Das Duell zwischen den Boston Celtics und den Toronto Raptors ist vielleicht das spannendste, vor allem aber das attraktivste aller vier Serien. Beide Teams konnten in den ersten vier Partien jeweils zwei Mal gewinnen, ehe Boston Spiel 5 mit 111:89 gewann. Dabei war es vor alle die erste Halbzeit, in der die Grünen überzeugten. Spiel 6 ist nun schon der Matchball.
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Diese Basketball-Weisheit findet in dieser Serie mehr denn je Verwendung. Ein kurzer Rückblick – die Boston Celtics gewann die ersten beiden Spiele in der Serie gegen Toronto mit 112:94 und 102:99. Bostons Defense ist eine der besten der Liga, dennoch war es die Diskrepanz aus der Distanz, die zu diesen beiden Siegen führte.
Die Celtics trafen ihre Dreier, die Raptors nicht. Spiel 3 und 4 liefen dann genau verkehrt. Toronto traf besser von außen und Boston hatte Probleme. Dazu fanden die Raptors aber noch eine Schwäche – den Rebound und die Rim-Protection. Toronto nutzte seine Größenvorteile aus und attackierte das Brett. Daraus ergaben sich zwei Siege, bei denen die Kanadier auch jeweils die 100 Punkte knackten.
Spiel 3 schien ein Genickbrecher für die Celtics zu sein, nachdem OG Anunoby des Siegtreffer in der letzten Sekunde verwandelte. Boston traf miserabel aus der Distanz und die Serie war ausgeglichen bei 2-2. In Spiel 5 kehrten die Celtics zu ihrer Effizienz zurück. Weniger Würfe aus dem Halbfeld, dafür +14 Freiwürfe und nur 11 Ballverluste. 111 Punkte war die zweitbeste Ausbeute in der Serie und für Spiel 6 hat Boston die Favoritenrolle inne .
Das Herz eines Champion
Nach dem emotionalen Sieg in Spiel 3 und Anpassungen in der Offense und Defense in Spiel 4 schien Toronto den Code geknackt zu haben. Headcoach Nick Nurse ließ seine Stars in Halbzeit zwei komplett auf dem Feld, dazu wurde Bostons Top-Scorer Jayson Tatum enger verteidigt und offensiv wurde mehr ans Brett gegangen. All Star Pascal Siakam erlebt eine schwache Serie, trumpfte in Spiel 4 aber auf.
Nun kam der Rückschlag. Die 89 Punkte in Partie 5 waren der niedrigste Wert der Serie. Toronto lag zur Halbzeit mit 27 Punkten hinten. Ein Blick auf die Zahlen zeigt eine schwache Quote aus der Distanz (30%), dazu ineffiziente 38% aus der Halb-/Nahdistanz. Es wirkt wie ein Rückschritt. Sind die Raptors also praktisch ausgeschieden? Mehr als jedes andere Team bewies der amtierende Meister, dass er in der Lage ist, neue Wege zu finden, Spiele zu gewinnen. Nick Nurse, der Trainer des Jahres, ist der vielleicht beste Taktierer der NBA. Und so wird er auch für Spiel 6 einen Weg finden, eine Chance auf den Ausgleich zu haben.
Statistiken
So lief die Serie bisher
Spiel 1: Toronto Raptors 94:112 Boston Celtics
Spiel 2: Toronto Raptors 99:102 Boston Celtics
Spiel 3: Boston Celtics 103:104 Toronto Raptors
Spiel 4: Boston Celtics 93:100 Toronto Raptors
Spiel 5: Toronto Raptors89:111Boston Celtics
Die X-and-O’s
In jeder Partie der Serie machte ein Team etwas gut und das andere genau das schlecht. Der Dreier ist ausschlaggebend in der Serie, mehr noch als einzelne Matchups. Toronto hatte 40 Versuche aus der Distanz – wären fünf Treffer mehr dabei gewesen hätten die Raps bessere Chancen gehabt. Und da bei normaler Quote von außen .
Damit Toronto gewinnen kann, muss All Star Siakam zu seiner Form finden. Bis auf Spiel 4 ist dieser abstinent. Seine Quote von außen ist miserabel, dazu kam hohe Foulbelastung. Die erste Fünf um Siakam, Kyle Lowry und Fred VanVleet muss aggressiver und vor allem effizienter spielen, sonst droht das Aus.
Boston hat auf der anderen Seite etliche Waffen, die in Spiel 5 wieder Körnung hatten. Alle Starter punkteten zweistellig und zogen ein Gros der Freiwürfe. Dies ist der höheren Aggressivität geschuldet. Das Pendel schwang nach Spiel 4 in Richtung grün – schwingt es nun wieder zurück?
Mein Tipp
Wann immer eines der beiden Mannschaften einen Kniff auspackt, kontert das jeweils Andere. Das kann auch für Spiel 6 erwartet werden. Die Raptors werden sich anpassen, etwas umstellen und vor allem werden die Leistungsträger besser agieren.
Ich tippe auf einen Sieg der Toronto Raptors im Handicap .