Spiel sieben: Mehr Showdown geht nicht!

Spiel sieben: Mehr Showdown geht nicht!

Im DEL-Playoff-Finale steht es 3:3 nach Siegen, nun kommt es in München (Do., 19:30 Uhr) zum entscheidenden siebten Spiel. Berlin gewann die beiden letzten Spiele – das Momentum ist nun beim Showdown auf Seiten der Eisbären. Oder schlägt der Meister und eigentliche Favorit München doch noch einmal zurück?

Showdown in München: Eisbären können Historisches schaffen

In Spiel sieben in der Olympia-Eissporthalle können beide Mannschaften Außergewöhnliches erreichen: Gewinnen die Berliner, dann wären sie das erste Team in der DEL-Historie, das einen 1:3-Rückstand noch in einen 4:3-Sieg in einer Playoff-Final-Serie umbiegen würde und sich noch zum Meister küren würde. Im Fall eines Münchner Sieges würden die Bullen ihren dritten Titel in Serie nach 2016 und 2017 einfahren. Dies gelang in der DEL-Geschichte zuvor nur den Eisbären zwischen 2011 und 2013 sowie den Adler Mannheim zwischen 1997 und 1999.

So läuft es bei München:

Zu nervös, zu undiszipliniert – und am Ende einfach nur platt aufgrund der vielen Strafen, die man kassiert hatte:  München zeigte in Spiel sechs in der Hauptstadt keine meisterliche Vorstellung und unterlag verdient mit 3:5 Toren. „Wir haben zu viele Strafen genommen. In den Playoffs ist es entscheidend, von der Strafbank wegzubleiben. Denn jede Strafe raubt der Mannschaft Kraft“, sagte Stürmer Patrick Hager.

Die ersten 35 Minuten hielten die Bullen die Partie noch offen und lagen nur mit 1:2 hinten. Doch nach einem nicht-geahndeten Check an Jason Jaffray brannten bei den Gästen die Sicherungen durch; es folgten drei Strafzeiten, die verhinderten, dass man zurück ins Spiel fand.

Stattdessen zogen die Eisbären zu Beginn des letzten Drittels auf 3:1 und 4:1 davon. Von diesen beiden Berliner (Wirkungs-)Treffern erholte sich der Titelverteidiger letztlich nicht mehr.

Für München gilt es nun, die letzten beiden Niederlagen abzuhaken und sich beim großen Endspiel zuhause wieder auf die eignenen Stärken zu besinnen. „Die Energie ist schon noch da, wir müssen einfach mehr dagegen halten. Ein siebtes Spiel hat immer seine eigenen Gesetze“, erklärt Münchens Angreifer Keith Aucoin.  Apropos „eigene Gesetze in Partie sieben“ und das noch zuhause, dazu fiel Münchens Coach Don Jackson ein: „Heimvorteil? Das ist etwas für Journalisten!“

So läuft es bei Berlin:

Eisbären-Stürmer André Rankel, der mit seinem Empty-Net-Goal zum 5:2 den Sack in Spiel sechs endgültig zumachte, war einfach nur happy nach Spielschluss: „Wir haben gerade so viel Spaß daran, Eishockey zu spielen. Ich freue mich riesig auf Donnerstag“, meinte der Routinier, der beim letzten Titelgewinn der Hauptstädter 2013 schon auf dem glatten Parkett stand.

Rankel und seine Mannschaft reisen nun mit dem psychologischen Vorteil von zwei Siegen in Serie nach Bayern. Doch der gebürtige Berliner lässt ich nicht aus der Deckung locken und versucht, das Thema nicht zu hoch zu hängen: „Keine Ahnung, ob die Münchner einen mentalen Knacks haben. Das ist auch egal.“

Für Berlins Trainer Uwe Krupp wäre es übrigens der erste Meistertitel in der DEL. Auch er freut sich auf die siebte Begegnung mit den Münchnern. „Beide Teams kennen sich gut, sind gut aufeinander eingestellt“. Daher werde es ein gutes Eishockey-Spiel, so Krupp gegenüber der „Berliner Morgenpost“.

Seit Einführung der best-of-seven-Serie im Endspiel ist nur 2013/14 die Entscheidung erst in Spiel sieben gefallen. Damals gewann der ERC Ingolstadt gegen die Kölner Haie. Ingolstadt hatte aber keinen 1:3-Rückstand noch umgebogen. Sollte dies den Berlinern gelingen, wäre es ein unglaubliches Comeback.

Letzte 10 Playoff-Duelle

Paarung ERG
Berlin – München 3:5
München – Berlin 5:6 n.V.
Berlin – München 2:4
München – Berlin 4:1
Berlin – München 4:5
München – Berlin 3:4
München – Berlin 2:1 n.V.
Berlin – München 1:3
München – Berlin 5:1
Berlin – München 1:2

Meine Prognose:

„Vielleicht haben die Eisbären das Momentum gerade auf ihrer Seite. Aber wenn wir gut aus der Kabine kommen, dann kann sich das ganz schnell drehen.“ Sagt einer, der viel erlebt hat in seiner Eishockey-Karriere: Münchens 37-jähriger Kapitän Michael Wolf. In der Tat wird es wieder ungemein wichtig, wer den besseren Start erwischt: In fünf der bisherigen sechs Finalspiele gewann am Ende das Team, das mit 1:0 in Führung ging.

Ich glaube, dass München nach den Ereignissen in Spiel sechs mit viel Wut und Energie aufs Eis kommen wird und diese ins Tor zum 1:0 ummünzen wird und nach 60 Minuten einen knappen Vorsprung ins Ziel bringen wird. Daher: Tipp 0 bei Handicap 0:1, Quote 5,25 beziehungsweise Tipp 1 bei Siegwette 1-0-2 mit Quote 1,70. Außerdem: und Tipp „M“ bei Tore Weniger/Mehr als 2,5, Quote 1,80

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