Der VfB Stuttgart hat sich vor zwei Jahren mit dem starken neunten Tabellenplatz aus der 2. Bundesliga zurückgemeldet. Letzte Saison war es schon enger. Mit 33 Zählern landete der VfB nur aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber der Hertha aus Berlin auf dem 15. Tabellenplatz. Jetzt stehen sich die beiden Klubs erneut gegenüber und die Ausgangslage ist fast identisch. Diesmal aber belegen die Hauptstädter den 15. Platz und der VfB hat das schlechtere Torverhältnis. Bis zur Winterpause wollen die Schwaben den unteren drei Rängen fernbleiben. Dazu wäre ein Sieg gegen die Alte Dame von Vorteil. Das ist in der vergangenen Spielzeit nicht gelungen, doch unter dem neuen Coach Michael Wimmer läuft es daheim richtig rund. Anstoß ist am Dienstag um 20:30 Uhr.
Stuttgart - Berlin im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 20:30 Uhr bei Sky.
Stuttgart mit schwacher Saison
Beim VfB wollte man eigentlich so schnell wie möglich raus aus dem Tabellenkeller, um nicht wie im Vorjahr um den Klassenerhalt zittern zu müssen. Dieses Ziel hat man Stand jetzt klar verpasst. Selbst der Trainer wurde schon getauscht. Pellegrino Matarazzo wurde durch Michael Wimmer ersetzt. Unter der Interimslösung geht es langsam wieder aufwärts. Trotzdem spiel Stuttgart nach 13 Spieltagen die historisch zweitschwächste Saison im deutschen Oberhaus nach 2015/16. Nur elf Punkte und 16:24 Tore nach 13 Spielen. Weniger haben nur Aufsteiger Schalke (6) und der VfL Bochum (7) gesammelt. Höchste Zeit also, was zu ändern. Zum Glück für die Stuttgarter findet das kommende Ligaspiel gegen die Hertha wieder im eigenen Stadion statt. Dort ist der VfB unter Wimmer immer noch ungeschlagen. Auf das 4:1 gegen Bochum folgte das starke 6:0 im Pokal gegen Bielefeld und zuletzt ein 2:1 in der Liga gegen den FC Augsburg. Sollte Stuttgart auch diesmal unter Wimmer gewinnen, hätte er ebenso viele Punkte auf der Trainerbank geholt, wie sein Vorgänger in den letzten 29 Pflichtspielen seiner Amtszeit. Das klingt doch schon mal ganz vielversprechend.
Wettbewerbsübergreifend drei Heimsiege in Serie sind den Stuttgartern als Bundesligist zuletzt 2012 gelungen. Damals waren es sogar deren fünf. Allerdings hat der VfB in keinem seiner letzten 28 Bundesliga-Heimspiele hinten die Null halten können. Das ist der derzeitige Negativrekord aller aktiven Bundesligisten. Hinzu kommt, dass die Gastgeber seit mittlerweile vier Spieltagen auf einen Sieg an einem Dienstag im deutschen Oberhaus warten (1 Unentschieden, 3 Niederlagen). Dabei blieb man sogar dreimal ohne eigenen Treffer. Angesichts der Tatsache, dass man daheim nicht die Null halten kann, hört sich das nicht gerade vielversprechend an. Ebenso wenig, wie die letzten Vergleiche mit der Hertha. Stuttgart konnte gegen die Berliner seit drei Spielen nicht mehr gewinnen, obwohl sie sogar zur Halbzeit zweimal vorne lagen. Immerhin hat man daheim keines der letzten sechs Duelle verloren. Dreimal reichte es sogar zum Sieg, dreimal gab’s ein Unentschieden. Auch diesmal würde man gerne wieder was mitnehmen, wie Wimmer betonte:
Hertha BSC hat eine interessante und spannende Mannschaft mit einem sehr guten Trainer. Sie spielen einen intensiven Fußball und sind vor allem nach Ballgewinn sehr stark. Die Mannschaft arbeitet gut. Wir wollen wie gegen Augsburg auftreten: mit Wucht nach vorne spielen und unsere Fans mitnehmen. So stelle ich mir unseren Fußball vor. Wir freuen uns auf die nächsten beiden Spiele.
