Mit den Bayern und Leipzig haben sich bereits zwei Top-Titelkandidaten aus dem DFB-Pokal verabschiedet. Für Dortmund die große Chance, sich nach 1965, 1989, 2012, 2017 und 2021 zum sechsten Mal zum Pokalsieger zu machen. Dazu müssen die Schwarz-Gelben im Achtelfinale aber erst noch am VfB Stuttgart vorbei. Die Schwaben spielen eine überragende Saison und haben den BVB schon in der Liga mit dem 2:1-Heimsieg die Grenzen aufgezeigt. Auch der VfB rechnet sich im Pokal einiges aus. Schon in der vergangenen Saison hat man es bis ins Halbfinale geschafft. Anstoß zum Achtelfinal-Topspiel ist am Mittwochabend um 20:45 Uhr in der MHP Arena in Stuttgart.
Stuttgart - Dortmund im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 20:45 Uhr bei Sky und im ZDF.
Stuttgart mit Offensivpower zum Sieg?
In der letzten Saison wären die Stuttgarter fast abgestiegen. Nun spielen sie um die Champions-League-Plätze mit und dürfen sich auch Hoffnung auf den vierten Sieg im DFB-Pokal nach 1954, 1958 und 1997 machen. Die Gastgeber gehen als Tabellendritter der Bundesliga in den Achtelfinal-Kracher gegen den BVB. Die letzten drei Pflichtspiele haben sie allesamt gewonnen. Darunter war neben dem 1:0 in der zweiten Pokalrunde gegen Union Berlin auch ein 2:1-Erfolg daheim gegen Borussia Dortmund. Damit kommt der VfB jetzt schon auf überragende zwölf Siege in 15 Pflichtspielen. Dem stehen gerade mal drei Niederlagen gegenüber. Stuttgart fährt nicht nur die nötigen Ergebnisse ein, sondern überzeugt auch auf dem Platz. Bei allen bisherigen Siegen in der Liga haben sie mindestens zwei Tore erzielt und lediglich gegen Heidenheim (0:2) blieben sie gänzlich ohne Torerfolg. In der Liga haben nur die Bayern (43) und Leverkusen (38) öfter getroffen als der VfB (33). Hinzu kommt die stabile Defensive (15 Gegentore), die nur von den Münchnern (9), Bayer (11) und Leipzig (13) übertroffen wird.
Daher stehen die Stuttgarter auch vor dem BVB in der Tabelle. Mittlerweile sogar schon um fünf Punkte. Die Cannstätter befinden sich voll auf Kurs in Richtung Champions League. Und warum nicht nebenbei im Pokal für Furore sorgen? Mit den Torjägern Serhou Guirassy und Deniz Undav scheint derzeit alles möglich zu sein. Das Duo war in dieser Saison schon an 30 Toren direkt beteiligt. Einfach nur überragend. Ebenso wie die Heimstärke. Saisonübergreifend haben die Schwaben nur eines der letzten elf Spiele im eigenen Stadion verloren und acht gewonnen. Der VfB ist definitiv bereit, gegen Dortmund ein weiteres Highlight folgen zu lassen. Es wäre schon wieder der vierte Pflichtspielsieg in Folge.
Fakten zum Spiel
- Stuttgart hat von den letzten 11 Heimspielen 8 gewonnen und nur 1 verloren.
- Stuttgart stellt die drittbeste Offensive und die viertbeste Defensive der Liga. Klingt nach Königsklasse.
- Stuttgart konnte nur 1 der letzten 5 Heimspiele gegen Dortmund gewinnen, ist aber seit 2 Spielen im eigenen Stadion ungeschlagen.
- Dortmund wartet auswärts seit 3 Spielen auf den nächsten Sieg (2U, 1N).
- Dortmunds letzte Niederlage datiert von 11.11. Damals unterlag man in Stuttgart mit 1:2.
Dortmund mit Personalsorgen
Die Borussia hat sich gerade erst ein 1:1-Unentschieden bei Bundesligaprimus Bayer Leverkusen erkämpft. Zwar hätte man gerne die drei Punkte mitgenommen, doch aufgrund des Spielverlaufs kann man mit einem Zähler sicherlich zufrieden sein. Der Rückstand zu Platz eins ist damit zumindest nicht größer geworden. Außerdem war es das dritte ungeschlagene Pflichtspiel in Serie nach dem 4:2 daheim gegen Gladbach und dem 3:1 bei der AC Mailand in der Champions League. Nächstes Ziel ist natürlich, in allen drei Wettbewerben zu überwintern. In Europa haben sie das schon geschafft. Jetzt fehlt im Grunde nur noch ein Sieg gegen Stuttgart, um das Jahr versöhnlich ausklingen zu lassen. Obwohl man das Gastspiel in der Liga am 11. Spieltag mit 1:2 verloren hat, sind Niederlagen in Stuttgart eher eine Seltenheit beim BVB. In den letzten 13 Auswärtsspielen beim VfB mussten sie sich nur zweimal geschlagen geben. Darunter war 2015/16 auch ein 3:1-Erfolg im Pokal. Es war der erste Sieg in diesem Wettbewerb in Stuttgart. Die ersten beiden Gastspiele wurden verloren. Insgesamt kam die Borussia dreimal weiter, zweimal schieden sie aus.
Diesmal wird es besonders wichtig sein, die VfB-Offensive nicht zur Entfaltung kommen zu lassen, doch genau das könnte problematisch werden. Der BVB hat nämlich mit erheblichen Personalproblemen zu kämpfen. Zwar wird der gegen Leverkusen ausgewechselte Nico Schlotterbeck aller Voraussicht nach wieder dabei sein, hinter dem Einsatz von Niklas Süle steht jedoch weiterhin ein Fragezeichen. Ebenso wie hinter Ramy Bensebaini. Sicher nicht dabei sind Gio Reyna, Sebastien Haller, Julien Duranville, und Felix Nmecha. Für die Offensive der Dortmunder nicht unbedingt förderlich. Die muss nämlich deutlich gefährlicher werden, als das zuletzt der Fall war. Beim 1:2 in Stuttgart in der Liga erarbeiteten sich die Dortmunder kaum Torchancen. So ähnlich war es auch am Wochenende beim 1:1 in Leverkusen. Das muss diesmal besser werden. Ansonsten könnte der BVB bald wie die Bayern und Leipzig vom Fernseher aus zuschauen, wie die Konkurrenz um das Ticket in Berlin kämpft.
Voraussichtliche Aufstellungen
Stuttgart
Nübel
Vagnoman, Anton, Zagadou, Mittelstädt
Karazor, Millot
Silas, Führich
Undav, Guirassy
Dortmund
Kobel
Wolf, Hummels, Schlotterbeck, Ryerson
Can, Sabitzer
Reus, Brandt, Bynoe-Gittens
Füllkrug