läuft es derzeit nicht rund. Tiefpunkt war ein 1:2 im Heimspiel gegen Tabellenschlusslicht Köln. Da kann man das 1:1 zuletzt gegen Dortmund schon beinahe als Erfolg verbuchen. Aber das sollte natürlich nicht der Anspruch der Leipziger sein. Es wird höchste Zeit, den Schalter umzulegen. Bei einem weiteren Ausrutscher im Heimspiel gegen Zenit wird der Druck nicht kleiner. Und das Weiterkommen rückt in weite Ferne. In Russland muss man nämlich erst mal gewinnen. Den Grundstein zum Einzug ins Viertelfinale sollte RB schon zu Hause legen. Machbar ist das bei einer Siegquote von 1,55 allemal.
Ein Selbstläufer wird es gegen die Russen aber ganz bestimmt nicht. Vor allem nicht mit der wackeligen Defensive. In den letzten fünf Pflichtspielen stand nicht mehr die Null. Ein Problem, das sich schon durch die ganze Saison zieht. RB hat deswegen schon viele Punkte liegengelassen. Acht Führungen konnte der Vizemeister nicht erfolgreich über die Zeit retten. Die Abwehr steht diesmal also besonders unter Beobachtung der Fans. Viele werden es allerdings nicht sein. Bis Dienstag hat RB erst 18.000 Tickets verkauft. Die Begeisterung in Leipzig hält sich offenbar in Grenzen.
Zenit mit bester Offensive im Wettbewerb
Die anwesenden Zuschauer dürfen sich aber vielleicht auf viele Tore freuen. Mit Zenit gastiert eine Mannschaft in der Red Bull Arena, die es in dieser Saison im Europapokal richtig krachen lässt. In der Zwischenrunde verlor Zenit das Hinspiel mit 0:1 bei Celtic Glasgow. Den Rückstand hat man im anschließenden Heimspiel mit 3:0 aber locker umgebogen. Dabei erzielten die Russen schon ihre Tore 18, 19 und 20 im laufenden Wettbewerb. Keine andere Mannschaft ist so torgefährlich. Dafür ist St. Petersburg hinten ebenso anfällig wie die Leipziger. Beim Sieg gegen die Schotten blieb man erstmals seit sieben Spielen wieder ohne Gegentreffer. Das klingt ja fast schon nach Toren auf beiden Seiten. Die Quote dafür beläuft sich auf 1,75. Sind es außerdem 4 oder mehr Treffer im Spiel, dann 3,1.
Wie man Zenit bezwingen kann, das hat Celtic vorgemacht, auch wenn es den Schotten nicht für das Achtelfinale gereicht hat. Diese Niederlage war übrigens die einzige in den letzten neun Europapokalspielen der Petersburger. Diesmal muss Zenit mit Leandro Paredes zwar auf einen ganz wichtigen Spieler verzichten, aber trotzdem sind sie in Leipzig nicht chancenlos. Sollten sie nicht verlieren, gibt ODDSET 1,98 aus. Blickt man auf die Europapokal-Statistik der Leipziger, darf St. Petersburg auch zuversichtlich sein. Bisher hat RB erst eines von vier internationalen Heimspielen gewonnen und immer mindestens einen Gegentreffer zugelassen. Auch deshalb spricht Keeper Peter Gulacsi von einer „sehr, sehr großen Aufgabe“, die da am Donnerstagabend auf die Leipziger zukommt.
Zenit mit wenig Spielpraxis
Da müssen die Leipziger nun durch. In 90 Minuten kann einiges passieren. Und fußballerisch ist der Bundesligist gewiss nicht schlechter. Außerdem ist RB richtig eingespielt. Das kann man von den Gästen nicht behaupten. Zenit hat im neuen Jahr erst drei Pflichtspiele absolviert. Dabei reichte es nur zu einem Sieg gegen Celtic. Die Generalprobe hat St. Petersburg mit dem enttäuschenden 0:0 gegen Amkar Perm ebenfalls in den Sand gesetzt.
Außerdem kommt die Bilanz gegen deutsche Klubs den Leipzigern entgegen. In 16 Spielen holte Zenit fünf Siege. Achtmal ging man als Verlierer vom Platz. Das letzte Spiel auf deutschem Boden verlor man in der Champions-League-Saison 2014/15 bei Bayer Leverkusen mit 0:2. Und noch was: Bei zwei der letzten drei Anläufe schied Zenit im Achtelfinale aus. Dabei wurden alle drei Auswärtsspiele ohne eigenen Treffer verloren. Die Lage für Leipzig ist daher alles andere als aussichtslos.
Statistiken – die letzten 5 Spiele:
Voraussichtliche Aufstellung – so könnten sie spielen:
Leipzig: Gulacsi – Laimer, Orban, Upamecano, Klostermann – Kampl, Keïta – Sabitzer, Forsberg – Werner, Augustin
Zenit: Lunew – Smolnikow, Ivanovic, Mammana, Criscito – Jerochin, Osdojew, Polos, Kusjajew – Kokorin, Driussi
Mein Tipp:
Leipzig will unbedingt ins Viertelfinale und wird daher in Bestbesetzung auftreten. So ein Sieg würde auch Selbstvertrauen für die Liga geben. Zenit ist allerdings ein recht unangenehmer Gegner und außerdem recht erfahren. Es wird ein richtig enges Spiel. Ich lege mich einfach mal auf einen Heimsieg fest, bei dem beide Mannschaften treffen. Ich tippe auf ein 2:1 für Leipzig. Das bringt 6,75.