Schmelzen die Steelers in Tampa Bay?

Schmelzen die Steelers in Tampa Bay?

Die Pittsburgh Steelers haben einen fiesen Start erwischt. Auf und abseits des Feldes. Kein Sieg nach zwei Spielen, dazu hält der Streik von Star-Running-Back Le’Veon Bell an. Nun ist auch Wide Receiver Antonio Brown unzufrieden.

Keine gute Ausgangsbasis für den Traditionsverein Pittsburgh Steelers vor dem Monday Night Game in Woche 3 der NFL gegen die ungeschlagenen Tampa Bay Buccaneers. Seit dem Sommer streikt Le’Veon Bell für mehr Geld. Inmitten dessen hagelte es ein peinliches Unentschieden bei den Cleveland Browns. Vergangene Woche unterlag Pittsburgh dann gegen Kansas City. Und nun wartet Ryan Fitzpatrick, der derzeit beste Quarterback der Liga. Kein Scherz.

Durchlässiger Steelcurtain

Pittsburgh hat derzeit fast mehr Probleme als verfügbare Spieler. Etwas übertrieben, ja, dennoch. Die Steelers starteten mal wieder langsam in die Spielzeit und starren auf eine 0-1-1-Bilanz.

Während das Spiel in Cleveland noch im Vorbeigehen versucht wurde zu gewinnen (c’mon, it’s the Browns), gerieten Big Ben Roethlisberger & Co. zuhause gegen die Chiefs unter die Räder. Pittsburgh gegen Kansas City war das Duell zweier guter Offensiven, bei der Patrick Mahomes einfach noch besser war, als alle Steelers zusammen. Roethlisberger stemmte sich trotz des fehlenden Bells gegen die Niederlage. Seine Werte bisher in dieser Saison:

62-101 Completions für 787 Yards bei 4 TDs und 3 INTs.

Die Defense ist gegen KC einfach nicht hinterher gekommen. Ein Satz, der öfter zu lesen sein wird. Wie schlecht sind die Steelers also wirklich? Gegen Tampa Bay wird Joe Haden zurück in die Defense kommen und versuchen, die furiosen Buccaneers an dem zu hindern, was sie bisher zu stark gemacht hat. Auch im Running Game könnte Pittsburgh Vorteile haben. Bell-Ersatz James Conner rannte gegen Cleveland für 135 Yards. Gegen die Chiefs waren es nur 17 Yards, allerdings änderte sich der Gameplan früh, nachdem die Steelers in Rückstand gerieten und über das Passing Game kompensieren wollten.

Der neuerliche Ärger mit Antonio Brown kommt noch hinzu. Der Wide Receiver meldete sich diese Woche verspätet zum Training und äußerte Kritik via Twitter. Intern scheint es bei den Steelers also alles andere als harmonisch. Trotzdem sind die ersten beiden Partien kein ganz so guter Indikator. Die Mannschaft ist offensiv noch immer außerordentlich. Dazu könnte die Defense stärker ins Spiel gehen.

ODDSET sieht Pittsburgh auswärts als Favoriten auf den Sieg bei einer Quote von 1,60. Das Handicap der Steelers liegt bei -2,5 (Quote: 1,75).

FITZMAGIC!!!

Ryan Fitzpatrick ist der Mann der Stunde in der NFL. Der viel herumgereichte Quarterback der Tampa Buccaneers hat mit Siegen gegen New Orleans (48:40) und Philadelphia (27:21) die gesamte Liga überrascht und ein Team an die Spitze der NFC South katapultiert, das vor der Saison als Fallobst eingestuft wurde.

Fitzpatricks Zahlen nach zwei Spielen:

48-61 Pässe für 819 Yards, 8 TDs und 1 INT.

Wowzzers! Gegen die Saints brachte Fitzmagic seine Bucs früh in Führung. Erst in der Garbage-Time kamen Drew Brees & Co. noch mal ran. Gegen die Eagles gelang ähnliches. Ein furioser Start und dann verwalten. Der größte Profiteur ist Wide Receiver DeSean Jackson mit 275 Yards und jetzt schon drei Touchdowns.

Defensiv gibt es allerdings einige Sorgen für die Freibeuter aus dem Süden. Beide Starting Cornerbacks könnten ausfallen (Brent Grimes, Vernon Hargreaves). Als Ersatz müssten zwei Rookies starten. Die große Frage wird zudem sein, inwieweit Tampa Bay gerade eine Anomalie ist, die bald auf den Boden der Tatsachen zurückkommt, oder ob Fitzmagic weitergeht. In seiner Karriere hat der Quarterback bisher nichts vergleichbares gezeigt. Allerdings war er hinter eine stabilen O-Line immer solide. Die könnte gegen die Steelers ins schwitzen geraten, hat Pittsburgh bisher doch schon acht Sacks verzeichnen können.

ODDSET sieht die Tampa Bay Buccaneers als Außenseiter auf den Sieg bei einer Quote von 1,90. Das Handicap liegt bei +2,5 (Quote: 1,75).

Die X’s-and-O’s

Im direkten Duell konnten die Pittsburgh Steelers acht der vergangenen zehn Spiele gewinnen. Die jüngste Partie ist allerdings auch schon vier Jahre her.

Viel interessanter ist da der Fakt, dass die beiden offensivstärksten Quarterbacks der NFL aufeinander treffen. Wenn Passig Yards als Indikator gelten. Ryan Fitzpatrick richtete in beiden Spielen früh Schaden an und blitzte den Gegner mit langen Completions. Ben Roethlisberger wurde vor allem gegen die Chiefs ins Passing Game gezwungen, fand dort allerdings auch seine Abnehmer.

Defensiv könnte Pittsburgh Vorteile haben, allein aufgrund der Verletzten auf Seiten Tampa Bays. Fehlen die beiden Cornerbacks tatsächlich, könnte Antonio Brown nach dem Spiel wieder froher gestimmt sein. Brown wurde von Cleveland und KC in die Mangel genommen, konnte so kaum Pässe fangen. Dafür zog er die Aufmerksamkeit auf sich zugunsten seiner Teamkollegen. Im Running Game haben die Steelers bisher mehr gezeigt und könnten, sollten sie nicht früh in Rückstand geraten, endlich mal in die gewohnte Offense gleiten.

Team Stats

SteelersBuccaneers
Points Per Game29.037.5
Points Allowed Per Game31.530.5
Total Yards489.5487.0
Yards Passing393.5409.5
Yards Rushing96.077.5
Yards Allowed413.5453.5
Pass Yards Allowed261.5386.5
Rush Yards Allowed152.067.0

Mein Tipp für Buccaneers gegen Steelers

Pittsburghs Saison steht auf dem Spiel. Die Steelers haben derzeit so viele Baustellen, dass eine weitere Niederlage in der AFC North bereits fatal sein könnte. Auf dem Papier ist Tampa da der genau falsche Gegner. Die Bucs übertreffen derzeit die Erwartungen und glänzen mit formidabler Offense.

Geht alles nun so weiter in Fitzmagic Land? Und werden die Steelers nochmal „mahomsed“?

Pittsburgh muss gewinnen und wird die zusätzliche Zeit nutzen, um defensiv besser zu stehen und sich auf die Offense der Bucs vorzubereiten. Die ging primär durch die Luft und wird nun stärker im Run gefordert sein. Rückkehrer Joe Haden wird sich um Jackson kümmern. Fitzpatrick wird etwas leiden. 

Ich gehe mit Sieg Steelers bei einer Quote von 1,60.

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