Frankreich – Deutschland im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 17:30 Uhr in der ARD Mediathek.
Frankreich – Deutschland: Same-same but different
Drei Mal gab es das Duell Frankreich – Deutschland in diesem Jahr schon – zwei mal in der Vorbereitung, ein Mal im in der Gruppenphase. Die Kontrahenten kennen sich in- und auswendig. Was sind die beiden Siege der Deutschen in diesen Partien wert? Inwiefern kann der deutliche Sieg über die Equipe vergangene Woche als Gradmesser herangezogen werden? Oder macht es mehr Sinn, die jüngste Leistung zu analysieren. Die war auf beiden Seiten außerhalb der Norm.
Beginnen wir mit dem Gastgeber. Frankreich schlug Kanada deutlich mit 82:73. Der Endstand zeigt, dass den favorisierten Kanadiern nichts gelang – oder ihnen nichts gelassen wurde. Denn die Defense der Franzosen stand sehr gut – auch dank einer Änderung in der Rotation. Die Führung nach dem 1. Viertel betrug schon 13 Punkte. Frankreich war physischer und stand insgesamt 42 Mal an der Freiwurflinie.
Auch weil die beiden neuen Starter Guerschon Yabusele und Isaia Cordinier auftrumpften. Es waren die Beiden, plus Veteran Evan Fournier, die Kanada alle neuen Distanzwürfe einschenkten. Fournier traf in der Crunch-Time dazu einen Dreier fast von der Mittellinie, um Kanadas Comeback im Keim zu ersticken. Comeback? Ja, das Team um Superstar Shai Gilgeous-Alexander kam auf bis zu 6 Punkte heran, ehe Fournier das Spiel entschied. Die Defense bei Les Bleus war bei diesem Turnier nicht immer sattelfest, griff aber dank der neuen Aufstellung, und auch der Atmosphäre. Die Zuschauer trieben ihr Team nach vorn – und zumindest zwei Akteure wuchsen über sich hinaus.
Deutschland erwischte keinen glänzen Start – im Gegenteil. Dem Weltmeister gelangen im 1Q gerade mal 11 Zähler gegen Griechenland. Hellas hatte ebenfalls eine Überraschung parat und attackierte die Zone nach Belieben. Deutschland kam im zweiten Abschnitt besser zurecht und stellte den 36:36-Gleichstand nach 20 Minuten her. Nach der Pause wendete sich das Blatt und die DBB-Auswahl gewann die 2. Halbzeit 40:27.
Wieder ein mal waren es Franz Wagner und Dennis Schröder, die ihr Team anführten und das erste Olympia-Halbfinale in Basketball-Deutschlands Geschichte möglich machten. Im Gruppenspiel gegen Frankreich dominierte der Weltmeister dank schnellerem Spiel und einer besseren Ausbeute aus der Distanz. Die Änderung in der französischen Rotation wird die Karten für dieses Halbfinale vielleicht neu mischen.
Frankreich – Deutschland: Die besten Wettoptionen
Mehr als 156,5 Punkte
Frankreich setzte die Ikonen Rudy Gobert und Evan Fournier gegen Kanada auf die Bank für Yabusele und Cordinier. Die Defense am Mann und Perimeter war hierdurch stärker. Coach Collet reagierte damit auf die kanadischen Stärken. Gegen Deutschland müsste es nicht wieder so kommen, denn der Weltmeister ist größer. Im Gruppenspiel betrug der Gesamtscore genau 156 Punkte. Diesmal wird’s leicht darüber liegen.
Sieg Deutschland
Deutschland hatte gegen Griechenland einige Probleme, bis der Knoten nach der Pause platzte. Coach und Team haben wieder mal bewiesen, dass sie innerhalb einer Partie hochschalten können. Nun geht’s wieder gegen den Gastgeber. Die Stimmung im Halbfinale wird ähnlich gut, wie gegen Kanada. Frankreich hat den Heimvorteil, Deutschland das bessere Team.
Mein Tipp
Hierbei half Les Bleus die physische Überlegenheit – die ist gegen Deutschland weg. Es kommt also auf die individuellen Leistungen der Führungsspieler an. Victor Wembanyama erwischte gegen Kanada einen schwarzen Tag – passiert das erneut, oder spielt er groß auf? Letzteres scheint wahrscheinlicher. Die Änderung der Line-up brachte aber auch mehr Shooting und Platz auf’s Parkett. Was auch gegen die DBB-Auswahl helfen könnte.
Trotzdem sollte Frankreich nicht erwarten, wieder 42 Mal an der Linie zu stehen. Kanada war einfach zu klein. Und was ist mit Deutschland? Der Weltmeister wurde von Griechenland geschockt und berappelte sich. Lernte aus der Anfangsphase und fand einen Weg, das erste Halbfinale der Verbandsgeschichte bei Olympischen Spielen klar zu machen. Wieder ein mal waren es Franz Wagner und Dennis Schröder mit wichtigen Leistungen.
Rudy Gobert wird im Halbfinale wieder mehr Spielzeit sehen, als nur drei Minuten. Der Trainerstab behielt mit seiner kontroversen Entscheidung recht und erhielt Monster-Leistungen von zwei Akteueren, die eigentlich nur Support liefern. Funktioniert das wieder? Trifft Evan Fournier wieder von der Mittellinie? Das Spiel bleibt bis zum Ende eng, auch aufgrund der Atmosphäre in der Halle.
Und am Ende setzt sich der Weltmeister knapp durch.