Die NBA, sie ist zurück und damit auch Deutschlands Star Dennis Schröder mit seinen OKC Thunder. Für das Team aus Oklahoma ist es die erste Partie in der Orlando Bubble. Gegner Utah traf bereits auf die New Orleans Pelicans und zeigte sich erst im letztem Abschnitt dominant. Thunder gegen Jazz ist bei acht Spielen pro Team ein ganz wichtiges – denn die Klubs sind Tabellennachbarn mit dem Ziel, mindestens Platz vier zu sichern.
Die Überraschung der Saison
Für Nationalspieler Dennis Schröder ist es eine besondere Saison bei den Oklahoma City Thunder. Vor dem Beginn der Spielzeit war der Point Guard ein Streichkandidat und heißer Favorit, von seinem Klub abgegeben zu werden.
Schröder wechselte erst vor der Saison 2018-19 nach Oklahoma. Eine enttäuschende Saison sowie die Ankunft von Shai Gilgeous-Alexander und Chris Paul machten den Deutschen aber »expendable«. Schröder konterte aber mit hervorragenden Leistungen und blühte im neu zusammengewürfelten Team auf. Die Thunder verloren ihre beiden Superstars Paul George und Russell Westbrook. Dem übrig gebliebenen Sammelsurium wurden nicht viele Chancen eingeräumt.
Wie Schröder spielten aber alle Akteure der Thunder groß auf. OKC besitzt eine Top-10-Defense, trifft sehr effizient aus dem Feld und steht oft an der Freiwurflinie. Schröder ist einer von drei Spielern, die mindestens 19 Punkte im Schnitt erzielen.
Bis zur Unterbrechung legten die Thunder eine Bilanz von 40-24 hin, was im Westen gut für Platz fünf ist. Sie gewannen acht der letzten zehn Spiele.
Utah und die Geschichtsbücher
Alles begann mit Utahs Center Rudy Gobert. Der Franzose war der erste offizielle Fall von COVID-19 in der NBA. Kurz danach war auch Donovan Mitchell positiv und die NBA-Saison alsbald unterbrochen.
Es ist daher nur passend, dass der Re-Start mit den Jazz beginnt. Utah spielte Freitagnacht gegen die New Orleans Pelicans und gewann knapp.
Utah muss auf ihren zweitbesten Scorer, Bojan Bogdanovic verzichten. Gegen die Pelicans zeigte sich sein Ausfall vor allem offensiv. Während der Saison brillierten die Jazz an beiden Enden des Feldes. Eine Top-10-Offense (111 Punkte im Schnitt) dank der zweitbesten Efficiency Field Goal Rate (eFG%) und starker Rebound-Kontrolle. Utah weist die beste Quote aus der Distanz auf, erlaubt aber auch die drittwenigsten Würfe von draußen.
Der Ausfall von Bogdanovic wiegt freilich schwer. Der Kroate schloss sich Utah erst zur aktuellen Saison an und spendierte Scoring und Spielmacherqualitäten. Ohne ihn fehlt den Jazz ein belebendes Element in der Offensive. Die Hoffnung ist, dass Donovan Mitchell noch eine Schippe drauflegen kann und Utah unter den Top-4 hält. Vor dem Break gewannen die Jazz fünf der letzten zehn Spiele.
Die X-and-O’s
Die Thunder und Jazz standen sich in dieser Saison zweimal gegenüber, jedes Team gewann ein Mal. Doch wenn wir ehrlich sind, all diese Vergleiche sind unbrauchbar. Der Re-Start ist fast wie eine neue Saison. Abläufe müssen neu eingeübt, die Beine wieder fit gemacht werden.
Utah gewann zwei seiner drei Testspiele, OKC gar alle drei. Die Thunder besitzen sicherlich das passende Personal, um es den beiden Superstars Rudy Gobert und Donovan Mitchell schwer zumachen. Zudem wiegt der Ausfall von Bogdanovic in der Offense. In den beiden Duellen erzielten die Jazz 90 und 100 Punkte. Gerade zu Beginn des Re-Starts wird der Rost aber noch zu spüren sein.
OKC, das anders als Utah noch kein richtiges Spiel bestritten hat, wird sich auf Chris Paul als Playmaker und Veteran verlassen. Die Thunder verteidigen den Dreier sehr gut, was die Sache für Utah nicht einfacher macht. Wer den Rebound in diesem Spiel kontrolliert, gewinnt das Spiel.
Mein Tipp für Thunder – Jazz
Bei den Buchmachern haben die Thunder die Nase leicht vorn. Und nicht nur wegen des vermeintlichen Heimrechts. Utah wird oft an Flügelspieler Bogdanovic denken und sich ein Stück weit neu erfinden müssen. Das passiert aber nicht über Nacht und OKC ist die tiefere Mannschaft mit der besseren ersten Fünf.
Ich tippe auf einen Sieg der Thunder