DEL-Halbfinale: Legt Berlin gegen Mannheim vor?

DEL-Halbfinale: Legt Berlin gegen Mannheim vor?

Spiel eins im DEL-Halbfinale zwischen den Eisbären Berlin und den Adler Mannheim: Die Eisbären belegten in der Hauptrunde Rang eins, die Adler nur Platz fünf. Die jüngste Begegnung im März gewannen die Berliner in Mannheim klar mit 4:0. Im zweiten Semifinale erwartet München die Grizzlys Wolfsburg.

Die Grizzlys setzten sich in einem packenden Viertelfinale mit 3:2 nach Siegen gegen Bremerhaven durch. Die Münchner schalteten die Düsseldorfer EG mit 3:1 aus. Mit demselben Ergebnis gewannen die Adler Mannheim gegen die Straubing Tigers ihr Viertelfinale. Am schnellsten waren die Eisbären Berlin durch: Die Hauptstädter brauchten in ihrer Best-of-five-Serie gegen Köln nur drei Spiele fürs Weiterkommen – obwohl sich die Haie nach Kräften wehrten, jedoch zu viele Torchancen ausließen.

Nun steht also das DEL-Halbfinale auf dem Programm. Auch diese Serie wird in drei bis maximal fünf Partien entschieden. Der erste Spieltag findet am Mittwoch, 19.4., statt – die weiteren Begegnungen am Freitag, 22.4., am Sonntag, 24.4. und wenn nötig, am Dienstag, 26.4. sowie am Donnerstag, 28.4.

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DEL-Halbfinale Eisbären Berlin gegen Adler Mannheim

„Natürlich werden wir Mannheim noch einmal genaustens analysieren. Auch sie haben eine enorme Tiefe im Kader. Wie zuletzt schon müssen wir uns aber auf unser Spiel konzentrieren“,

erklärt Berlins Cheftrainer Serge Aubin vor den Partien gegen die Adler bei eisbaeren.de. Seine Mannschaft war in der abgelaufenen Hauptrunde mit 35 Siegen aus 55 Spielen klar das beste Team der Liga. Aber:

„In den Playoffs werden die Karten neu gemischt. Die Adler haben einen neuen Trainer und treten inzwischen anders auf“,

meint Berlins Stürmer Blaine Byron. In der Tat hat sich seit dem letzten 4:0-Auswärtssieg der Eisbären in Mannheim am 11. März bei den Adlern einiges verändert. Am 28. März übernahm Bill Stewart das Trainerzepter von Pavel Gross.

Ex-Adler-Meistercoach Stewart holte in den letzten drei Hauptrundenpartien mit seinem neuen Team zwei Siege. Und meisterte nun auch die Viertelfinal-Hürde Straubing – mit einem klaren 8:3-Heimerfolg zuletzt.

Bereits siebenmal duellierten sich die Eisbären und die Adler in den Playoffs, vier dieser Klassiker entschieden die Berliner dabei für sich. Mannheims Manager Jan-Axel Alavaara meint auf adler-mannheim.de:

„Das ist eine riesige Herausforderung. Die Eisbären haben eine starke Hauptrunde gespielt und ihre Form in den Playoffs bestätigt. Aber auch wir haben in den letzten Wochen bewiesen, dass wir gutes Eishockey spielen können. Es wird eine Standortbestimmung, wo wir leistungsmäßig inzwischen stehen.“

  • Torhüter: Mit nur zwei Gegentreffern in drei Spielen ist Eisbären-Keeper Mathias Niederberger der bislang überragende Torhüter der DEL-Playoffs. Er hielt in den drei Partien gegen Köln fast 98 Prozent aller Schüsse.
  • Unterzahl: Die Berliner spielten im Viertelfinale gegen die Domstädter 13 Mal in Unterzahl. Sie kassierten dabei kein einziges Gegentor.
  • Fairness: Mannheim musste in den vier Viertelfinal-Partien gegen Straubing insgesamt nur 32 Strafminuten hinnehmen, also lediglich acht Minuten im Schnitt. Berlin kassierte gegen Köln 24,7 Strafminuten pro Partie.
  • Direkte Duelle 21/22: Dem 4:0 der Berliner in Mannheim am 11.3. gingen weitere drei Aufeinandertreffen voraus: Am 16.1. schlugen die Adler daheim die Eisbären 3:2, davor in Berlin hieß es einmal 3:1 für die Eisbären (19.11.) und einmal 3:0 für die Adler (19.9.). 

DEL-Halbfinale EHC Red Bull München gegen Grizzlys Wolfsburg

„Ja, wir haben vier Partien gegen München gewonnen. Die Spiele aus der Hauptrunde haben mit denen, die jetzt auf uns zukommen, aber nichts mehr zu tun. Es sind Playoffs“,

sagt Wolfsburg-Coach Mike Stewart über die bevorstehenden Duelle mit Red Bull auf grizzlys.de. Die Münchner verdrängten erst am letzten Hauptrunden-Spieltag die Wolfsburger vom zweiten Platz und hätten nun im Zweifel den Heimvorteil auf ihrer Seite.

Für beide Teams ist es auch die Neuauflage der Playoff-Finalserien 2015/16 und 2016/17. In beiden Fällen konnte München die Niedersachsen bezwingen und die Meisterschaft an die Isar holen.

Die Red Bulls scheiterten seit ihrem DEL-Aufstieg 2010 noch nie in einem Halbfinale  – viermal waren sie bislang in der Runde der letzten Vier dabei.

„Der Erfolgswille war noch nie so groß. Und das nicht nur bei den Spielern wie mir, die noch keine Meisterschaft mit München geholt haben. Wir alle sind unfassbar heiß auf den Pokal“,

erklärt Münchens Topstürmer Trevor Parkes auf redbullmuenchen.de.

  • Torhüter: In den fünf Viertelfinal-Partien gegen Bremerhaven gelangen Wolfsburgs Dustin Strahlmeier gleich zwei Shutouts (5:0 und 2:0), also Spiele ohne Gegentore.
  • Plus-Minus-Statistik: Münchens Yasin Ehliz führt momentan mit +6 diese Wertung in den DEL-Playoffs an.
  • Bullys: Mit über 55 Prozent gewonnener Faceoffs ist München hier derzeit bestes Team – vor Wolfsburg mit knapp 53 Prozent.
  • Unterzahl: Sowohl Wolfsburg (15 Unterzahl-Situationen) als auch München (11) kassierten in ihren Playoff-Viertelfinal-Spielen jeweils erst einen Gegentreffer in numerischer Unterlegenheit.
  • Direkte Duelle 21/22: Alle vier Aufeinandertreffen gewannen die Wolfsburger – zu Hause mit 4:3 (am 20.3.) und mit 4:3 nach Penaltyschießen (am 2.1.), auswärts mit 4:2 (am 29.10.) und mit 3:2 (am 1.10.). Drei der vier direkten Begegnungen in dieser Saison endeten also mit nur einem Tor Unterschied.   

Mein Tipp zu den ersten beiden Halbfinalspielen am Mittwoch:

Berlin bangt vor dem ersten Duell mit Mannheim um den Einsatz von Topstürmer Leo Pföderl. Dennoch reicht es zu einem denkbar knappen Sieg gegen die Adler nach 60 Minuten . Im ersten Duell München gegen Wolfsburg traue ich den Grizzlys zumindest zu, dass sie es nach 60 Minuten in die Verlängerung schaffen .
Lothar Lager

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