Der 1. FC Köln hat nach dem 1:1 gegen Schlusslicht Regensburg die Reißleine gezogen und sich vor dem 33. Spieltag der 2. Bundesliga sowohl von Sportdirektor Christian Keller als auch von Trainer Gerhard Struber getrennt. Nach nur einem Sieg aus den letzten fünf Spielen sah man in Köln offenbar keinen Ausweg mehr. Der Vorsprung zum dritten und vierten Tabellenplatz beträgt nur noch drei Punkte. Die Tabellenführung hat man vergangene Woche an den HSV abgegeben. Jetzt könnte man Hamburg am Freitagabend beim Gastspiel in Nürnberg zumindest zwischenzeitlich wieder überholen. Für Nürnberg geht es nach dem 1:3 gegen Elversberg um nichts mehr. Der Aufstieg ist rechnerisch nicht mehr möglich und nach unten ist auch alles klar. Trotzdem würde man die starke Heimbilanz gegen den Effzeh gerne weiter ausbauen. Anstoß ist um 18:30 Uhr im Max-Morlock-Stadion.
Nürnberg – Köln im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 18:30 Uhr bei Sky.
Alles locker in Nürnberg 1. FC Nürnberg 4,5
Die Nürnberger waren zwischenzeitlich mal das beste Team der Rückrunde und durften selbst mal am Aufstieg schnuppern. Dieses Thema hat sich spätestens seit der 1:3-Heimpleite vom vergangenen Wochenende gegen die SV Elversberg erledigt. Sieben Punkte zu Rang drei sind rechnerisch nicht mehr aufzuholen. Immerhin steht auch schon der Klassenerhalt fest, so dass man die Saison im Grunde locker ausklingen lassen könnte. Ganz so locker dann vielleicht auch wieder nicht, denn den eigenen Fans ist man doch noch einiges schuldig. Seit dem Derbysieg gegen Fürth am 26. Spieltag konnten die Franken kein Heimspiel mehr gewinnen. Genau in diesen Spielen hat man die Chance auf den Aufstieg liegengelassen. 0:3 gegen den HSV, 2:3 gegen Paderborn und eben das 1:3 gegen die SVE. Die Klubs aus dem oberen Tabellendrittel scheinen für die Nürnberger doch noch eine Spur zu groß zu sein. Dazu zählt auch der 1. FC Köln. Wäre da nicht die starke Heimbilanz gegen die Domstädter.
Nürnberg hat gegen Köln seit fast 35 Jahren kein Spiel mehr im eigenen Stadion verloren. Die letzte Niederlage gab es im Oktober 1990 in der Bundesliga. Seitdem wurden neun weitere Spiele absolviert, acht Siege eingefahren und nur einmal endete das Spiel mit einem Unentschieden. Die Punkteteilung gab’s im April 2000 beim bislang einzigen Heimduell mit dem Effzeh in der 2. Bundesliga. Zumindest das sollte doch positiv stimmen, am Freitag nicht mit leeren Händen dazustehen. Dass man es daheim besser kann als zuletzt, haben die Franken ja auch schon bewiesen. Vor dem 1:2 gegen Hannover, eine von vier Niederlagen aus den letzten fünf Heimspielen, blieb Nürnberg vor heimischer Kulisse achtmal in Folge ungeschlagen. Vielleicht kann man den Lauf gegen Köln ja doch nochmal fortsetzen. Für die Rheinländer würde es dann nochmal richtig eng werden.
Fakten zum Spiel
- Nürnberg hat 4 der letzten 5 Heimspiele verloren (1S).
- Nürnberg ist gegen Köln seit 9 Ligaspielen im eigenen Stadion ungeschlagen (8S, 1U).
- Nürnberg konnte in der 2. Bundesliga noch nicht gegen Köln gewinnen (1U, 2N).
- Köln konnte nur 1 der letzten 5 Ligaspiele gewinnen (2U, 2N).
- Köln hat in der Rückrunde nur in 5 von 15 Spielen öfter als einmal getroffen.
Köln mit dem Funkel-Effekt 1. FC Köln 1,68
Auf Tabellenplatz zwei den Trainer zu wechseln, kommt jetzt auch nicht alle Tage vor. Beim 1. FC Köln ist es nun passiert. Zu durchwachsen waren die Leistungen der vergangenen Wochen. Wirkliche Fortschritte in der Entwicklung der Mannschaft waren nicht unbedingt zu erkennen. Die Unzufriedenheit war sogar so groß, dass neben dem Trainer auch der Sportdirektor gehen musste. Geholt wurde Friedhelm Funkel als Feuerwehrmann, der den Effzeh schon einmal in dieser Rolle zum Klassenerhalt in der Bundesliga führte. Jetzt soll er die Domstädter genau dort hinbringen. Vielleicht schon an diesem Wochenende mit einem Sieg in Nürnberg. Sollte die Verfolger aus Elversberg und Paderborn patzen, wäre Köln durch. Wenn es doch nur so einfach wäre. Die Gäste haben nur eines der letzten fünf Ligaspiele gewonnen (2U, 2N). Das Torverhältnis ist schlechter als das der Verfolger. Da ist schon richtig Druck auf dem Kessel.
Das größte Problem bleibt einfach die Offensive. Mit 47 Toren stellt Köln den schwächsten Angriff aller Klubs aus den Top-Sieben. Das konnte man bislang nur mit der starken Defensive kompensieren, doch auch die konnte seit dem 1:0 am 25. Spieltag in Ulm nicht mehr die Null halten. Dann passiert es eben, dass lediglich ein eigener Treffer nicht zum Sieg reicht. In der Rückrunde haben die Gäste nur in fünf Begegnungen öfter als einmal selbst eingenetzt. Hoffnung macht das 3:1 aus dem Hinspiel und der Schwung, den man sich durch den Trainerwechsel erhofft. Jetzt muss Funkel zeigen, dass er auch diesmal das Feuer in Köln löschen kann. Vielleicht ist dann am Sonntagabend schon alles klar mit dem Aufstieg.
Voraussichtliche Aufstellungen
Nürnberg
Reichert
Drexler, Knoche, Janisch, Gruber
Jander, Yilmaz, Lubach
Justvan
Emreli, Antiste
Köln
Schwäbe
Thielmann, Hübers, Heintz, Finkgräfe
Martel, Huseinbasic
Lemperle, Waldschmidt, Maina
Downs