Fakten zum Spiel:
- Stuttgart hat unter Interimstrainer Michael Wimmer alle drei Pflichtspiele daheim gewonnen.
- Stuttgart wartet seit 3 Spielen auf den nächsten Sieg gegen die Hertha (2 Unentschieden).
- Daheim ist der VfB jedoch seit 6 Spielen gegen Berlin ungeschlagen.
- Hertha BSC hat nur 1 der letzten 8 Auswärtsspiele in der Bundesliga gewonnen.
- Letzte Saison holte die Hertha gegen den VfB 4 Punkte. Mehr waren es gegen keinen anderen Klub.
Hertha ungern am Dienstag
Die Hertha hat nur eines der letzten acht Ligaspiele gewonnen und zuletzt sowohl in Bremen (0:1) als auch gegen die Bayern (2:3) keine Punkte mehr geholt. Dadurch ging es vom 13. wieder auf den 15. Tabellenplatz nach unten. Sollte man jetzt auch gegen den VfB verlieren, würde man das letzte Ligaspiel des Jahres auf dem Relegationsplatz bestreiten. Gewinnt man, kann man mit ziemlicher Sicherheit auf einem Nichtabstiegsplatz in die Winterpause gehen. Es steht also durchaus schon was auf dem Spiel für die Hauptstädter. An den VfB hat man ganz gute Erinnerungen. Letzte Saison holte man aus den direkten Duellen vier Punkte. Gegen keinen anderen Klub waren es mehr. Auch die vier erzielten Tore aus diesen beiden Spielen sollten zuversichtlich stimmen. Wäre da nicht die schwache Auswärtsbilanz in diesem Jahr. In fremden Stadien holte die Hertha bislang nur einen Sieg und vier Punkte aus sechs Spielen. Weniger haben nur Stuttgart (3), Schalke (2) und Bochum (0) geholt. Saisonübergreifend war es sogar nur ein Erfolgserlebnis aus den letzten acht Auswärtsspielen.
Noch dazu kommt die schwache Statistik an einem Bundesliga-Dienstag. Stuttgart ist zwar seit vier, Berlin aber sogar seit sechs Spielen an diesem Wochentag sieglos. Dabei reichte es nur zu zwei Unentschieden und nur eines der letzten neun Dienstagsspiele wurde gewonnen. Da muss deutlich mehr kommen. Vielleicht ja gegen den VfB, denn Trainer Sandro Schwarz scheint den VfB-Code langsam geknackt zu haben. Hat er sein erstes Duell als Chefcoach gegen die Schwaben noch verloren, konnte er die letzten vier Vergleiche mit seinen Klubs gewinnen. Vorausblickend auf das Gastspiel in Stuttgart sagte Schwarz:
Wir bleiben bei uns und bei der Art, wie wir Fußball spielen wollen. Das ist richtig und wichtig. Leistung und Haltung stimmen meistens. Das wird ein kampfbetontes Spiel. Wir müssen gut verteidigen und unsere Chancen nutzen. Wir wissen, wie die Tabellensituation ist. Wir hadern jetzt aber nicht mit unserem Schicksal oder mit Glück, das haben wir in den letzten Wochen auch nicht getan. Wir müssen in einigen Sachen besser werden, das ist Fakt.
Voraussichtliche Aufstellungen
Stuttgart
Müller
Anton, Mavropanos, Zagadou, Sosa
Endo, Ahamada
Tiago Tomas, Führich
Pfeiffer, Guirassy
Hertha
Christensen
Kenny, Rogel, Kempf, Plattenhardt
Tousart, Serdar
Boetius
Lukebakio, Selke, Richter