Am Ende war der Einzug in die entscheidende Playoff-Runde der Europa League für Eintracht Frankfurt ungefährdet. Zum Auftakt zwei Siege gegen Flora Tallinn, dann keine Probleme gegen den FC Vaduz. Doch jetzt wartet mit Racing Straßburg ein ganz anderes Kaliber. Die Franzosen rechnen sich durchaus Chancen aus, die Frankfurter aus dem Wettbewerb zu befördern. Voraussetzung dafür ist natürlich ein gutes Ergebnis im Hinspiel am Donnerstagabend. Anstoß ist um 20:30 Uhr im La Meinau.
Straßburg - Frankfurt im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 20:30 Uhr bei RTL Nitro.
Racing noch sieglos gegen deutsche Klubs
Die Gastgeber aus Straßburg werden sicherlich hochmotiviert in die kommenden Duelle mit der Eintracht gehen. Durch den Sieg im Ligapokal in der vergangenen Saison hat sich Racing die Chance gewahrt, erstmals seit 13 Jahren wieder in der Hauptrunde eines Europapokals dabei zu sein. Dies will man sich natürlich nicht entgehen lassen. Der Weg in die Playoffs war für den Tabellenelften der Vorsaison nicht gerade ein Selbstläufer. Gegen Maccabi Haifa (3:1, 1:2) setzten sich die Franzosen nur aufgrund der besseren Tordifferenz durch. Auch die Spiele gegen Lokomotiv Plovdiv (beide 1:0) waren hart umkämpft. Aber wenn man jetzt schon so weit gekommen ist, dann will man auch den letzten Schritt machen.
Den Grundstein dafür wollen die Straßburger im eigenen Stadion legen. Da hat man in dieser Saison bislang drei Spiele absolviert und ist noch ungeschlagen (2 Siege, 1 Unentschieden) . Auch vergangene Saison fuhr man im La Meinau Achtungserfolge gegen Paris (1:1), Lyon (2:2) oder Marseille (2:2) ein. Die Hoffnung ist also berechtigt, die schwache Bilanz gegen deutsche Klubs etwas aufzubessern.
In vier Duellen reichte es bisher nur zu einem Unentschieden. Drei Vergleiche wurden verloren. Diese Spiele liegen mittlerweile aber schon 40 Jahre zurück und sollten jetzt nicht unbedingt als Maßstab dienen. Die derzeitige Form der Franzosen ist in Ordnung. Mehr aber auch nicht. Von fünf Pflichtspielen wurde nur eines verloren. In der heimischen Liga kam man gegen Metz (1:1) und Reims (0:0) jedoch nicht über ein Unentschieden hinaus. Trotzdem ist man in Straßburg fest davon überzeugt, dass man die Frankfurter ärgern kann. Der Ex-Bundesliga und Racing-Profi Peter Reichert sieht das ähnlich. Die Eintracht sei zwar richtig stark, aber:
Racing hat ebenfalls einen Lauf. Der Klassenerhalt nach dem Aufstieg, im letzten Jahr der Pokalsieg und jetzt die EL-Teilnahme – das muss man erst mal nachmachen. Für mich gibt es keinen Favoriten, da wird die Tagesform entscheiden.
Fakten zum Spiel:
- Frankfurt hat fünf von sieben Vergleichen gegen französische Klubs gewonnen.
- Straßburg wartet nach vier Spielen gegen deutsche Klubs noch auf den ersten Sieg (1 Unentschieden, 3 Niederlagen).
- Straßburg ist im eigenen Stadion noch ungeschlagen (2 Siege, 1 Unentschieden).
- Frankfurt hat alle sechs Pflichtspiele in dieser Saison gewonnen und blieb in den letzten vier Spielen dreimal ohne Gegentor.
- Racing hat erst einmal in sechs Pflichtspielen öfter als einmal getroffen.
Frankfurt drängt auf die Vorentscheidung
Da sieht es bei den Frankfurtern schon deutlich besser aus. Neun der letzten zehn Spiele konnten die Hessen siegreich gestalten. Vier davon in der Europa-League-Quali. Zudem der Sieg im Pokal gegen Mannheim (5:3) und das 1:0 gegen Hoffenheim zum Bundesliga-Auftakt. Die Eintracht ist schon wieder fast bei 100 Prozent. Die Abgänge von Luka Jovic und Sebastien Haller fallen bislang noch nicht ins Gewicht. Auch in Straßburg wird man sich gewiss nicht hinten reinstellen, sondern von Beginn an versuchen, das Spiel zu machen und sich mit einigen Auswärtstoren in eine gute Ausgangsposition zu bringen.
Respekt wird man vor dem kommenden Gegner natürlich haben, Angst sicherlich nicht. Dafür waren die Duelle mit Klubs aus Frankreich aus Sicht der Eintracht einfach zu erfolgreich. Vor allem in der jüngsten Vergangenheit. Letzte Saison fegte Frankfurt Olympique Marseille mit 4:0 aus dem eigenen Stadion. In Frankreich reichte es zu einem 2:1. 2013/14 musste man gegen Bordeaux ran. Beide Spiele wurden ohne Gegentor gewonnen (3:0, 1:0). Insgesamt steht die Bilanz gegen Französische Klubs bei fünf Siegen und zwei Niederlagen. Darauf kann man aufbauen. Jetzt in Straßburg nachlegen, und der Einzug in die Gruppenphase ist den Hessen fast nicht mehr zu nehmen. Frankreich-Experte Kevin Trapp warnt trotzdem vor zu viel Euphorie:
Ich kenne Straßburg aus meiner Pariser Zeit. Das ist ein unangenehmer Gegner, der physisch sehr stark ist und Fußball spielen will und kann.
Voraussichtliche Aufstellungen
Straßburg
Sels
Carole, Mitrovic, Kone, Simakan
Sissoko, Ndour, Lienard, Corgnet, Zohl
da Costa
Frankfurt
Trapp
Abraham, Hasebe, Hinteregger
Fernandes, Torro
da Costa, Kostic
Kamada
Rebic, Paciencia