Die Ausgangslage in der Gruppe D ist nach dem 1. Spieltag wie es erwartet wurde. Frankreich und die Niederlande liegen mit drei Zähler gleichauf an der Spitze, dahinter folgen Polen und Österreich, die noch auf den ersten Punktgewinn warten. Dabei war zum Auftakt durchaus was drin. Die Polen kassierten erst in den Schlussminuten den Gegentreffer zum 1:2 gegen Oranje, Österreich unterlag Frankreich durch ein Eigentor knapp mit 0:1. Weitere Ausrutscher darf man sich nicht mehr erlauben. Im direkten Duell am Freitagabend sind drei Punkte Pflicht. Anstoß ist um 18:00 Uhr im Olympiastadion Berlin.
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Zu sehen gibt es das Spiel live ab 18:00 Uhr in der ARD und bei Magenta Sport.
Polen vor Beginn einer neuen Serie?
Für die Polen bedeutete die Auftaktniederlage gegen die Elftal das Ende einer Serie von acht ungeschlagenen Spielen unter dem neuen Trainer Michal Probierz. Zuvor wurden unter seiner Führung sechs Begegnungen gewonnen, zweimal holten die Polen ein Unentschieden. Nun heißt es gegen Österreich, eine neue Serie zu starten und sich die Chance auf das Achtelfinale offenzuhalten. Die größten Hoffnungen setzen die Polen dabei auf die Rückkehr von Robert Lewandowski. Der Barca-Star hat das Auftaktspiel verletzungsbedingt verpasst, sollte aber am Freitag aller Voraussicht nach wieder dabei sein. Bislang hat Lewa gegen die Österreicher allerdings nicht getroffen. Immerhin, wenn er gegen die Alpenkicker auf dem Feld stand, haben die Polen nicht verloren. In den letzten Duellen im Rahmen der EM-Qualifikation 2019 nahmen die Bialo-Czerwoni daheim ein 1:0 mit, auswärts gab’s ein torloses Remis.
Insgesamt spricht die Bilanz mit fünf Siegen, zwei Unentschieden und drei Niederlagen ebenfalls für die Polen, deren letzte Niederlage gegen Österreich mittlerweile schon 30 Jahre zurückliegt. Natürlich haben die Polen die Qualität, ihre Serie gegen Österreich auszubauen. Es wird allerdings viel auf die Tagesform ankommen. Wenn die nicht passt, könnte es gut und gerne eine weitere Niederlage setzen. So wie in der zittrigen Qualifikation, die die Polen nur über den Umweg Playoffs realisieren konnten. In der nicht sonderlich starken Gruppe mit Albanien, Tschechien, Moldau und den Färöern gelangen nur drei Siege und zwei Unentschieden. Drei Begegnungen wurden verloren. Vor allem in der Defensive hatten die Polen große Probleme, was drei Gegentreffer gegen Moldau (2:3) oder Tschechien (1:3) verdeutlichten. Ohne eigenen Treffer blieben die Polen zuletzt vor zehn Spielen. Mit Lewa an Bord, soll das auch so bleiben. Mal sehen, ob der frühere Bundesliga-Torschützenkönig von den Österreichern gestoppt werden kann. Interessanter Fakt übrigens: Polen hat noch nie zwei EM-Spiele in Folge verloren. Dann sollte ja diesmal zumindest ein Unentschieden drin sein.
Fakten zum Spiel
- Polen kassierte nach acht ungeschlagenen Spielen in Folge zum Auftakt gegen die Niederlande (1:2) die erste Niederlage unter Trainer Michael Probierz.
- Polen ist in Pflichtspielen gegen Österreich ungeschlagen (3S, 2U).
- Polen hat noch nie zwei EM-Spiele in Folge verloren.
- Österreich blieb beim 0:1 gegen Frankreich erstmals seit 18 Spielen torlos.
- Österreich hat nur 2 der letzten 17 Spiele verloren (12S, 3U).
Österreich wills nochmal wissen
Die Österreicher stellen vielleicht ihre stärkste Nationalmannschaft aller Zeiten. In den letzten Jahren ist das ÖFB-Team vom Underdog zu einem ernstzunehmenden Gegner für die Top-Nationen gereift. Das mussten unter anderem schon Deutschland oder Italien erfahren, die beide unter der Ära Ralf Rangnick gegen die Österreicher verloren haben. Überhaupt sind Niederlagen unter dem deutschen Trainer selten geworden. Genauer gesagt hat Österreich nur zwei der vergangenen 17 Spiele verloren. Neben der Auftaktpleite gegen Frankreich gab’s noch ein 2:3 in der Qualifikation gegen Belgien. Dem stehen starke zwölf Siege und drei Unentschieden gegenüber. Das zeigt nur zu gut, dass man die ÖFB-Kicker keinesfalls unterschätzen sollte, zumal sie gegen die Franzosen erstmals seit 18 Spielen ohne eigenen Treffer blieben.
Auch gegen Frankreich wäre ein Tor drin gewesen, doch in den entscheidenden Momenten waren die Österreicher einfach zu nachlässig. Dass das Gegentor auch noch von einem eigenen Spieler erzielt wurde, machte den gebrauchten Tag zum EM-Auftakt perfekt. Jetzt muss die Mannschaft Charakter zeigen. Dass es in dieser Gruppe schwer werden wird, war ohnehin klar. Dennoch sollte es nach wie vor der Anspruch sein, noch irgendwie das Achtelfinale zu erreichen. Das geht nur mit einem Sieg über die Polen. Es wäre zum zweiten Mal in Folge, dass die Österreicher diesem Traum realisieren könnten. Bei der EM 2020 scheiterte man erst in der Runde der letzten 16 am späteren Sieger Italien. Das zeigt die starke Entwicklung der vergangenen Jahre. Das Aus in der Gruppenphase wäre demnach sogar ein Rückschlag.
Voraussichtliche Aufstellungen
Polen
Szczesny
Bednarek, Dawidowicz, Kiwior
Romanczuk
Frankowski, Moder, Zielinski, Zalewski
Lewandowski, Swiderski
Österreich
Pentz
Posch, Danso, Trauner, Mwene
Seiwald, Laimer
Wimmer, Baumgartner, Sabitzer
Gregoritsch