Am ersten Wochenende der Olympischen Winterspiele in Peking gibt es für die deutschen Athleten gleich die ersten Gelegenheiten auf erste Plätze. Im Skispringen von der Normalschanze haben Karl Geiger, Katharina Althaus oder das Mixed Team Goldchancen. Auch im Rennrodeln könnte es gleich an den ersten Wettkampftagen deutsche Erfolge zu feiern geben.
2018 holten Deutschland und Norwegen jeweils 14 Mal Gold. Weil die Skandinavier jedoch insgesamt 39 Medaillen und damit acht mehr als das deutsche Team sammelten, landeten sie am Ende im Medaillenspiegel auf Platz eins. Wer gewinnt nun in Peking den Medaillenspiegel?
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Drei Sportarten und etliche Goldchancen für deutsche Athleten
Im Skispringen, Rennrodeln und Bobfahren könnte Deutschland wie schon vor vier Jahren die eine oder andere Goldmedaillen holen. Die Skispringer Karl Geiger und Katharina Althaus belegten beim letzten Weltcup-Springen am vergangenen Sonntag in Willingen jeweils Rang zwei. Markus Eisenbichler zeigte am Sonntag einen tollen ersten Durchgang. Er musste sich aber aufgrund ungünstiger Windverhältnisse letztlich mit Rang zwölf begnügen.
Geiger führt bei den Männern den Gesamtweltcup an und Althaus ist bei den Frauen Zweite. Mit Marita Kramer fehlt ausgerechnet die Weltcup-Führende bei Olympia. Die Österreicherin verpasst die Spiele coronabedingt.
Das deutsche Mixed-Team wurde in Willingen zwar nur Vierter, krönte sich jedoch vor einem Jahr in Oberstdorf mit dem Weltmeistertitel. Die DSV-Athleten zählen neben Norwegen, den in Willingen siegreichen Slowenen und Japan zu den Topfavoriten auf Gold. Dasselbe gilt für das deutsche Herren-Team, das ebenfalls 2021 im Allgäu Weltmeister wurde und auch in Peking am Ende auf Platz eins landen könnte.
Im Rodeln hat bei den Einsitzern der Herren der schon feststehende Weltcup-Gesamtsieger Johannes Ludwig beste Siegchancen. Er gewann unter anderem die Generalprobe auf der Olympiabahn. Aber auch Routinier Felix Loch als Weltcup-Dritter ist zu beachten. Bei den Damen führt mit Julia Taubitz ebenfalls eine Deutsche den Weltcup der Einsitzer an. Und mit Titelverteidigerin Natalie Geisenberger macht sich eine weitere DSV-Athletin Hoffnungen auf Gold.
Erste Ränge gab es 2018 in Südkorea auch für die Doppelsitzer der Herren und im Teamwettbewerb zu bejubeln. Im besten Fall kann man diese Erfolge in Peking wiederholen.
Im Bobsport führen Francesco Friedrich & Co. mit dem Zweier- und dem Viererbob gleich zwei Weltcup-Wertungen an. Angelt sich Friedrich wie vor vier Jahren erneut zweimal Gold? Im Frauen-Zweierbob wollen mit Laura Nolte und Kim Kalicki zwei deutsche Teams Favoritin Elana Meyers Taylor (USA) das Leben so schwer wie möglich machen. Ähnlich ist die Situation im Skeleton bei den Männern: Martins Dukurs (Lettland) hat Gold im Blick, doch die Deutschen Axel Jungk und Thomas Grotheer sind in Lauerstellung.
Wie viele Medallien gewann Deutschland zuletzt bei Olympischen Winterspielen?
1998 | Nagano | 12 Gold | 9 Silber | 8 Bronze | 29 Gesamt | ||
2002 | Salt Lake City | 12 Gold | 16 Silber | 8 Bronze | 36 Gesamt | ||
2006 | Turin | 11 Gold | 12 Silber | 6 Bronze | 29 Gesamt | ||
2010 | Vancouver | 10 Gold | 13 Silber | 7 Bronze | 30 Gesamt | ||
2014 | Sotschi | 8 Gold | 6 Silber | 5 Bronze | 19 Gesamt | ||
2018 | Pyeongchang | 14 Gold | 10 Silber | 7 Bronze | 31 Gesamt |
Auch hier gibt es Goldchancen – zumindest in der Außenseiterposition:
Außenseiterchancen auf Gold gibt es in der nordischen Kombination, im Biathlon, im Ski Alpin und im Snowboarden.
In der nordischen Kombination holte Deutschland vor vier Jahren alle drei möglichen Goldmedaillen. Eine Wiederholung dieses Erfolges ist schwer möglich. Denn in dieser Saison kommen die Dominatoren mit Jarl Magnus Riiber und Johannes Lamparter aus Norwegen beziehungsweise Österreich. Dennoch hat der DSV mit Vinzenz Geiger , Eric Frenzel und Johannes Rydzek drei heiße Eisen im Feuer, die an guten Tagen um Gold mitkämpfen können.
Im Biathlon kommen die Favoriten ebenfalls aus Norwegen, dazu aus Frankreich und aus Schweden. Von den DSV-Athleten könnten am ehesten Benedikt Doll, Johannes Kühn oder die Männer-Staffel für eine Überraschung sorgen. Bei den Frauen darf man auf Denise Herrmann gespannt sein. Die routinierte Athletin hat sich in diesem Winter von vornherein voll auf Peking konzentriert.
Im Ski alpin gilt es aus deutscher Sicht im Slalom und in der Abfahrt genauer hinzuschauen. Lena Dürr (Slalom), Kira Weidle (Abfahrt) und Linus Straßer (Slalom) sorgten in diesem Weltcup-Winter bereits für deutsche Podestplätze beziehungsweise für einen Sieg.
Im Snowboarden ist unter anderem Ramona Hofmeister im Parallel-Riesenslalom zu beachten. Die Deutsche müsste jedoch insbesondere an Ester Ledecka (Tschechien) vorbeikommen, um sich den Traum von Gold zu erfüllen. Bei den Männern ist Martin Nörl zu beachten. Er ist Weltucp-Gesamtführender im Boardercross.
Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft der Männer könnte wie vor vier Jahren überraschen, als sie sensationell Silber holte – dieses Mal wäre die Halbfinal-Teilnahme schon ein toller Erfolg.