Magdeburg – Dresden: Ungleiche Vorzeichen im Elb-Clasico

Magdeburg – Dresden: Ungleiche Vorzeichen im Elb-Clasico

Der 1. FC Magdeburg gegen Dynamo Dresden im Elb-Clasico. Die beiden Rivalen gehörten einst zu den erfolgreichsten Mannschaften der ehemaligen DDR. Mittlerweile haben sich die Kräfteverhältnisse etwas verschoben. Zwar spielen beide in der 3. Liga, doch während Magdeburg um den Klassenerhalt kämpft, will Dynamo beim großen Rivalen nur einen weiteren Schritt in Richtung 2. Bundesliga machen.

Am Samstag steigt in der 3. Liga der insgesamt 83. Elb-Clasico zwischen dem 1. FC Magdeburg und Dynamo Dresden. In diesem Spiel geht es um weit mehr als nur drei Punkte. Der direkte Vergleich geht mit 40 zu 22 Siegen klar an die Dresdner. Magdeburgs letzter Sieg datiert aus dem Jahr 2007. Diesmal wäre ein Erfolg für die Gastgeber aus Sachsen-Anhalt besonders wichtig. Damit könnte sich der FCM bereits aus der Abstiegszone verabschieden. Für Dresden ist die Ausgangslage gänzlich anders. Dynamo thront nach wie vor an der Tabellenspitze und ist fest entschlossen, diese auch beim alten Rivalen zu verteidigen. Anstoß ist um 14:00 Uhr in der MDCC-Arena.

Magdeburg - Dresden im TV oder Livestream

Zu sehen gibt es das Spiel live ab 14:00 Uhr bei Magenta Sport.

Daten und Fakten zum Spiel

Magdeburg und das Heimproblem

In Magdeburg hat man sich den Saisonverlauf schon etwas anders vorgestellt. Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga sollte es nach Rang 14 aus der Vorsaison endlich wieder nach oben gehen. Stattdessen dümpelt der FCM wieder in den Abstiegsregionen umher. Magdeburg hat nur einen Zähler mehr auf dem Konto als das Tabellenschlusslicht aus Lübeck. Zumindest wurden zuletzt die Duelle gegen die direkten Konkurrenten aus Unterhaching (2:0) und Duisburg (2:1) gewonnen. Dann folgten allerdings Niederlagen in Halle (0:1) und gegen 1860 München (0:3) ohne eigenen Treffer. Daheim wartet man nun schon seit Anfang November auf das nächste Erfolgserlebnis. Schwerer als gegen Dresden könnte die Aufgabe am Samstag kaum sein.

In der heimischen MDCC-Arena lassen die Magdeburger einfach zu viele Punkte liegen. Bei gerade einmal zwei Siegen aus zehn Spielen und neun gesammelten Punkten ist der Traditionsklub aus Sachsen-Anhalt das heimschwächste Team der Liga. Auch die Offensive ist daheim mit lediglich acht Toren erschreckend harmlos. Mal sehen, ob Trainer Thomas Hoßmang die letzten Prozent aus seinen Spielern herauskitzeln kann. Bei einer weiteren Niederlage könnte es das ansonsten schon gewesen sein für den Fußballlehrer, der in Magdeburg schon seit längerer Zeit angezählt ist. Hoßmang:

Wir müssen alle am Wochenende ans Limit gehen. Ansonsten sind wir chancenlos. Wir müssen unsere Aufgaben läuferisch und taktisch erfüllen und als Team auftreten. Das benötigen wir, um ein gutes Spiel abzuliefern und sie so zu beschäftigen, dass wir um die drei Punkte spielen und die drei Punkte hier belassen.

Fakten zum Spiel:

  • Magdeburg ist das heimschwächste Team der Liga (9) mit der zweitschwächsten Heim-Offensive (8 Tore).
  • Magdeburg konnte keines der letzten sechs Duelle mit Dresden gewinnen (3 Niederlagen, 3 Unentschieden). Der letzte Erfolg gelang 2007 mit einem 1:0 Heimsieg in der Regionalliga.
  • Dresden hat auswärts noch nie unentschieden gespielt (6 Siege, 5 Niederlagen).
  • Dynamo weist mit +14 (34:20) die zweitbeste Tordifferenz der Liga auf.
  • Dresden hat die letzten beiden Auswärtsspiele jeweils mit 0:1 verloren.

Dresden auswärts zu unbeständig

In Dresden richtet sich der Blick im Gegensatz zu Magdeburg klar in Richtung 2. Bundesliga. Seit dem 12. Spieltag rangieren die Sachsen in den Top-Drei und seit Mitte Dezember sind sie ununterbrochen Tabellenführer der 3. Liga. Die Konkurrenz hat durch die beiden Auswärtspleiten zuletzt bei Türkgücü München und in Mannheim (jeweils 0:1) aber schon aufgeholt. Daher müssen die Dresdner aufpassen, nicht durchgereicht zu werden. Bei einer weiteren Niederlage könnte es sogar bis auf Rang vier nach unten gehen. Entsprechend groß ist auch der Druck bei den Gästen, die ihre starke Serie gegen den FCM unbedingt ausbauen wollen.

In der 3. Liga hat Dresden noch kein Spiel gegen Magdeburg verloren (1 Sieg, 2 Unentschieden). Auch in der 2. Bundesliga in der Saison 2018/19 war dies nicht der Fall (2 Unentschieden). Mittlerweile ist man gegen den Elb-Rivalen seit sechs Spielen ungeschlagen. Die starke Offensive der Gäste soll es auch diesmal richten. Fraglich ist nur, ob Dynamo die zahlreichen Ausfälle kompensieren kann. In der Innenverteidigung fehlen Kevin Ehlers und Sebastian Mai gesperrt. Hinzu kommen die Verletzungen von Chris Löwe, Robin Becker, Marco Hartmann und Patrick Weihrauch. Trainer Markus Kauczinski rechnet mit einer ganz schweren Aufgabe:

Auf uns wartet ein Derby. Daher wissen wir auch, dass es zur Sache gehen wird und wir uns noch steigern müssen. Uns erwartet eine Mannschaft, die im Abstiegskampf steckt und es um jeden Punkt geht. Deswegen wird es wieder ein heißer Tanz.

Voraussichtliche Aufstellungen

Magdeburg

Behrens

Bittroff, Müller, Burger

Jacobsen, Jakubiak

Ernst, Obermair

Granatowski, Sane, Bertram

Dresden

Broll

Großer, Knipping, Kwadwo

Stark, Will

Königsdörffer, Mörschel, Meier

Hosiner, Daferner

Mein Tipp

Die Magdeburger müssen endlich mal anfangen, regelmäßig daheim zu punkten. Ansonsten wird das mit dem Klassenerhalt richtig schwierig. Gegen Dresden braucht es keine zusätzliche Motivation. Der FCM hat nun die große Chance, den Tabellenführer zu stürzen und weiteres Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben in der Liga zu sammeln. Da es in den letzten Duellen immer richtig eng war, könnte ich mir diesmal ein Unentschieden vorstellen. Nach dem 1:0 im Hinspiel für Dynamo will ich diesmal auf ein 1:1 gehen. Mit einer Magdeburger Führung zur Pause .

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