Nuggets – Jazz: Kann Utah ausgleichen?

Nuggets – Jazz: Kann Utah ausgleichen?

Der Start der NBA-Playoffs war bereits ein Thriller, nachdem sich die Denver Nuggets in Spiel 1 in der Verlängerung gegen die Utah Jazz durchsetzten. Spiel 2 könnte ähnlich spannend werden, mit der Chance zum Ausgleich für Utah. Dafür muss Superstar Donovan Mitchell erneut aufdrehen. 

Wenn das erste Spiel der Playoff-Serie zwischen den Nuggets und Jazz ein Indikator für den Fortgang ist, dann können sich NBA-Fans auf ein enges Duell freuen. Denver gewann in der Verlängerung mit 135:125. Die Stars auf beiden Seiten spielten groß auf. Was auch in Spiel 2 entscheidend sein wird. 

Ein starkes Duo

Die Denver Nuggets bauen ihr Team der Zukunft seit einigen Jahren minutiös auf. Nikola Jokic und Jamal Murray sind die Eckpfeiler eines Klubs, der in den vergangenen Jahren kontinuierlich besser geworden ist. In diesem Jahr wollten die Nuggets endgültig zum Titelkandidaten aufsteigen, doch etliche Verletzungen und auch einige Schwachstellen halten den Drittplatzierten der Western Conference zurück. 

In der NBA-Bubble konnte Headcoach Mike Malone bisher nicht auf den kompletten Kader zurückgreifen und gewann vier von acht Partien. Immer wieder fehlten wichtige Spieler, darunter auch Point Guard Jamal Murray, von dem viel erwartet wird. In Spiel 1 lieferte der Shooter ab, erzielte 36 Punkte und verteilte 9 Assists. Vor allem in der Overtime war der Kanadier zur Stelle. Sein kongenialer Partner, Nikola Jokic, ist das Gesicht der Nuggets. Der spielstarke Center gilt als einer der Besten auf seiner Position und hat in dieser Saison das Duell gegen seinen direkten Kontrahenten, Jazz-Center Rudy Gobert, gewonnen. 

Auch wenn 125 zugelassene Punkte nicht gerade von Defense sprechen, so sind die Nuggets im direkten Vergleich besser aufgestellt. Utahs Superstar Donovan Mitchell konnten sie nicht stoppen, allerdings war das Team dahinter nicht gerade produktiv. Offensiv konnten sechs Akteure bei Denver zweistellig punkten. Die Bank wirkt wesentlich tiefer als die der Jazz und der Ball lief besser.

Ein starkes Solo

Ohne Donovan Mitchell hätten die Utah Jazz im ersten Spiel 68 Punkte produziert. Ist natürlich zu einfach gedacht. Die 57 Punkte des All Stars waren aber schon der Hauptgrund, warum die Jazz es in die Verlängerung schafften. 

Mitchell traf effizient aus dem Feld, versenkte alle 13 Freiwürfe und war auch in vielen anderen Bereichen der Motor für das Spiel. Hier sind wir schon beim Song, den die Jazz in den Playoffs anstimmen müssen, wollen sie die erste Runde überstehen. Mit Flügelspieler Bojan Bogdanovic fehlt der zweitbeste Scorer des Teams. Der Kroate ist neben Mitchell derjenige, der am besten Offense für sich und andere kreieren kann. Utah stellte die beste Quote aus der Distanz in der regulären Saison, primär weil sie wie kein anderes Team den Dreier aus der Ecke beherrschen. Ohne Bogdanovic fehlt Shooting und damit Scoring. Coach Quin Snyder startete mit Juwan Morgan und Royce O’Neale, die zusammen 6 Punkte erzielten. 

Die Jazz sind auf Mitchell angewiesen, mehr denn je, denn Point Guard Mike Conley fehlte in Spiel 1 und wird wohl auf im zweiten Duell mit den Nuggets nicht spielen. Dazu hat Center Rudy Gobert so seine Probleme mit Nikola Jokic. 

Die X-and-O’s

Die Utah Jazz müssen mehrere Schwachstellen adressieren, wollen sie die Serie ausgleichen. Neben Mitchell muss ein weiterer Spieler für Punkte sorgen. Jordan Clarkson ist die Bank-Mikrowelle und Joe Ingles der zweite Playmaker. Beide waren solide in Spiel 1 – hat nicht gereicht. Also muss der All Star Mitchell wieder aufdrehen und die Nuggets Defense sezieren. 

Auf der anderen Seite hat Utah es nicht geschafft, das Two-Man-Game von Jokic und Murray zu stoppen. Rudy Gobert ist leider etwas überfordert und muss defensiv besser werden – was komisch klingt, denn Gobert ist einer der besten Verteidiger auf seiner Position. 

Denver wird versuchen, Mitchell besser zu kontrollieren. Allerdings galt die Devise »lass den mal machen, wenn die anderen uns sonst nicht schaden.« Die Nuggets trafen exzellent aus dem Feld und müssen den Team-Basketball weiter spielen. 

Mein Tipp

Mit dem Ausfall von Bogdanovic und Conley spielen die Utah Jazz mit einer herben Hypothek. Der Offense fehlt der Punch, was in Spiel 1 nicht auffiel, da Donovan Mitchell Feuer fing. Dies in jedem Spiel von ihm zu erwarten, ist allerdings zu viel. Utah muss offensiv variabler werden, noch mehr aber defensiv die Struktur finden.

Vor allem in der ersten Halbzeit waren es die Rollenspieler der Nuggets, die für Punkte sorgten. Solange die Jazz den Dreier nicht besser verteidigen, wird ein Sieg sehr schwer zu holen sein.

Ich tippe auf die Denver Nuggets .

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