Bayern und die offene Rechnung mit Istanbul

Bayern und die offene Rechnung mit Istanbul

Bayern München und Darüssafaka Istanbul trafen im Halbfinale des EuroCups aufeinander. Damals gewann Istanbul und holte sich den Titel. In der EuroLeague wollen die Münchener nun Revanche.

Mit umgekehrten Vorzeichen treffen Bayern München und Darüssafaka Istanbul zum ersten Mal seit dem EuroCup-Clash aufeinander. Damals holte sich „Daka“ den Titel. Diesmal schwebt eine 1-4-Bilanz wie ein Damoklesschwert über dem Gast, der hofft, im Audi Dome die Kehrtwende einzuleiten. Die Münchener können mit einem Sieg auf eine ausgeglichene Bilanz kommen.

Bayerische Achterbahn

Der FC Bayern ist in der EuroLeague eine Wundertüte. Auf eine Niederlage folgt ein Sieg, folgt eine Niederlage. Zuletzt präsentierte sich der deutsche Meister trotz des 84:88 bei Fenerbahce in guter Form und war lange im Spiel. Dieser Schwung soll im Heimspiel gegen das andere Istanbuler Team mitgenommen werden.

Bayern traf 50% aus der Distanz (9/18), die -7 bei den Freiwürfen und die 17 Ballverluste verhinderten allerdings eine Überraschung on the road. Headcoach Dejan Radonjic wird seinem Team vor allem einbläuen, wieder am offensiven Brett zu ackern. Bayern schnappte sich 19 (!) Offensiv-Rebounds. Derartiges muss gegen Darüssafaka auch geleistet werden. Bayern ist mit 28,8 RPG frappierend schwach unter den Brettern. Top-Scorer der Bayern ist Nihad Djedovic (13,6 PPG), einer von nur drei Spielern mit zweistelligem Punkteschnitt. Außerdem dürfte Big-Man Devin Booker einen guten Abend haben. Booker war auch im EuroCup gegen Daka stark.

ODDSET sieht Bayern München als Favoriten auf den Sieg bei einer Quote von 1,35.

Gleicher Gegner, anderes Team

Bayern München dürfte aufatmen. Zumindest Superschurke Scottie Wilbekin gehört nicht mehr zum Kader des EuroCup-Champions. Der Point Guard erzielt im entscheidenden Spiel 41 Punkte und schoss München zurück nach Hause.

Wilbekin ist mittlerweile in Tel Aviv und im Team von Trainer Ahmet Caki klafft eine mittlere Lücke auf der Eins. Ray MacCallum bringt solide Stats, ist aber nicht unumstritten. De facto hat mit Forward Stanton Kidd bisher nur ein Spieler alle fünf Partien gestartet. Caki mischt durch, in der Hoffnung die richtige Mischung zu finden. Big-Man Michael Eric ist Istanbuls produktivster Spieler mit 12,4 Punkten und 7,6 Rebounds im Schnitt. Er wird sich primär um Devin Booker kümmern. Dieses Duell wird spannend. Generell ist Istanbul derzeit nicht effizient genug bei nur 73,2 Punkten im Schnitt und schwachen 27,3% aus der Distanz (*uff*). Im Vorteil sind die Gäste unterm Brett (38 Boards im Schnitt), allerdings erlauben sie dem Gegner auch 15,2 Offensiv-Rebounds pro Spiel. 14 Vorlagen pro Partie sprechen auch nicht gerade für eine eingespielte Offense.

ODDSET gibt Darüssafaka Istanbul eine Quote von 2,85 für einen Sieg.

Die X’s-and-O’s

Bayern geht mit breiter Brust in die Partie. Werden die Ballverluste abgestellt, die solide Arbeit an den Brettern aber fortgesetzt, ist das die halbe Miete für den deutschen Meister. Istanbul kann an der Dreierlinie erstmal stehengelassen werden. Wichtiger ist die Rebound-Hoheit.

Und genau da hat Darüssafaka trotz starken Werten eine Schwäche. Der Gegner kann sich Abpraller schnappen, was in der Offense zu zweiten Chancen und mehr Possessions führt. Trifft Bayern konstant den Dreier und bekommt mehr Pfiffe als bei Fenerbahce, wird’s Sieg Nummer drei im sechsten Spiel.

Mein Tipp für Bayern vs. Istanbul

Statistisch ist Bayern reif für einen Sieg. Auf dem Papier her sollte der Hausherr aber auch die Nase vorn haben. Der Frontcourt präsentierte sich zuletzt gut und wird einen Fight anbieten. Dazu sind die Flügelspieler Djedovic, Petteri Koponen und Vladimir Lucic in guter Form.

Aufbau Stefan Jovic hat dazu im Spielaufbau die Nase gegenüber Ray McCallum vorn. Beide Teams erlauben über 82 Punkte pro Spiel, es kann also ein offensives Schmankerl geben.

Ich setze auf Bayern München bei einer Quote von 1,35.

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