Während der Woche ist es für die Bayern und Dortmund in der Champions League nicht gerade gut gelaufen. Die Münchner unterlagen daheim gegen Inter Mailand mit 1:2, der BVB ging beim FC Barcelona sogar mit 0:4 unter. Abgehakt. Vor den Rückspielen steht schließlich der Klassiker zwischen den beiden deutschen Vorzeigeklubs auf dem Programm. Die Bayern wollen einen weiteren Schritt zum Titel machen, Dortmund seinen Aufwärtstrend in der Bundesliga fortsetzen. Das Hinspiel im Signal-Iduna-Park endete mit einem 1:1-Unentschieden. Anstoß zum 112. Bundesliga-Duell ist um 18:30 Uhr in der Allianz Arena.
Bayern – Dortmund im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 18:30 Uhr bei Sky.
Bayern mit offener Rechnung FC Bayern München 1,4
Die Bayern haben sich nach der Pleite gegen Bochum (2:3) und dem Remis bei Union (1:1) wieder gefangen und zuletzt gegen St. Pauli (3:2) und Augsburg (3:1) sechs Punkte geholt. Auch gegen Inter konnte man sich in der Königsklasse nicht viel vorwerfen. Die Italiener waren einfach cleverer und haben ihre wenigen Chancen genutzt. Jetzt will man sich gegen Dortmund das nötige Selbstvertrauen für das Rückspiel in Mailand zurückholen und den BVB nach zwei sieglosen Duellen endlich mal wieder in die Knie zwingen. Im Hinspiel reichte es für den FCB nur zu einem Punkt. Das letzte Heimspiel in der Allianz Arena hat man vergangene Saison sogar mit 0:2 verloren. Drei sieglose Spiele gegen die Borussia gab es in der Bundesliga seit zwölf Jahren nicht mehr. Allein mit Blick auf die Tabelle wäre es eine Überraschung, wenn die Münchner am Samstag nicht die drei Punkte mitnehmen würden. Erstmals seit 2015 ist diese Partie nämlich kein Spitzenspiel mehr. Die Bayern rangieren 27 Zähler vor dem BVB. Die Gastgeber haben in der laufenden Saison nur zwei, Dortmund schon elf Spiele verloren.
Auch die Heimstatistik spricht Bände. In 55 Bundesliga-Duellen in München gingen die Bayern 35 Mal als Sieger hervor und verloren nur zehnmal. Neun der letzten zehn Aufeinandertreffen im eigenen Stadion konnte der Rekordmeister für sich entscheiden. Garant für den Erfolg war dabei die Offensive, die in den letzten 16 Vergleichen 49 Mal einnetzte. Das sind mehr als drei Tore pro Spiel im Schnitt. Drei Treffer haben gegen den BVB nur dreimal nicht zum Sieg gereicht. Da teilte man sich die Punkte. Zuletzt war das im Mai 2006 beim 3:3 in München der Fall. Sollten die Verletzungen wie schon gegen Inter nicht zu schwer wiegen, ist für die Bayern auch diesmal wieder alles drin. Dass man den Fokus bereits auf Mailand legt, wies Trainer Vincent Kompany im Vorfeld entschieden zurück:
Wir sind in einer Saisonphase, in der alles wichtig ist, jeder Moment, jede Minute. Wir können nicht richtig priorisieren – alles ist wichtig und hat seine Priorität. Dass es ein Klassiker ist, kommt als besondere Zutat hinzu.
Fakten zum Spiel
- Die Bayern sind seit 2 Spielen gegen Dortmund sieglos (1U, 1N). Dreimal in Folge ohne Sieg blieb man zuletzt zwischen 2010 und 2013.
- Die Bayern erzielten in den letzten 16 Duellen satte 49 Tore, macht drei Treffer pro Spiel.
- Die Bayern sind mit 37 Punkten (12S, 1U, 1N) die Nummer 1 der Heimtabelle, Dortmund mit 14 Punkten die Nummer 12 der Auswärtstabelle (4S, 2U, 8N).
- Dortmund hat die letzten beiden Ligaspiele gewonnen und in der Tabelle von 10 auf 5 Zähler zum 4. Platz verkürzt.
- Dortmund hat keines der letzten 4 Ligaspiele gegen einen Tabellenführer verloren (1S, 3U).
Dortmund im Aufwärtstrend Borussia Dortmund 6,5
Der BVB war eigentlich schon raus aus dem Kampf um die Top-Vier. Zehn Punkte Rückstand hatten die Schwarz-Gelben noch vor zwei Spieltagen. Dann aber folgten zwei Siege gegen die direkten Konkurrenten aus Mainz (3:1) und Freiburg (4:1) und plötzlich ist man wieder bis auf fünf Zähler dran. Einziges Problem nur, in München muss man fast nachlegen. Ansonsten hätte das mit der Aufholjagd nicht viel gebracht. Nur hinten reinstellen wird in München sicher nicht klappen. Jetzt gilt es, wie schon im Vorjahr mit dem nötigen Selbstvertrauen zur Sache gehen und es so machen wie zuletzt Bochum oder St. Pauli. Beide haben in München mindestens zweimal getroffen. Das sollte auch für die BVB-Offensive um Serhou Guirassy möglich sein. Der BVB-Knipser hat in der Rückrunde schon achtmal eingenetzt und damit öfter als jeder andere Spieler ligaweit.
Was den Dortmundern noch in die Karten spielen könnte, ist die Ansetzung des Klassikers zwischen zwei Champions-League-Spieltagen. Da haben die Bayern bekanntlich Probleme. In dieser Saison ließen sie schon siebenmal Punkte liegen (5S, 2N), wenn kurz vorher oder danach ein Spiel in der Königsklasse auf dem Plan stand. Wäre die Partie gegen die Münchner daheim, wären die Chancen aber sicherlich größer. Auswärts ist Dortmund in dieser Saison einfach nur Mittelmaß. Das belegen lediglich 14 Punkte aus 14 Spielen. Nur fünf Klubs nahmen in der Ferne weniger mit. Ein entscheidender Faktor könnte der Trainer sein. Niko Kovac kennt die Bayern natürlich ganz genau. Schließlich war er sowohl als Spieler als auch als Trainer für den FCB im Einsatz. Das war schon während seiner Zeit bei der Eintracht ein Trumpf, die er 2018 bei seinem bis dato letzten Trainerduell mit den Bayern zu einem 3:1-Erfolg und damit zum Pokalsieg führte. Der Kroate hat bereits klargestellt, worauf es am Samstag ankommen wird:
Wir müssen 100 Prozent geben, eine andere Mentalität als in Barcelona an den Tag legen. Nur das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass wir das Spiel gegen einen Meisterschaftsaspiranten gewinnen. Wir müssen bereit sein, viel zu laufen und die Momente, die wir bekommen, richtig zu nutzen. Dann geht’s darum, dass jeder mutig ist, um nach vorne zu kommen. Wenn du versuchst, 90 Minuten nur zu verteidigen, wird es sehr schwer. Wir müssen eiskalt sein.
Voraussichtliche Aufstellungen
Bayern
Urbig
Laimer, Dier, Kim, Stanisic
Kimmich, Joao Palhinha
Olise, Müller, Gnabry
Kane
Dortmund
Kobel
Can, Anton, Bensebaini
Adeyemi, Brandt, Groß, Ryerson
Chukwuemeka
Guirassy, Beier