Am Montagabend kommt es in der 2. Bundesliga noch einmal zu einem richtigen Kracher. Der 1.FC Nürnberg empfängt den FC St. Pauli. Die Gastgeber sind mit sieben Punkten aus drei Spielen gut in die Saison gestartet. Dann aber folgte eine schwache Vorstellung gegen Aue (1:3) und der Club kassierte seine erste Saisonniederlage. Den Patzer will man gegen die Hamburger wieder ausbessern. St. Pauli muss den Ausfall mehrerer Leistungsträger verkraften.
Nürnberg mit neuem Spielsystem?
In Nürnberg hat man die Länderspielpause dazu genutzt, „um ein paar Dinge nachzujustieren“, wie Cheftrainer Michael Köllner vor dem Spiel gegen die Hamburger erklärte. Heißt im Klartext: Nach dem Ausfall von Sebastian Kerk, der in den ersten vier Pflichtspielen auf sechs Torvorbereitungen kam, muss das Spielsystem etwas abgeändert werden. Stuttgarts Neuzugang Tobias Werner soll im neu einstudierten 3-4-3 ein ganz entscheidender Faktor werden. Möglicherweise wird dieses System schon am Montag zum Einsatz kommen. Bei den Testspielen gegen Windsbach (13:1) und Dukla Prag (1:1) war der Flügelstürmer schon zweimal für jeweils eine Halbzeit dabei. Außerdem kann Köllner mittlerweile auf Neuzugang Ewerton zurückgreifen, der nach Trainingsrückstand zur Alternative in der Innenverteidigung geworden ist.
Von den Testspielen war Köllner schon angetan. Man habe „viele gute Dinge gesehen“. Jetzt wird es aber entscheidend sein, „dass wir am Montag wieder in den Rhythmus finden“. Offensivspieler Edgar Salli wurde gegenüber der „Bild“ sogar noch konkreter: „Gegen St. Pauli müssen wir gewinnen, um nach der Niederlage nicht in eine Negativspirale zu kommen“, so der 25-Jährige: „Unser Ziel ist der Aufstieg!“
Neun Verletzte bei Pauli
Davon träumt man auch beim FC St. Pauli. Die Kiez-Kicker müssen in Nürnberg aber gleich auf mehrere Leistungsträger verzichten. Insgesamt fallen neun Spieler aus. Besonders Innenverteidiger Lasse Sobiech, Mittelfeldspieler Christopher Buchtmann sowie Stürmer Aziz Bouhaddouz sind in der Mannschaft von Trainer Olaf Janßen kaum zu ersetzen. Letzte Saison erzielten Bouhaddouz und Buchtmann beim 1:1 und 2:0 gegen den Club alle drei Tore für die Norddeutschen. Trotzdem will man sich bei den Gästen nicht beklagen. Dann müssen eben andere Spieler einspringen und das Beste daraus machen. „Ich bin mir sicher, dass wir dem 1. FC Nürnberg alles abverlangen werden“, sagte Janßen zuversichtlich.
Die Frage ist nur, wer in Buchtmanns Abwesenheit die Tore erzielen soll. Der 25-Jährige hat für drei der bisherigen vier Treffer der Hamburger gesorgt. Wichtig wird daher sein, erst einmal in der Defensive nichts anbrennen zu lassen. Dann könnte man in Nürnberg durchaus ein Unentschieden oder gar einen Sieg mitnehmen. Die Gastgeber haben nämlich schon sieben Treffer auf dem Konto und in allen bisherigen Ligaspielen getroffen. Steht Pauli aber hinten sicher und erkämpft sich mindestens einen Punkt in Nürnberg, kann man für die doppelte Chance eine Quote von 1,50 abgreifen. Das ist den Norddeutschen bei den letzten sechs Gastspielen bei den Franken immerhin dreimal gelungen.
Ebenfalls interessant: In vier der letzten fünf Aufeinandertreffen gab es nie mehr als 2,5 Tore. Das könnte auch diesmal wieder der Fall sein. ODDSET hat dafür eine Quote von 1,75 im Angebot. Außerdem könnte sich ein Tipp darauf lohnen, dass beide Mannschaften nicht treffen. Auch das gab es im selben Zeitraum viermal. Hierfür gibt es 1,90.
Statistiken:
Die letzten 5 Spiele:
Nürnberg:
N 1:3 Aue (Liga)
U Union Berlin (Liga)
S 2:1 Duisburg (Pokal)
S 1:0 Regensburg (Liga)
S 3:0 Kaiserslautern (Liga)
Die letzten direkten Vergleiche:
0:2 Nürnberg – St. Pauli
1:1 St. Pauli – Nürnberg
1:0 Nürnberg – St. Pauli
0:4 St. Pauli – Nürnberg
1:0 St. Pauli – Nürnberg
St. Pauli:
S 1:0 Heidenheim (Liga)
N 0:3 Darmstadt (Liga)
N 1:2 Paderborn (Pokal)
U 2:2 Dresden (Liga)
S 0:1 Bochum (Liga)
Der direkte Vergleich:
13 Siege Nürnberg, 8 Unentschieden, 8 Siege St. Pauli
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Nürnberg: Kirschbaum – Valentini, Petrak, Margreitter, Leibold – Löwen – Teuchert, Behrens, Möhwald, Salli – Ishak
St. Pauli: Himmelmann – Dudziak, Avevor, Schoppenhauer, Buballa – Nehrig, Flum – Sobota, Daheli, Sahin – Allagui
Mein Tipp:
St. Pauli kann den Ausfall von neun Spielern nur schwer kompensieren. Ein Punktgewinn in Nürnberg wäre für die Hamburger daher schon ein Erfolg. Ich denke aber, dass der FCN nach der Niederlage gegen Aue die passende Reaktion zeigt und das Spiel knapp gewinnt. Ich tippe auf ein 1:0 für den Club. Damit klettern sie wieder auf den vierten Tabellenplatz. Pauli muss die Rückkehr in die obere Tabellenhälfte noch etwas verschieben. Dieser Ergebnistipp bringt 6,75. 0-1 Tore 3,25.