Der vorerst letzte Vergleich der beiden Vereine in der 2. Bundesliga fand am 18. Dezember 2011 statt, als man sich an der Ostsee 2:2 trennte – nun endlich kommt es in dieser Spielklasse zur Neuauflage des Ost-Duells. Beiden Klubs gelang in der vergangenen Saison der Aufstieg aus der 3. Liga. Und beide starteten gut in die neue Spielzeit: Nach drei Partien stand Dynamo mit sieben Punkten auf Platz zwei, Hansa war mit vier Punkten immerhin Neunter. Anpfiff des brisanten Spiels im Ostseestadion ist um 20.30 Uhr.
Obwohl die Corona-Inzidenz in Rostock seit mehreren Tagen über 50 liegt, findet das Ostderby übrigens vor 15.000 Fans statt: Das Land Mecklenburg-Vorpommern weichte die Corona-Ampel für diese Begegnung extra auf – erlaubt wären bei diesem Wert eigentlich nur 2.500 Fans gewesen. Unter den 15.000 Fans werden auch mehr als 1.000 Gästefans aus Dresden dabei sein.
Der letzte Meister und der letzte Vizemeister der DDR
Übrigens: Vor 30 Jahren stiegen beide Vereine schon einmal gemeinsam auf – und zwar in die Bundesliga: Hansa als letzter Meister der DDR, Dynamo als Vizemeister der damaligen NOFV-Oberliga. Zu dieser Zeit eine dicke Überraschung: Rostock galt in der DDR meistens als Außenseiter, Dynamo hingegen trat als Serienmeister in Erscheinung.
Rostock gegen Dresden im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 20:30 Uhr bei Sport 1 und Sky Bundesliga.
Rostock: „Die Fans lechzen danach, dass wir Dresden schlagen“
Hansa-Coach Jens Härtel muss auf Stammkeeper und Kapitän Markus Kolke verzichten, den muskuläre Probleme plagen. Für Kolke dürfte aller Voraussicht nach der junge Luis Klatte zwischen den Pfosten stehen. Des Weiteren stehen die langzeitverletzten Tobias Schwede und Maurice Litka nicht zur Verfügung. Härtel erwartet dennoch gegen Dynamo eine Partie „auf Augenhöhe“ – die man unbedingt gewinnen will:
„Die Fans – und auch wir – lechzen danach, dass wir Dresden schlagen“,
erklärt Härtel. Doch das werde „eine Monsteraufgabe“: Dynamo, das wie Hansa den Klassenerhalt als Saisonziel ausgegeben hat, reist in Topform an die Ostsee. Trotzdem braucht sich Rostock nicht zu verstecken: Am vorherigen Spieltag holte man dank des Tores von Edeljoker Ridge Munsy einen Punkt in Heidenheim (1:1), das DFB-Pokal-Heimspiel gegen denselben Gegner gewann man 3:2 nach Verlängerung. Auch hier schoss Munsy das entscheidende dritte Tor für Hansa:
„Wir wollen Punkte holen – egal, wie der Gegner heißt“,
sagte der Schweizer Stürmer mit kongolesischen Wurzeln dem ndr.
Fakten zum Spiel:
- John Verhoek erzielte bereits zwei Tore für Rostock.
- Für Dresden traf traf Christoph Daferner bereits dreimal.
- Dresden hat keines der bisherigen vier Pflichtspiele 2021/22 serloren.
- Rostock feierte zuletzt im Jahr 2011 einen Sieg gegen Dresden: Am 9. April gab es zu Hause einen 1:0-Erfolg.
- In der Vorsaison gab es in der 3. Liga in Dresden ein torloses Remis, in Rostock einen 3:1-Sieg für Dynamo. Es war zugleich für Rostock das einzige Spiel 2020/21 mit mehr als zwei Gegentoren
- Dresden gewann in Rostock auch die beiden Auswärtsspiele davor jeweils mit 3:1.
- Rostock ist seit acht Pflichtspielen gegen Dynamo sieglos (davon vier Remis). Von den vier Zweitligaduellen verlor Dresden keines (zwei Siege, zwei Remis).
Dynamo: Hält die Schmidt-Serie in Rostock?
Mit sehr viel Selbstbewusstsein macht sich die Elf von Trainer Alexander Schmidt auf den Weg nach Mecklenburg-Vorpommern. Aus den bisherigen drei Ligaspielen holte man zwei Siege und ein Remis, Torverhältnis 6:1. Schmidt:
„Wir hoffen, dass es im Stadion ganz schnell still wird.“
Seitdem Schmidt in der 3. Liga bei Dresden das Traineramt übernommen hat, sind die Sachsen mit neun Siegen und zwei Unentschieden immer noch ungeschlagen.
Im November 2020 gewann Dynamo in Rostock 3:1. Unter den Torschützen: Christoph Daferner. Der 23-Jährige trifft nun auch eine Klasse höher – drei Treffer hat er bereits auf seinem Konto.
Luca Herrmann, Brandon Borrello, Patrick Weihrauch, Kevin Ehlers und voraussichtlich auch Robin Becker werden in Rostock fehlen – doch Schmidt könnte nach wie vor auf die Elf zurückgreifen, die überraschend Hannover mit 2:0 in die Schranken wies.
Überhaupt wolle man nicht die ganze Woche vom Gegner reden, sondern sich auf seine eigenen Stärken konzentrieren, so Schmidt: „Wenn wir unser intensives Spiel auf den Platz bringen, muss uns Rostock erstmal schlagen“.
Voraussichtliche Aufstellungen
Rostock
L. Klatte
N. Neidhart, T. Meißner, D. Roßbach, J. Meier
H. Behrens, B.-B. Bahn
C. Rizzuto, S. Ingelsson, S. Mamba
J. Verhoek
Dresden
K. Broll
M. Akoto, M. Sollbauer, T. Knipping, C. Löwe
Y. Stark
M. Schröter, J. Kade
H. Mörschel
R. Königsdörffer, C. Daferner