Berlin – Ulm: Kann ALBA ausgleichen?

Berlin – Ulm: Kann ALBA ausgleichen?

Schock für ALBA Berlin: In Spiel 1 der Halbfinalserie gegen Ratiopharm Ulm verliert der amtierende Meister zuhause knapp mit 73:71. In Spiel 2 sind die Albatrosse nun unter Zugzwang, während sich die Spatzen weiter als Favoritenschreck beweisen.

ALBA Berlin: Verletzungen und Schussel

Nach einem schwachen ersten Viertel in Spiel 1 am Sonntag fing sich Gastgeber ALBA Berlin gegen Ulm recht schnell. Ja, der Dreier fiel nicht (ein 0/6 Start) und weiterhin fehlen die Leistungsträger Luke Sikma, Johannes Thiemann und Louis Olinde. Doch das scherte die übrigen Albatrosse nicht. 

Vor allem Peyton Siva spielte stark auf. Der Aufbauspieler kontrollierte das Tempo der Partie und und war als Einziger zuverlässig aus der Distanz. ALBA führte zur Halbzeit, führte nach drei Vierteln. Und auch im vierten Abschnitt rannten die Berliner davon, teilweise zweistellig. 

Doch dann schien das Team einen Gang herunter zu schalten. Das Momentum ging an Ulm. Die Gäste kratzten und bissen das ganze Spiel lang. Und vielleicht fühlte sich Berlin schon zu sicher. Doch die Aggressivität der Gäste führte zu einem 10:0-Lauf und am Ende zum Auswärtssieg. 

ALBA konnte die Ausfälle gut kompensieren und muss in Spiel 2 zeigen, dass die Niederlage ein mentaler Ausrutscher war .

Ratiopharm Ulm: Der Außenseiter

In dieser Rolle scheint sich das Team aus dem Süden wohl zu fühlen. Ulm ging als Sechster in diese Playoffs und fertigte Favorit Oldenburg nach vier Spielen ab. Mit Dylan Osetkowski haben die Schwaben einen der offensiv besten Center in ihren Reihen. 

Osetkwoski zeigte das auch gegen die Albatrosse. 21 Punkte und 11 Rebounds belegen das. Dazu traf der Hüne alle sechs Versuche von der Freiwurflinie. Berlins Flügelspieler Giffey gab nach dem Spiel zu: „Dylan bereitet und Probleme“. 

Generell war Ulm in diesem Spiel 1 wesentlich aggressiver. +10 Freiwürfe (18 von 19) waren am Ende der Grund für den Sieg. Und natürlich die Mentalität des Underdogs, der trotz zweistelligem Rückstand im letzten Abschnitt nicht aufgab und sich den Sieg schnappte . 

Die Taktikanalyse

Drei Bereiche stechen ins Auge. Berlins schlechte Quote aus der Distanz (22,6 %), die Diskrepanz bei den Freiwürfen sowie die wenigen Assists. Ein Beleg, dass die Offense nicht flüssig lief. All das lag aber auch am schwachen Beginn der Berliner.

Als sich ALBA fing, sah die Sache schon anders aus. Somit kann einfach argumentiert werden, dass der Meister den Fuß zu früh vom Gas nahm. Was in Spiel 2 nicht passieren wird. Der Fokus wird da sein und ALBA braucht den Sieg, um mit einem 1-1 nach Ulm zu reisen . 

Nicht vergessen aber werden darf, dass die Spatzen das heißeste Team sind und vor Beginn der Post-Season neun Sieg in Folge holten. Berlin ist also gewarnt. Da hilft der Ausfall von Sikma natürlich nicht.

Mein Tipp

Keine gute Leistung, trotzdem zweistellig geführt und am Ende mit zwei verloren – klingt eher nach „zu früh aufgehört“ bei ALBA Berlin. Diesen Fauxpas wird sich der Meister nicht noch mal erlauben. Allerdings wird Ulm nicht so leicht zu schlagen sein. Das Team ist eingespielt, im Rhythmus und hat mit Center Osetkowski einen echten Star, der die Mannschaft tragen kann.

Zudem ist Ulm die ganze Saison lang von der Linie stark. Ein klarer Vorteil in Spiel 1. Die Albatrosse müssen somit die Intensität anziehen. Sollte der Dreier nicht fallen, müssen die Flügel ans Brett und dort punkten.

ALBA wird den Ball offensiv besser laufen lassen. Dennoch hat auch Ulm noch Luft nach oben und kann das Shooting der Berliner mitgehen.

Ich tippe aber auf einen Sieg von ALBA Berlin .

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