Braunschweig – Kiel: Stolpert auch der Tabellenführer?

Braunschweig – Kiel: Stolpert auch der Tabellenführer?

Nach dem Sieg über Ingolstadt empfängt Eintracht Braunschweig am Freitag Holstein Kiel. Können die Niedersachsen auch den Tabellenführer stürzen? Dann wäre der Abstiegskampf kein Thema mehr. Für die Störche geht es um die Herbstmeisterschaft.

Es ist noch nicht die Saison von Eintracht Braunschweig. Letztes Jahr um diese Zeit hatte der BTSV schon zehn Siege auf dem Konto und 33 Punkte gesammelt. Das würde auch in der laufenden Saison Platz eins bedeuten. Stattdessen sind es bisher magere vier Dreier und 21 Zähler. Vor dem Spiel in Ingolstadt hat Trainer Torsten Lieberknecht schon den Abstiegskampf ausgerufen. Seine Spieler haben den Wink verstanden. Prompt wurde der FCI mit 2:0 abgefertigt und die Niedersachsen sind bis auf den neunten Platz geklettert. Jetzt will man gegen Tabellenführer Holstein Kiel den nächsten Schritt nach oben machen. Auf einmal ist der Relegationsplatz nur noch acht Punkte entfernt. Nichts, was man in einer halben Saison nicht aufholen könnte.

Braunschweig nur Außenseiter?

Und warum sollte es nicht klappen gegen den Spitzenreiter? Ingolstadt ist personell sicher nicht schlechter aufgestellt als Kiel. Und Holstein kam gegen den FCI nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. Gut, das hat zwar nichts mit dem Vergleich zwischen der Eintracht und den Störchen zu tun, aber erwähnenswert ist es schon. Angesichts des bisherigen Saisonverlaufs muss man die Braunschweiger im Duell mit dem Spitzenreiter aber als Außenseiter ansetzen. Zu durchwachsen waren die bisherigen Ergebnisse im Eintracht-Stadion. Genauer gesagt waren es erst drei Siege in acht Spielen. Dem stehen schon zwei Niederlagen gegenüber. Macht Rang neun in der Heimtabelle. Einfach Mittelmaß.

 

 

Bei den Kielern sieht die Auswärtsstatistik etwas besser aus. 14 ihrer 32 Punkte holten die Gäste in fremden Stadien. Nur Nürnberg (15) ist da noch erfolgreicher. Von sieben Spielen hat Holstein nur eines verloren. Hinzu kommen starke 19 Auswärtstore. Das kann keine andere Mannschaft toppen. Nur gut dass die Eintracht defensiv wenig zulässt. 18 Gegentreffer sind der zweitbeste Wert der Liga. Sind mehr als 2,5 Tore drin am Freitag? Falls ja, 1,55.

Kiel verliert nicht gegen Top-Teams

Hinzu kommt noch die starke Bilanz des Aufsteigers gegen die Spitzenmannschaften der Liga. Mittlerweile ist man zwar seit drei Spielen sieglos, aber ein 2:2 in Nürnberg, das 0:0 gegen Ingolstadt und zuletzt ein 2:2 gegen Düsseldorf können sich trotzdem sehenlassen. Kiel hat es geschafft, die direkte Konkurrenz auf Abstand zu halten. Keine Niederlage gegen einen Großen. Und das als Aufsteiger. Das will schon was heißen. Ob Braunschweig in dieser Saison zu den großen Mannschaften gezählt werden kann, darf jeder selbst entscheiden. Mit dem 2:0 gegen den FCI hat die Eintracht ihr Potential aber wieder einmal angedeutet.

Vor den Störchen habe man daher zwar „Respekt, wie vor jedem Gegner, aber keine Angst“, das bekräftigte Keeper Jasmin Fejzic im Vorfeld. Genau so müsse man auch ins Spiel gehen. Dann sind auch gegen Kiel drei Punkte möglich. Immerhin „gibt es in dieser Liga keine Top-Favoriten“. Von daher ist die Marschrichtung klar: „Heimsieg“. Die Quote für die Eintracht: 2,9.

Revanche für das Pokal-Aus?

Schaut man auf den direkten Vergleich, werden die Chancen der Gastgeber nicht geringer. In der 2. Bundesliga stand man sich zwar erst zweimal gegenüber, doch diese beiden Duelle gingen ohne Gegentor an die Braunschweiger. Auch in Liga 3 blieben die Niedersachsen in zwei Vergleichen unbesiegt. Insgesamt spricht die Head-to-Head-Statistik mit 11-5-5 klar für die Eintracht. Aber Vorsicht! So lange liegt das letzte Duell noch gar nicht zurück. Im August setzten sich die Störche vor heimischer Kulisse im DFB Pokal mit 2:1 durch. Für Braunschweig ist jetzt die Chance zur Revanche gekommen.

Für Kiel könnte alles andere als ein Sieg den Verlust der Tabellenführung bedeuten. Trainer Markus Anfang wäre das allerdings egal. Auch die Herbstmeisterschaft interessiert ihn nicht. Nur „wie wir Fußball spielen“. Und bei einer so „variablen Mannschaft mit einem sehr guten Umschaltspiel“ wie die Braunschweiger, kann man schon einmal Punkte lassen. In erster Linie geht es darum, wieder das eigene Spiel durchzuziehen und nicht zu verlieren. Wäre in Braunschweig sicherlich nicht schlecht. Die Quote auf die Doppelte Chance mit 1,23 auch nicht. Also dann, auf zum nächsten Unentschieden aus Kieler Sicht?

Statistiken:

Die letzten 5 Spiele:

Braunschweig:

S 2:0 Ingolstadt (Liga)

N 2:3 Nürnberg (Liga)

U 2:2 Bielefeld (Liga)

U 2:2 Darmstadt (Liga)

U 1:1 Dresden (Liga)

Die letzten 5 Duelle:

2:1 Kiel – Braunschweig

1:1 Kiel – Braunschweig

2:1 Braunschweig – Kiel

3:0 Kiel – Braunschweig

1:0 Braunschweig – Kiel

Kiel:

U 2:2 Düsseldorf (Liga)

U 0:0 Ingolstadt (Liga)

U 2:2 Nürnberg (Liga)

S 3:0 Dresden (Liga)

U 1:1 Darmstadt (Liga)

Die Head-to-Head-Statistik:

11 Siege Braunschweig, 5 Unentschieden, 5 Siege Kiel

So könnten sie spielen:

Braunschweig: Fejzic – Becker, Breitkreuz, Valsvik, Kijewski – Samson – Zuck, Hochscheidt, Hernandez, Khelifi – Abdullahi

Kiel: Kronholm – Herrmann, Schmidt, Czichos, van den Bergh – Kinsombi – Schindler, Mühling, Drexler, Seydel – Ducksch

Mein Tipp:

Doch, man kann durchaus von einem Spitzenspiel sprechen, wenn Braunschweig am Freitag auf den Tabellenführer trifft. Wäre das 2:0 gegen den FCI nicht gewesen, hätte ich mich auf einen Sieg der Kieler festgelegt. Nun aber traue ich der Eintracht auch gegen die Störche einen Punktgewinn zu. Zum Sieg wird es aber nicht ganz reichen. Ich tippe auf ein 2:2. Das gab es immerhin zweimal in den letzten fünf Spielen beider Mannschaften. Dafür gibt es eine Quote von 11. 4 Tore oder mehr: 2,45.

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