Schweiz fordert Spanien

Schweiz fordert Spanien

Die Gruppenphase der U21-EM in Georgien und Rumänien ist vorbei. Jetzt stehen die Viertelfinals vor der Tür. Am Samstag treffen die Spanier als Sieger der Gruppe B auf den Tabellenzweiten der Gruppe D aus der Schweiz. Die Rollen sind klar verteilt. Für die Spanier soll es nur ein weiterer Schritt in Richtung Titelgewinn sein.

In diesem Jahr wird es definitiv einen neuen U21-Europameister geben. Titelverteidiger Deutschland hat sich nach nur einem Punkt aus drei Spielen sang- und klanglos nach der Gruppenphase aus dem Turnier verabschiedet. Die Top-Favoriten gaben sich hingegen keine Blöße. England und Frankreich haben sich ohne Punktverlust ins Viertelfinale gespielt. Spanien hat sich mit sieben Zählern den Gruppensieg vor der Ukraine gesichert. Die Iberer haben den Titel bereits fünfmal gewonnen und allein dreimal in den letzten sechs Austragungen. Nachdem sie 2021 im Halbfinale scheiterten, wollen die Spanier diesmal wieder ins Finale.

Die nächste Hürde dazu kommt aus der Schweiz. Der Nachwuchs der Eidgenossen ist als punktschwächster Tabellenzweiter ins Viertelfinale eingezogen. Ein Sieg hat gereicht, um in der Gruppe D hinter Frankreich und vor den punktgleichen Italienern sowie Norwegern zu landen. Gegen Spanien sind die Schweizer klarer Außenseiter. Trotzdem könnte es eine enge Partie werden. Im März standen sich die beiden Teams schon einmal gegenüber. Spanien gewann nach zweimaligem Rückstand knapp mit 3:2. Anstoß zum insgesamt siebten Aufeinandertreffen ist am Samstag um 21:00 Uhr in der Superbet Arena – Giulesti in Bukarest.

Spanien U21 - Schweiz U21 im TV oder Livestream

Zu sehen gibt es das Spiel live ab 21:00 Uhr im Stream bei Ran.

Spanien mit starker Serie

Die Spanier haben sich den Einzug ins Viertelfinale redlich verdient. Schon nach den Siegen über Rumänien (3:0) und Kroatien (1:0) haben sich das Ticket für die K.o.-Runde vorzeitig gelöst. Da konnte man es am 3. Spieltag gegen die Ukraine auch etwas lockerer angehen lassen. Am Ende reichte es zu einem 2:2-Unentschieden. Kein Beinbruch, dennoch waren zwei Gegentore etwas unnötig und haben gezeigt, ganz unbezwingbar sind die Iberer da hinten nicht. Das war schon beim 3:2 im Testspiel gegen die Schweiz in März erkennbar. Trotzdem schaffen es die Spanier meistens, nicht als Verlierer vom Platz zu gehen. Die individuelle Qualität und die spielerischen Fähigkeiten sind einfach enorm. Daher sind sie auch seit 13 Spielen ungeschlagen. Zehn dieser Begegnungen wurden gewonnen. So wie vier direkte Duelle gegen die Schweiz. Dem stehen nur ein Unentschieden und eine Niederlage gegenüber. Eine richtig starke Bilanz.

Am Samstag werden die Spanier wieder von Beginn an versuchen, das Heft in die Hand zu nehmen und früh in Führung zu gehen. Dann wird es für die Schweizer richtig schwer, denn wenn es drauf ankommt, können die Iberer auch Defensive. Nicht umsonst stand hinten in drei der letzten fünf und und fünf der letzten acht Spiele die Null. Ohne eigenen Treffer blieb Spanien in den letzten 20 Spielen nur dreimal. Das war vor zwei Jahren beim 0:1 im EM-Halbfinale gegen Portugal, beim 0:1 in der EM-Quali gegen Russland und beim torlosen Remis im März dieses Jahres gegen die Franzosen. Sieht also ganz gut aus, dass es mit dem Einzug ins Halbfinale klappen könnte.

Fakten zum Spiel

  • Spanien ist seit 13 Spielen ungeschlagen (10S).
  • Spanien hat in den letzten 8 Spielen 5 Mal zu Null gespielt.
  • Spanien hat von 7 Duellen gegen die Schweiz nur 1 verloren (5S, 1U).
  • Die Schweiz hat 5 der letzten 7 Länderspiele verloren.
  • Die Schweiz stellt mit 8 Gegentoren die schwächste Defensive des Turniers.

Schweizer Käse in der Defensive

Die Schweiz ist schon ein Phänomen. Der 2:1-Auftaktsieg über Norwegen hat gereicht, um sich als Gruppenzweiter hinter Frankreich für das Viertelfinale zu qualifizieren. Dabei hatten sie sogar das schlechtere Torverhältnis im Vergleich zu den punktgleichen Italienern und Norwegern. Warum sie trotzdem weitergekommen sind? Weil sie im Dreiervergleich mit Italien und Norwegen vier Tore erzielt haben. Die Azzurri nur deren drei und die Skandinavier zwei. Damit haben sie bereits für eine Überraschung gesorgt, denn seit dem Finaleinzug 2011 konnte sich die Schweiz nicht mehr für eine Endrunde qualifizieren. Der Gegner damals war übrigens Spanien, das sich durch ein 2:0 in Dänemark den Titel holte. Jetzt hätten die Schweizer die Gelegenheit zur späten Revanche.

Zu euphorisch sollte man allerdings nicht sein, denn die Defensive der Eidgenossen stand bislang alles andere als sicher. Die Schweiz hat im laufenden Wettbewerb schon acht Gegentore zugelassen und damit mehr als jede andere teilnehmende Nation. Die Defensivprobleme hatten sie schon vor der EM, als sie in den Testspielen gegen Deutschland (1:3), Spanien (2:3) und Norwegen (2:3) jeweils drei Gegentore schlucken mussten. Daher hat die Schweiz auch nur zwei der letzten 7 Länderspiele gewonnen und gleich fünf verloren. Erschwerend kommt noch hinzu, dass man in den letzten vier Duellen gegen Spanien dreimal ohne eigenen Treffer blieb. Da müssen die Schweizer schon auf einen schlechten Tag der Spanier hoffen, um sich den Traum vom Halbfinale zu erfüllen.

Voraussichtliche Aufstellungen

Spanien

Agirrezabala

Martinez, Guillamon, Gila, Miranda

Blanco, Sancet, Veiga, Barrenetxea, Rodri

Abel Ruiz

Schweiz

Saipi

Blum, Stergiou, Omeragic, Vouilloz

Jashari, Imeri, Rieder, Males, Ndoye

Amdouni

Mein Tipp

Die Spanier haben bislang in jedem Spiel überzeugt. Das 2:2 gegen die Ukraine sollte man dabei nicht überbewerten. Die Schweiz hingegen hat sich gerade noch so ins Viertelfinale gezittert und sich mit einem krachenden 1:4 gegen Frankreich aus der Gruppenphase verabschiedet. Ich sehe die Nati auch diesmal so gut wie chancenlos. Spanien ist einfach eine Nummer zu groß und daher werden die Iberer die Partie auch mit 3:1 gewinnen. Dazu 4 oder mehr Tore im Spiel.

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